Was KVELERTAK für das Metal-Genre sind, sind RESTRAINING ORDER für den Punk. Zumindest schicken sich die Amis mit ihrem neuen Dreher „Future Fortune“ an, ihren Hardcore Punk in Richtung anderer Einflüsse zu öffnen.
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Natürlich finden sich auch hier typische Drei-Akkord-Bretter zum Mitbrüllen („Insomnia“, „Bashful Blue“), aber das ist eben nur die eine Seite der Medaille.
Auf der zweiten Seite zeigen sich RESTRAINING ORDER erstaunlich locker groovend und liefern mit „Free Ride“ gar einen Song, der mit weniger Pfeffer im Arsch auch im alternativen Rock-Radio laufen könnte.
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Damit das nicht passiert, klingt „Future Fortune“ erfreulich roh und scheppert hier und da auch voller Herzblut, wie die Rotzpunk-Nummer „Adapt“ unterstreicht.
„Used Love“ nimmt diesen Faden auf, klingt energisch, ohne jedoch Hardcore-typisch zu pöbeln. Stattdessen schleicht sich eine marginale Pop-Punk-Referenz in den Sound ein, was einen echten Ohrwurm zur Folge hat.
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Im Titeltrack kommt die Hardcore-Referenz dagegen deutlich ans Tageslicht, wodurch das Stück marginal an eine abgespeckte Version von TERROR erinnert und auch „This Suffer“ eignet sich hervorragend um im nächsten Moshpit ein paar Zähne zu verlieren. Hart, laut und schnell können nicht nur MANOWAR.
Eine Überraschung findet sich mit der knapp einminütigen Space/Stoner/Drone-Jam „Journeyman“, die stilistisch völlig aus dem Rahmen fällt, aber genau deshalb sehr gut passt.
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Denn sie fungiert ein bisschen wie das Salz in der Hardcore Punk-Suppe.
Dass es am Ende nochmal einen punkigen Mitgröl-Hit gibt, ist keine Selbstverständlichkeit, aber „Were You There“ schließt „Future Fortune“ mit trotziger Energie ab, die RESTRAINING ORDER nochmal im vollen instrumentalen Saft zeigt.
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FAZIT: RESTRAINING ORDER schaffen es auf „Future Fortune“ die rohe Ästhetik des Hardcore Punk bisweilen mit einer Menge Eingängigkeit und ungewohnt lockeren Rhythmen aufzuwerten, ohne sich der Haudrauf-Manier ihrer Stamm-Szene zu verweigern. Daher bleibt die Musik für manchen, vielleicht übersättigten Genre-Freund spannend und besitzt noch dazu das Potenzial, selbiges eher weniger Hardcore-affinen Hörern schmackhaft zu machen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.11.2025
Keith Freeman
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12.09.2025