Nein, Grunge ist offensichtlich nicht tot. Zumindest wenn es nach dem Sound von THE PIGHOUNDS geht, die mit „Tutti Frutti“ einen bunten Strauß Rockmusik mit starkem Hang zu NIRVANA/SOUNDGARDEN-Worshipping an der Hand haben. Die lebensmüde Tendenz beider genannten Bands bleibt aber im Schrank und wird durch eine lockere, fast spritzige Attitüde ersetzt.
„Malaise“ startet als Punk-affiner Kracher, während sich in einem Song wie „Pay to Play“ ein gewisser Indie-Drive breitmacht zwischen Sommersoundtrack und Lebensfreude breitmacht. Spätestens „Crush“ macht damit aber erstmal Schluss und zollt im Refrain (wohl bewusst) Kurt Cobain Tribut, während sich die Strophen kantig und eingängig zugleich präsentieren und damit die klanglichen Widersprüche dieses Albums repräsentativ einfangen.
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Mit „Vadder“ wird’s introvertiert und marginal melancholisch, wobei die Gitarrenarbeit derart eingängig rockt, dass „ZZZ Cherie“ mit seiner ausgeflippten Dringlichkeit im Anschluss durchaus überrascht. Dass der Sound trotzdem unumwunden in die Beine geht, führt in gewisser Weise auch auf einen düsteren Groover wie „Day Of The Acid“ hin.
Denn die etwas düsterer wirkende Atmosphäre baut sich bei stampfendem Groove immer weiter auf und gemahnt mehr als einmal an dunklen Heavy Metal (wobei mit ein wenig Fantasie eine Band wie BLACK SABBATH hier als entfernter Patenonkel gedient haben könnte).
„El Nocamino“ gibt sich am Ende wieder energischer und überzeugt mit ungezwungenem Drive, der irgendwo zwischen Sonnenschein und Sonnenbrand voran rockt.
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FAZIT: THE PIGHOUNDS liefern mit „Tutti Frutti“ nicht zwingend die musikalische Entsprechung ihres Bandnamens, denn weder geben sie sich Köter-mäßig verdreckt, noch geht’s hier übermäßig schweinisch zu. Stattdessen groovt die Musik catchy und ungezwungen zwischen Grunge-Einflüssen und Alternative Rock mit Punk-Attitüde umher.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.06.2025
Peter Bering
Peter Bering
Alessandro De Luca
Noisolution
43:28
28.02.2025