Thrash Metal mit Hardcore-Kante ist beileibe keine Seltenheit mehr, bietet aber nach wie vor Potenzial zur (übel)launigen Neudekoration des eigenen Wohnzimmers.
Die Freiburger DRAIN DOWN wollen, entgegen dieser Assoziation, aber lieber das menschliche Oberstübchen durchfegen und so gerät „Mental Pollution“ auch passend aggressiv, rotzig und scheut nicht, sich seine Ecken und Kanten am Ohr des Hörers abzustoßen.
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Dabei erfindet das Trio den Genre-Spagat zwischen Thrash Metal, Hardcore Punk-Rotzigkeit nicht neu und auch die prollig-pöbelnde Attitüde überrascht kaum. Hier schreibt sich eine Band ihren Frust über die Welt von der Seele und dementsprechend klingt auch die Musik.
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Egal ob MOTÖRHEAD als Einfluss deutlich werden („Crack Up“), oder ob „Social Detox“ Crossover Musik für die nächste Straßenschlacht bereitstellt, DRAIN DOWN klingen durchweg angepisst und mimen die „Prophets of Desaster“ nicht nur der Promo willen, sondern untermauern ihre aggressive Haltung der Welt gegenüber mit Musik für den nächsten Faustkampf.
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Dass klangliche Feingeistigkeit da eher Nebensache ist, sollte klar sein, aber Stücke wie der Titelsong, oder das scheppernde „Crack Up“ passen, eingedenk der kämpferisch-dreckigen Attitüde der Band wie Arsch auf Eimer und bieten mehr als einen Moment für zünftige Live-Eskalation.
Einziges Problem neben möglicher mangelnder Eigenständigkeit ist der Sound von „Mental Pollution“. Dass hier eine Hochglanzproduktion fehl am Platz wäre, ist klar, aber das Schlagzeug hätte, gerade weil die Musik bisweilen arg punkig klingt, doch ein wenig mehr Druck verdient. Nichtsdestotrotz…
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FAZIT: …haben DRAIN DOWN ein hitziges Putzprogramm für den eigenen Geist eingespielt. „Mental Pollution“ klingt alles andere als sauber, wirkt bisweilen wie spontan eingeprügelt und versprüht damit einen gewissen Holzhammer-Charme, der gut zur Musik passt.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.11.2025
Alex Riedel
Heiko Kratz, Alex Riedel
Heiko Kratz
Oliver Lenz
Kernkraftritter Records
37:05
25.04.2025