Psychedelisch krautige Rockmusik scheint zeitlos zu sein.
Warum sonst sollten blueslastige Kräuterdampfvertoner wie die Schweden von MAIDAVALE ungeachtet etwaiger Zeitgeistphänomene Musik mit Langzeitwirkung zustande bringen?
Dieser Umstand ist sicherlich auch der charmant Pop-affinen Stimme von Sängerin Matilda Roth geschuldet, die jedes Stück auf „Sun Dog“ mitreißend und nahbar intoniert, wodurch selbst ausgeflippte Space-Abfahrten wie „Control“ eine gehörige emotionale Tiefe bereithalten.
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Mit dem markanten Groover „Fools“, oder auch dem psychedelischen „Give Me Your Attention“ gelingen MAIDAVALE einige Ohrwürmer, die in ihrer Ausprägung aber doch ziemlich verschieden sind. Während ersterer auf basslastigen Groove und somit herzerwärmend stampfende Rhythmen setzt, geht letztere Nummer den psychedelischen Weg, inklusive reichlich Effekten auf den Gitarren, die Assoziationen mit einer Sternenreise nicht ganz von der Hand weisen können.
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„Daybreak“ dagegen wirkt dank luftigem Groove wie die perfekte Hymne zu einem sommerlichen Roadtrip im eigens konstruierten Hippie-Bus und Stücke wie „Wide Smile, All is fine“ oder der Abschluss „Vultures“ offenbaren einen offensichtlichen Ansatz spontan-kreativer Improvisation, was die psychedelische Seite der Musik noch deutlicher nach außen kehrt.
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FAZIT: MAIDAVALEs „Sun Dog“ liefert lebensbejahende Musik mit reichlich Freigeist-Potenzial. Zwischen poppiger Leichtigkeit und psychedelischer Improvisation quetscht sich die eindringlich-charmante Stimme von Matilda Roth und leitet den Hörer auf der emotionalen Astralreise an, den Sonnenhund zu finden. Ob es dazu kommt, beantwortet das Album letztendlich nicht, spannend gemachte Musik bietet es aber allemal.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.03.2025
Linn Johannesson
Matilda Roth
Sofia Ström
Johanna Hansson
Said Ag Ayad (Djembe, Calabash), Alexander Göransson (Handtrommel, Rassel)
Silver Dagger Records
33:44
03.05.2024