<img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/057ffd07ea974a3ba708614e8d730e17" width="1" height="1" alt=""> Mit "Giants & Monsters" legen HELLOWEEN ihr 17. Studioalbum vor, das direkt auf das Reunion-Werk "Helloween" von 2021 folgt. Der Vergleich zum Vorgänger drängt sich auf: Während damals grenzenlose Euphorie herrschte, fällt die Stimmung nun differenzierter aus. Die Erwartungen waren immens, und so schwankt die Rezeption zwischen Begeisterung und Ernüchterung – der Gesamteindruck bleibt dennoch positiv.
Der Opener 'Giants On The Run' eröffnet das Album eindrucksvoll. Hymnische Melodien, eine spannungsgeladene Bridge und das Wechselspiel von Kiske, Deris und Hansen bringen die Stärken der Band sofort auf den Punkt. 'Savior Of The World' knüpft daran an und liefert klassischen Power-Metal-Stoff, der solide funktioniert, ohne das Niveau des Auftakts ganz zu erreichen.
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'A Little Is A Little Too Much' sorgt mit seinem schlicht kindischen, sinnfreien Ejakulations-Text (wer sieht da ein Augenzwinkern?) für Kontroversen. Der Song bietet eingängige 80er-Anleihen, wirkt mit seinem simplen Refrain jedoch schnell überstrapaziert. Weit überzeugender präsentiert sich 'We Can Be Gods': treibend, heavy und mitreißend, ein Paradebeispiel für die Schlagkraft des aktuellen Line-ups.
Mit 'Into The Sun' folgt eine Ballade, die durch Emotionalität und Kiskes Stimme punktet, ohne jedoch die volle Wirkung zu entfalten. 'This Is Tokyo' bleibt trotz seiner Bedeutung als Single vergleichsweise unspektakulär, fügt sich aber besser im Gesamtfluss ein. Deutlich stärker fällt 'Universe (Gravity For Hearts)' aus – ein progressiver Longtrack, der Tradition und Moderne verbindet und mit Soloparts sowie Hansens Mittelteil eines der Highlights des Albums markiert.
'Hand Of God' spaltet: epische Ansätze stehen einem glatten, fast poppigen Einschlag gegenüber. 'Under The Moonlight' ruft Erinnerungen an frühere Werke wach, bleibt aber eher eine charmante Reminiszenz als ein durchschlagendes Highlight. Der Abschluss 'Majestic' bündelt noch einmal große Gesten und Vielschichtigkeit. Auch wenn die Wucht von 'Skyfall' nicht erreicht wird, setzt das Stück einen überzeugenden Schlusspunkt.
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Instrumental agieren HELLOWEEN auf höchstem Niveau. Die drei Gitarren ergänzen sich mit melodischer Brillanz und virtuosen Solos, Bass und Schlagzeug setzen präzise Akzente. Den größten Wiedererkennungswert prägt jedoch das singende Trio: Kiske mit seiner glockigen Strahlkraft, Deris mit erzählerischer Wärme und Hansen mit markanten Old-School-Kontrasten.
FAZIT: "Giants & Monsters" bekräftigt die Stärken von HELLOWEEN, ohne die Größe des Vorgängers zu erreichen. Zu den Höhepunkten zählen 'Giants On The Run', 'We Can Be Gods' und 'Universe (Gravity For Hearts'), während Stücke wie 'A Little Is A Little Too Much' oder 'This Is Tokyo' schwächer ausfallen. Das Resultat ist ein abwechslungsreiches, leicht schwankendes, aber insgesamt solides Album – kein neues Meisterwerk, jedoch ein klarer Beweis für die weiterhin beeindruckende Form der Band nach über 40 Jahren.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.08.2025
Markus Grosskopf
Michael Kiske, Andi Deris, Kai Hansen
Sascha Gerstner , Michael Weikath, Kai Hansen
Daniel Löble
Reigning Phoenix / Rough Trade
50:35
29.08.2025