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Edge of Sanity: Infernal (Reissue)

Stil: Death Metal

Cover: Edge of Sanity: Infernal (Reissue)

<img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/92de6ef30b9c45b7a800b59e39ec0ced" width="1" height="1" alt=""> Wer nach dem meisterhaften Longtrack-Album „Crimson“ (1996) dachte, EDGE OF SANITY hätten sich endgültig auf Prog Death verlagert, sah sich ein Jahr später ernüchtert, denn ihr sechstes Studiowerk „Infernal“ war wieder kompakter und dabei an den Songwriting-Standards der Schweden gemessen nur mittelmäßig bis gut. Analog dazu wirkt die Produktion nicht so, als hätte die Band ihren eigenen Standards genügen wollen. Im Verbund mit mehreren Songs, die krampfhaft auf brutal und hässlich getrimmt erscheinen, hinterlässt "Infernal" einen eher zwiespältigen Eindruck.

Die meisten Tracks folgen von der Band gewohnten Mustern, wirken jedoch sperriger und bisweilen etwas uninspiriert, worin sich die Spannungen zwischen den Musikern widerspiegelten, die bald nach der Veröffentlichung zu Mastermind Dan Swanös Ausstieg führten. Anschauliche Beispiel dafür sind das harmonisch raffinierte Eröffnungsstück 'Hell is Where the Heart is' und das melodisch schmeichelhafte 'Damned by the Damned', die beide auch in leicht modifizerter Form und mit klarem Gesang von Nightingale stammen könnten, im Verhältnis zu dem unwirschen Geknüppel 'Helter Skelter' und 'The Bleakness of It All', in denen Gitarrist Andreas Axelsson die hysterischen Lead Vocals übernimmt.

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Im Rahmen der Reissue-Kampagne von Swanös Schaffen wurde das Material von ihm selbst einschließlich des kurzen Bonustracks 'Moonshine' (lärmige Juxnummer?) deutlich durch ein Remastering aufgewertet, Leckerbissen der wie üblich edel aufgemachten Edition sind Demos des Albums (teils mit kuriosem Platzhalter-Sprechgesang) und neun gar nicht üble Livemitschnitte von 1991, also aus dem Erscheinungsjahr des Debütalbums "Nothing But Death Remains", dessen Material dementsprechend im Fokus steht und mit spürbar jugendlichem Feuer herausgehauen wurde.

FAZIT: "Infernal" gehört zu den schwächeren EDGE OF SANITY-Alben und bietet, wenn man es heute wieder hört, eher generischen Death Metal, in dem man die eigentlichen Stärken und das Besondere der Band nur am Rande erkennt. Für ein "nur für Komplettisten" ist die Platte immer noch zu gut, doch wer die Gruppe kennenlernen möchte, ist mit den Re-Releases der ersten drei, vier Alben besser bedient.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.02.2025

Tracklist

  1. 01] Hell is Where the Heart is (Remaster 2024)
  2. 02] Helter Skelter (Remaster 2024)
  3. 03] 1536 (Remaster 2024)
  4. 04] The Bleakness of It All (Remaster 2024)
  5. 05] Damned by the Damned (Remaster 2024)
  6. 06] Forever Together Forever (Remaster 2024)
  7. 07] Losing Myself (Remaster 2024)
  8. 08] Hollow (Remaster 2024)
  9. 09] Inferno (Remaster 2024)
  10. 10] Burn the Sun (Remaster 2024)
  11. 11] The Last Song (Remaster 2024)
  12. 01] Hell is Where the Heart is (Demo 1996)
  13. 02] 1536 (Demo 1996)
  14. 03] Losing Myself (Demo 1996)
  15. 04] Forever Together Forever (Demo 1996)
  16. 05] Moonshine (Remaster 2024)
  17. 06] Human Aberration (Live in Esbjerg 1991)
  18. 07] Tales... (Live in Esbjerg 1991)
  19. 08] Angel of Distress (Live in Esbjerg 1991)
  20. 09] The Dead (Live in Esbjerg 1991)
  21. 10] Everlasting (Live in Esbjerg 1991)
  22. 11] Impulsive Necroplasma (Live in Esbjerg 1991)
  23. 12] A Curfew for the Damned (Live in Esbjerg 1991)
  24. 13] Decepted by the Cross (Live in Esbjerg 1991)
  25. 14] Immortal Souls (Live in Esbjerg 1991)

Besetzung

  • Bass

    Anders Lindberg

  • Gesang

    Dan Swanö, Andreas Axelsson

  • Gitarre

    Dan Swanö, Andreas Axelsson

  • Schlagzeug

    Benny Larsson

Sonstiges

  • Label

    Century Media / Sony

  • Spieldauer

    111:28

  • Erscheinungsdatum

    28.02.2025

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