<img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/183bcc19e97b408880e734136126c886" width="1" height="1" alt=""> Dass GHOST erfolgreicher denn je sind - die letzte Scheibe "Impera" führte allerorts die Charts an, die Gruppe wurde mit Auszeichnungen zugeschmissen, der Kinofilm "Rite Here Rite Now" erwies sich als Kassenschlager -, kann man nicht bestreiten, doch auf dem sechsten Studioalbum von Tobias Forge und seinen Helfern machen sich leichte Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Vielleicht liegt das daran, dass es tatsächlich ein für Forges Verhältnisse recht "persönliches" Album ist, das man deutlicher als frühere Werke der Band bis zu einem gewissen Grad als Kommentar zum aktuellen Weltgeschehen deuten kann, vielleicht aber auch an einigen Komplikationen im Rahmen der Produktion, deren negative Konsequenzen für den Sound anscheinend nicht vollends abgewendet wurden.
Die Gitarren und Drums auf "Skeletá" klingen recht leblos, was bei einer Band wie Ghost, die von vorne bis hinten konstruiert ist, weniger ins Gewicht fallen mag als anderswo, aber trotzdem ein merkliches Manko ist. Blendet man es aus, passiert auf rein musikalischer Ebene in letzter Konsequenz zu wenig abseits schon bekannter Schemata.
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Die elegant schreitende Single 'Satanized', das im Uptempo zockelnde 'Cenotaph' und das ähnlich gestrickte 'Marks Of The Evil One' rangieren an der Grenze zur Selbstkopie, was auch für 'Umbra' gilt, das zumindest mit hypnotischer Cowbell und bemerkenswertem Gitarrensolo aufwartet. Mutige oder halbwegs überraschende Momente, wie sie auf bislang jeder Ghost-Platte zu finden waren, bleibt uns Forge schuldig, der in seiner Inkarnation als Papa V Perpetua auch einen gelangweilten Eindruck als Sänger hinterlässt.
Das schadet ohnehin eher unauffälligen Nummern wie den Balladen 'Guiding Lights' (mit Piano und erst im letzten Drittel mit verzerrten Gitarren) und 'Excelsis' (Piano, Synthesizer und Chöre, mit sechs Minuten deutlich zu lang) oder bereits dem Opener 'Peacefield', dessen Lyrics Forges neuerlichen Träumer-Idealismus gleich überspitzen. Dabei drängt sich eben auch die Frage auf, ob schaumgebremster Stadtionrock (höre auch die harmlose Liebesrakete 'Missilia Amori') das richtige Vehikel für hochtrabende Messages ist.
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Letzten Endes halten nur 'Lachryma' - saftigere Gitarrenriffs, stampfend hymnischer Refrain, kantige Drum-Fills, triumphales Gitarrensolo - und das peitschende 'De Profundis Borealis' das gewohnte Niveau, mit dem Ghost soweit ganze Alben zu Hit-Compilations gemacht haben.
FAZIT. "Skeletá" ist immer noch GHOST in Reinkultur, aber auf kompositorisch nur durchschnittlichem Niveau. Tobias Forge und seine Zuarbeiter leiden offensichtlich an einem Mangel an spritzigen Einfällen oder spulen einfach nur noch ihre vertraute Masche ab. Davon, dass die Band bald Geschichte sein könnte, war schließlich auch schon die Rede…
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.04.2025
Nameless Ghoul
Papa V Perpetua
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Loma Vista / Universal
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25.04.2025