Der Wirbelsturm auf dem Frontcover von „From the Height of our Pastureland“ mag zwar die zerstörerische Kraft der Natur abbilden, führt im Kontext des aktuellen Albums von Kanadas YOO DOO RIGHT aber ein wenig auf die falsche Fährte.
Denn die Rockmusik-Experimenteure sind keineswegs auf dem Berserker-Trip. Stattdessen zeichnen sich die fünf Stücke durch repetitive Muster, an- und abschwellende Soundscapes und filmisch inszenierte Spannungsbögen aus.
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Dabei trifft krautige Exzentrik auf post-rockige Melodiebögen und experimentell angelegte Klangreisen, die nicht selten auch improvisierten Charakter mitbringen.
Während sich die Wiederholungen in Stücken wie „Ponders End“ nach und nach in zunehmender Intensität ergehen, wirken andere Fragmente der Musik mit der Zeit aber doch etwas zu lose zusammengeknotet bzw. werden zu weit ausgereizt.
So geschehen etwa im ellenlangen Intro von „Eager Glacier“, das sich nach anfänglicher Spannung wie Kaugummi zieht und in seiner klanglichen Grundform erst nach fünf Minuten Spielzeit merklich verändert wird.
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Dass bei über neun Minuten Gesamtlaufzeit des Stücks immer noch Raum für Entfaltung bereitsteht, wird zum Ende hin zwar in einigen rhythmischen Veränderungen gezeigt, aber der Grundcharakter des Stücks bleibt zäh.
„Lost in the Overcast“ kommt im Anschluss eher einem sphärischen Zwischenspiel gleich, klingt es doch ungleich sanfter und zurückhaltender als alles bisher, ehe der abschließende Titeltrack zwischen aufbrausendem Riffing und vertrackt experimenteller Schlagzeugarbeit hin- und herpendelt. Dass nach knapp fünf Minuten der Groove wegbricht und sanfte Zurückhaltung (inklusive lichtdurchflutetem Piano-Einsatz) den musikalischen Raum einnimmt, ist zwar eine Überraschung, rettet in Gänze aber auch nicht aus dem etwas drögen Charakter des Albums.
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FAZIT: YOO DOO RIGHT machen es dem Hörer nicht einfach, klingen sie auf „From the Height of our Pastureland“ doch wenig vorhersehbar, aber an vielen Stellen langatmig und zäh. Einige Elemente der Musik ziehen sich wie Kaugummi, was zur Folge hat, dass die zunächst kreierte Spannung der Stücke schneller verpufft, als es einem lieb ist. Freunde von atmosphärisch-flächiger Musik könnten hier aber durchaus fündig werden.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.02.2025
Charles Masson, Justin Cober
Justin Cober
Justin Cober
Justin Cober
John Talbot
Francis Leduc-Bélanger (Trompete)
Mothland
42:22
06.12.2024