REANIMATED aus Kassel haben sich zusammengefunden, um dem Gott der Verfaulten zu huldigen und dessen Plagen auf die Erde zu kotzen.
Dass das Artwork von „Vomit the Plague“ eine dementsprechend monströse Kreaturenabsorbation zeigt, passt zum appetitlichen Titel wie das Mett aufs morgendliche Brötchen.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/uZ2muZG_s24?si=XYKMydR6RnJBeGaH" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
Die Musik fällt dementsprechend auch fleischig und Horror-affin aus, wobei speziell in Sachen Gesang Glenn Bentons Einfluss kaum zu leugnen ist, da sich Frontgrunzer Mike in ähnlich deibeligen Tiefen einen Wolf brüllt, wie es der erwähnte Satansbraten seit jeher vormacht.
Auch in Sachen Riffing hat die Band ihre Hausaufgaben gemacht und sägt sich in niederen Tonregionen durchs Todesblei-Gebälk. Ob’s die heulenden Fliegersirenen bzw. das Kriegsgefeuer im Intro zu „The Exctinction“ nun braucht, ist Geschmackssache (auch weil sich die Band über zwei Minuten Zeit lässt, um mit dem eigentlichen Stück aus dem Quark zu kommen). Aber die Atmosphäre von Abscheu und Ekel untermauern diese Sounds wiederum passend.
Die Gitarrensoli wissen dann aber doch zu überraschen.
Schließlich bleiben sie, verglichen mit den übrigen Stücken, ein Novum auf dieser EP, die mit „Flesh Collector“ etwas mehr in Richtung Melodie abbiegt und in den schleppenden Halftime-Parts gar den englischen Todesblei-Ikonen von BOLT THROWER huldigt.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/GwxZbm4pEt4?si=7oxdm83zk-oVCzjA" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
FAZIT: REANIMATED sind zwar nicht der musikgewordene Defibrillator für eine möglicherweise im Wachkoma liegende Death-Metal-Szene (faktisch ist das Subgenre quicklebendig), liefern mit „Vomit the Plague“ aber einen durchaus appetitlichen Genre-Happen für zwischendurch. Innovation geht anders, aber als derber Death-Metal-Snack stillt diese EP den kurzfristigen Hunger durchaus.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.03.2025
Eigenproduktion
19:54
22.02.2025