Das finnische Progrock-Trio PUJUS OF JUKRA legt mit „Tree Wishes“ (kein Rechtschreibfehler) sein Debütalbum vor und erfreut mit einem kunterbunten musikalischen Mix, der gleich im ersten Track „Sunbathing With Trees“ deutlich wird. Hier verwandelt sich der Song von einem Mid-Tempo Rockstück in eine dynamische achteinhalbminütige Prog-Nummer mit zahlreichen Stil-, Rhythmus- und Soloausflügen.
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Und so geht es munter weiter: Ob mal etwas schräg-jazzig („Femme“), leicht funkig-angehaucht („Two Flamingos“), Midtempo-Grooves, die Erinnerungen an die CHILLI PEPPERS wecken („Declaration of Prinicples“) oder grungige Töne („Loser“). Hier wimmelt es nur so von musikalischen Versatzstücken, die sehr gekonnt miteinander verwoben sind und man so bei jeder der acht Nummern das Gefühl hat, mehre Stücke seien zu einem einzigen verschmolzen worden; genug musikalische Abwechslung, die für mehrere Alben gereicht hätte.
So ist es auch ein nahezu unmögliches Unterfangen, das Album einem (einzigen) Stil zuzuordnen, dafür passiert hier musikalisch einfach zu viel. Ein „Kessel (musikalisches) Buntes“ trifft es wohl am besten, da man selbst vor Musical-haften Einlagen nicht abgeschreckt („Close Enough“).
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Erstaunlich ist auch, welchen kompakten Sound die Jungs zu dritt kreiert haben. Knackige, vertrackte Drums treffen auf ein groovendes Bass-Fundament und die Gitarre sorgt für reichliche Klangvielfalt - mal clean, mal grungig-dreckig, psychedelisch-schräg oder Metal-knackig. In Nummern wie „Loser“ kann man diese Sound-Vielfalt in einem einzigen Stück genießen. Hier treffen unter anderem PEARL JAM auf Psychodelic-Rock.
Und dann gibt es neben den vielen (und sehr geschmackvollen) Gitarrensoli, diversen Stil-, Rhythmen- und Taktwechseln noch als Schmankerl atemberaubende Duelle von Bass und Gitarre wie in „Out Of Time“.
Auch ja, gesungen wird auch. Und auch die Stimme von TUOMAS RIEKKINEN passt sich chamäleongleich dem jeweiligen Stil an, wobei die Grundnote oft an ANTHONY KIEDIS erinnert (inklusive dem charmanten ‚Kampf’ in den oberen Registern). Dazu gibt es schön ergänzende Zweitstimmen, die immer wieder melodische Nuancen oder interessante Effekte in die Stücke bringen wie das hochstimmige Gewimmer und Growls in „Last Breath Of A Unicorn“.
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FAZIT: Auf dem Debütalbum von PUJUS OF JUKRA „Tree Wishes“ gibt es mächtig Abwechslung um die Ohren. Das Album hört sich an, als wären die drei Finnen in einen Topf der Musikstile gefallenen, hätten sich kurz abgeschüttelt und dann das Album aufgenommen. Von Latin bis Metal gibt es hier alles zu hören - nicht selten in einer einzigen Nummer. Mehr musikalische Vielfalt und Abwechslung geht eigentlich nicht und macht „Tree Wishes“ zu einem Album, das man auf jeden Fall mehrmals hören muss (und sollte), um all die großen und kleinen musikalischen Raffinessen und Überraschungen zu entdecken. Ich lege es auf jeden Fall jetzt noch mal auf…
Punkte: 14/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.04.2025
Sasu Tammelin
Tuomas Riekkinen
Tuomas Riekkinen
Jonne Turunen
Secret Entertainment
48:45
17.01.2025