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Fire In The Field: Fire In The Field (Review)

Artist:

Fire In The Field

Fire In The Field: Fire In The Field
Album:

Fire In The Field

Medium: CD
Stil:

Retro Rock / Funk / Soul

Label: Just For Kicks Music
Spieldauer: 31:45
Erschienen: 08.05.2009
Website: [Link]

Man erinnere sich an das Jahr 2002, als eine sogenannte “Supergroup” mit dem griffigen Namen AUDIOSLAVE ein selbstbetiteltes Debüt veröffentlichte. Eine gigantische Apparatur schliff das Album hinter sich her: PR im ganz großen Stil und bis an die Decke getriebene Erwartungen. Immerhin vereinigten sich hier die Ex-Musiker der legendären RAGE AGAINST THE MACHINE mit Chris Cornell, dem Sänger der nicht minder legendären Grunge-Band SOUNDGARDEN. Man konnte meinen, jeder im Vorfeld aufgeschnappte Fitzel, der nur ansatzweise einer musikalischen Note aus dem Repertoire AUDIOSLAVEs zugehörig war, sei eine Spur Gottes. Dass das Album selbst später betont erdig klang und gar nicht nach dem Erzeugnis eines höheren Wesens, ließ so manchem Fan das Grinsen der Erwartungsfreude im Gesicht erfrieren. Die leicht zögerliche Anerkennung kam erst später.

Man stelle sich nun ein ähnliches Album vor, nur ohne das ganze Brimborium. Ein käsig-bronzefarbenes Cover mit einer 70er-Jahre-Rostlaube auf dem Hintergrund einer KYUSS-Scheibe. FIRE IN THE FIELD steht da als groovy Schriftzug vermerkt, dient der Band sowie ihrem Debüt als Bezeichnung. Dann die ungefilterten ersten Töne, und ungefiltert sind sie fürwahr. Eine erregt helle und dünne Stimme irgendwo zwischen LENNY KRAVITZ, CEDRIC BIXLER-ZAVALA und CHRIS CORNELL verortet, dazu soulig-funkiger Retro-Rock wie aus dem Soundtrack eines 35 Jahre alten Blaxploitationers, teils untermalt mit Gospel-Orgeln (“Soledad”) oder Mundharmonika (“The Stomp”). Nix mit fetter Produktion oder groß angelegter Medienpräsenz. Hier wird keinesfalls aus einer postmodernen Perspektive heraus gejammt - wer FIRE IN THE FIELD einlegt, unternimmt eine ungefilterte Zeitreise.

Der Effekt ist enorm. Als hätte man eine alte Schallplatte aus Papis wilder Zeit ausgegraben und auf das “moderne” Medium CD gebrannt, rockt die Scheibe im verheißungsvollen Takt los, um eine vorgefertigte Erwartung nach der anderen zu bestätigen. Der gängige Wechsel von Schlagzeug- und rifflastigen Rocksongs zur obligatorischen Ballade (“Restless”) hin ist in Butter. Aufgepeppt mit gelegentlichen sexy Frauenchören, die man sich prima als Hintergrundtänzer vorstellen könnte und gelegentliche Abschweifer Richtung Country, Gospel, Soul oder Jazz, viele Hintergrundsoli in den Strophen versteckt - so hält man trotz oder gerade aufgrund des mäßigen Sounds bei Laune.

Keiner der acht Songs bietet derweil neue Kompositionen. Die Riffs des Openers “Magic Man” erinnern sogar übereutlich an diejenigen von AUDIOSLAVEs “Cochise”, werden in “Soledad” und “Goatskin” gar leicht variiert neuerlich aufgewärmt. Das passt zur Kürze und zu Retroausrichtung des Albums hervorragend.

FAZIT: Eine Rockscheibe, die mit Bleifuß den Rückwärtsgang durchzieht. In antiprogressiver Nostalgie schwelgend machen sich FIRE IN THE FIELD auf einen Trip in die seligen 70er Jahre, als noch alles gut war. Nach ein paar Durchläufen ist man voll drin und nimmt der Platte die weggekürzten Jahre absolut ab. Der Wendepunkt einer derart konzipierten Scheibe ist der, dass sie auf lange Sicht zwangsläufig ihren Reiz verlieren muss. In zehn Jahren wird man sich vermutlich doch wieder eher an der Quelle bedienen als an einer unreflektierten, wenn auch schwer unterhaltsamen Retrospektive aus dem Jahr 2009.

Erhältlich bei www.justforkicks.de

Sascha Ganser (Info) (Review 4145x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Magic Man
  • Out
  • Soledad
  • Goatskin
  • Restless
  • My Time Has Come
  • Sweet Mother
  • The Stomp

Besetzung:

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