Alfred Muellers fünfundzwanzigstes Album unter dem SONIQ THEATER-Banner beginnt hymnisch. Mueller empfiehlt sich als kongenialer Alleinunterhalter für die nächste „Cruise to the edge“-Kreuzfahrt oder als Impresario einer „Hot Beach“-Tanzparty mit speziellem Tusch für Jan Hammer und den Ibiza-Mike Oldfield.
„Distant Planet“ ist eine Chillout-Zone für altgediente Space-Rocker, während „Supersaurus“ mit ausgeprägter „Kiss“-Gitarre startet (der PRINCE-Song, nicht die Band), um im weiteren Verlauf in die Mos Eisley-Cantina auf Tatooine zu führen. Der „Tasty Latin Bird“ ist eine Art elektronische Salsa-Sause für die weltgewandte Techno-Generation.
Mittelpunkt des Albums sind die tiefenentspannten, siebenteiligen „Akasha Chronicles“, die, aufgeteilt in drei Abschnitte, 27-Minuten der Spielzeit ausmachen. Das musikalische „Weltgedächtnis“ ist ein nonchalanter, dem Thema entsprechend, ätherischer Ausflug von Küste zu Küste, übers Land ins All und wieder zurück.
Friedvolle Musik, säuselnd, manchmal etwas saumselig dahinplätschernd, aber insgesamt gefällig, zwischen loungiger Fusion, Global Beats, ein wenig Progressive Rock und gehobenen New Age-Reiseabenteuern. Es werden Panflötenklänge emuliert, aber auch ein pumpender Bass, mittelprächtig nachgebildete Sitar und Orgel geben sich die Ehre. Eine klanggewordene Milchschnitte für stressige Zeiten.
FAZIT: Mit „Explorer“ erforscht das Ein-Mann-SONIQ THEATER wieder die Hemisphäre des erquicklichen Chillens. Gewohnt solide, mit kleinen Überraschungen und gelegentlichen Quietschesounds, bleibt Alfred Mueller seinem Schaffen treu. Das kann man getrost und gut gelaunt goutieren, gerade angesichts der freien Verfügbarkeit, das „Buch des Lebens“ erfährt indes keine bewusstseinserweiternde akustische Renovation.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.06.2025
Alfred Mueller
Alfred Mueller
Eigenproduktion
49:00
2025