Black Metal als Ausdruck forscher Natur oder als Werkzeug zum Erhalt alter Mythen und Sagen ist keine Seltenheit, hat aber bisweilen manch kauziges Genre-Werk hervorgebracht. Auch die Polen von NASCITURUS ziehen ihre Inspiration aus den Mythen und Sagen ihrer Heimat.
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Auf ihrem Debütalbum „Fabulae“ herrscht zwar ein unverkennbar experimenteller Geist vor, der bisweilen auch instrumentale Lärmerfahrungen zur Folge hat (etwa wenn im Opener „Pomirki“ gegen Ende wie wild soliert wird), aber in großen Teilen gelingt den Musikern ein spannendes Experiment.
Denn sie verbinden die punkig-urwüchsige Einfachheit einer Band wie VENOM (man höre u.a. „Ogniem uzdrowion“) mit unerwarteten kompositorischen Hakenschlägen, die bisweilen eine Band wie EMPEROR als Einfluss erkennen lassen.
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Ein Stück wie „Potrójnie przez ziemie wypluty“ offenbart nach anfänglichem Instrumentalkrach bisweilen griffige Rhythmen und markige Bassarbeit, während die Stimme stets etwas Knorriges hat, das von mancher Pagan-Metal-Band inspiriert erscheint.
Zwar wirkt der Spannungsbogen von „Fabulae“ noch nicht komplett durchdacht und der eine oder andere Sprung zwischen bzw. innerhalb der einzelnen Stücke erscheint etwas unbeholfen (z.B. die Tempowechsel in „O Czudca powstaniu“), aber die Band wirkt stets motiviert und kann unterm Strich durch ihre Passion für die Musik, aber auch für die Sagen ihrer Heimat überzeugen.
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FAZIT: Ein Anfang ist getan. Polens NASCITURUS sind mit „Fabulae“ weit weg von plumpem Märchen-Folklorismus, sondern geben sich musikalisch knorrig und bisweilen recht sperrig. Die Atmosphäre ist rau und die Kompositionen scheinen bewusst verschroben, mitunter schwer eingängig zu sein. Dass der Weg vom Black-Metal-Punk hin zum verkopften Genre-Philosoph dabei gar nicht so weit ist, zeigen diese Herren mit allen sieben Stücken ihres Debüts.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.08.2025
Wojciech Bosek
Wojciech Bosek, Rafal 'Czarnuch' Chruscicki, Marcin 'Martens' Miziolek
Marcin 'Martens' Miziolek, Michal Barszcz, Lukasz Sarkowicz
Rafal 'Czarnuch' Chruscicki
Rafal 'Czarnuch' Chruscicki
Via Nocturna
41:04
30.04.2025