<img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/571e2e5d08ee4b4a8d3cd74337b793ae" width="1" height="1" alt=""> Wer RIVERSIDE auf ihrer jüngsten Tournee bewundern durfte, hat sich noch einmal ins Gedächtnis gerufen (oder erstmals erkannt), dass die prominenteste polnische Progressive-Rock/Metal-Band auch einer der stärksten Live-Acts des Genres und darüber hinaus ist. Mariusz Duda und Co. kombinieren ambitionierte Konzepte, die sich mit brandaktuellen Fragen auseinandersetzen wie das letzte Studioalbum „ID.Entity“, mit einer relativen Unbeschwertheit und feinfühligem Humor, ohne dass man den Eindruck gewänne, es handle sich um ein von langer Hand geplantes Programm mit einstudierten Mätzchen.
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"Live ID." belegt dies nun eindrücklich, gleichwohl das mitgeschnittene Konzert für Besucher der Shows nichts Neues bietet. Diese Nachlese - die Version mit Blu-ray enthält neben Stereo- und 5.1-Mixen ein „Behind the Scenes“-Feature) - ist aber sowohl ein schönes Andenken als auch eine anschauliche Standortbestimmung. Die Gruppe spielt das aktuelle Album fast komplett und hebt geschickt Backkatalog-Highlights unter. Showtechnisch wird im Sinne des Plattentitel "ID.Entity" auf Sperenzchen verzichtet - "Nehmt uns so, wie wir sind", sagte Duda dem Publikum in Deutschland von der Bühne aus.
Bei seinem Heimspiel in Warschau kommuniziert er freilich auf Polnisch, was natürlich nichts an der Lebendigkeit des Sets ändert. Nach dem verhaltenen Einstieg mit '#Addicted' von „Love, Fear And The Time Machine“ (2015) schraubt es sich langsam, aber unausweichlich hoch, sei es mit der hypnotischen Single ´02 Panic Room´ von 2007, den beiden 2009er Finsterlingen 'Egoist Hedonist' und 'Left Out' oder dem abschließenden 'Conceiving You' als Mitsingspiel, das bei aller Düsterkeit augezwinkernd ebenjenes Konzertklischee auf den Arm nimmt.
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FAZIT: RIVERSIDE live und in Bestform - "Live ID." ist anders ausgerichtet als die bisherigen Live-Dokumente der Band und verbindet konzeptionelle Formtreue mit einer für Prog-Rock-Verhältnisse beispiellosen Lässigkeit, die fast vergessen macht, wie erhaben die Polen, die sich längst vom Verlust ihres Mitbegründers und maßgeblichen Songwriters Piotr Grudzinski erholt haben, als Komponisten und Performer packender Songs sind.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.01.2025
Mariusz Duda
Mariusz Duda
Maciej Meller
Michal Lapaj
Piotr Kozieradzki
Inside Out / Sony
125:02
24.01.2025