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New Soul Cowboys: New Soul Cowboys (Review)

Artist:

New Soul Cowboys

New Soul Cowboys: New Soul Cowboys
Album:

New Soul Cowboys

Medium: CD
Stil:

Southern Rock

Label: Eigenvertrieb / Just For Kicks
Spieldauer: 46:26
Erschienen: 28.04.2009
Website: [Link]

Inflationär werden wir derzeit mit neuen "Supergroups" überschwemmt. Einiges davon ist wirklich "super", wenn ich da bspw. an CHICKENFOOT denke - anderes, wie THEM CROOKED VOLTURES, wird wohl erst noch zeigen müssen, ob mehr als heiße Luft in diesem Ballon steckt. Wenn dagegen bekannt wird, dass der gegnadete Blues-Rock-Gitarrist Anthony Gomes und der keineswegs weniger talentierte Bassist David Karns gemeinsame Sache mit dem Drummer Peter Lang machen, ist der Schreiberling schon geneigt, wahllos mit Superlativen um sich zu werfen. Bereits der erste Hördurchlauf macht deutlich: das Debüt der NEW SOUL COWBOYS hat das Zeug zur Platte des Jahres! Punkt.

Diese beseelten, neuen Cowboys fischen derart frisch, fromm und frei im magischen Dreieck aus Southern-, Blues- und Hardrock, dass es eine helle Freude ist, diese Scheibe zu rezensieren. Anthony Gomes wird allerdings nicht müde zu betonen, dass sich die NEW SOUL COWBOYS als Southern- und nicht als Blues-Rocker verstehen, was die Höreindrücke des Albums durchaus bestätigen. Allerdings ist der Southern-Rock DIE Spielart des Rock'n'Roll, die dem Blues ohnehin am nächsten steht.
Anthony Gomes als Songwriter fiel bislang durch einige ausgesucht gute Blues-Scheiben auf, die die Grenzen des Genres allerdings mit funkigen Elementen in durchaus tanzbare Bereiche verschoben hatten. Der 34-jährige Kanadier hat sich in der "Nashville Music Mafia" bestens eingeführt. Er charakterisiert die NEW SOUL COWBOYS als "Hillbilly Guns N Roses" - Southern-Rock mit einer ganzen Menge Staub auf Leder-Stetson und Cowboy-Boots. Wer hätte das von Anthony Gomes noch vor einem Jahr, als sein bemerkenswertes Live-Album beim deutschen Blues-Label Ruf Records erschien, erwartet.

Gleich der Opener "Painted horse" lüftet die Hirnschale des Hörers: "bang bang bang giddy-up bang bang"... Ein brutal geknüppeltes Riff und dazwischen eine gezupfte Banjo(!!)-Figur, eine schlichtweg geniale, niemals zuvor gehörte Idee. Ein großartiger Chorus, eine stimmungsvolle Bridge und wütende Gitarren-Soli - hier stimmt einfach alles. "Painted horse" ist DER Song für Harley-Driver schlechthin! "Rebel highway" folgt mit einem A-Capella-Einstieg, der etwas an QUEENs "Bicycle race" erinnert. Es entwickelt sich aber daraus ein klassischer Southern-Rocker, der entspannt und lässig groovt. Bei "Gamblin' man" stehen die Riffs wieder wie eine Wand - auch hier ist wieder ein mächtiger Southern-Rocker zu bewundern. "What it's all about" scheint mit seinen griffig-rockenden Hooklines die natürliche Single des Albums zu sein. Mit "Somebody's missing" bringen die NEW SOUL COWBOYS an dieser Stelle die strategisch richtige Power-Ballade. Ein wütend-bollerndes Riff kündigt "Purple Whiskey Sack" an. Welcher Saufnase der Song gewidmet ist, erschließt sich mir zwar nicht, aber er ist ein gnadenloser Killer! Der Sound einer 'Softail' eröffnet "Born to ride" stimmungsvoll und der Highway eröffnet sich mit diesem Track dem Cruiser, unter dem breiten "Schlappen" dieser Kult-Harley Davidson.
Dem frisch verliebten Schreiberling krabbeln natürlich die beiden folgenden Love-Songs schwer unter die Haut: "Carolina" ist ein fröhlicher Country-Rocker mit munteren Melodiebögen und wieder diesem unwiderstehlich gezupften Banjo. "You are amazing" ist natürlich -wie der Titel bereits androht- knallhart an der Grenze zum Schwülstigen gebaut. Aber glaubt mir: In diesem Zustand kommt so ein Song unglaublich gut. Chris Carmichael, der mit Anthony Gomes bereits auf dessen Solo-Album "Music is the medicine" zusammenarbeitete, sorgt mit Cello und Violine für den barocken Pomp. "New Soul Cowboys" ist ein wahres Groove-Monster, das wieder auf gewaltigen Riffs surft - unerwartete Breaks und Tempiwechsel überraschen den Hörer angenehm. Auch "Chicken Bone Cross" ist eher sperrig und mächtig arrangiert. Da kommt die eingängige Midtempo-Ballade "Losing you" zum Abschluss gerade recht.

FAZIT: Ein beängstigend guter Einstieg für die NEW SOUL COWBOYS. Immerhin haben die Jungs irgendwann dieses Brett zu toppen, was nicht einfach werden wird. "No fillers - only killers" sagt man zu so einer Scheibe. Für mich einer der Kandidaten für mein persönliches Album des Jahres. Bärenstark... Sensationell...

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Die NEW SOUL COWBOYS können über www.justforkicks.de bezogen werden.

Steve Braun (Info) (Review 8482x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Painted Horse
  • Rebel Highway
  • Gamblin' Man
  • What It's All About
  • Somebody's Missing
  • Purple Whiskey Sack
  • Born To Ride
  • Carolina
  • You Are Amazing
  • New Soul Cowboy
  • Chicken Bone Cross
  • Losing You

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Uwe
gepostet am: 13.10.2009

Tach Steve,
was ich da über You Tube eben zu hören bekam, ist in der Tat sehr viel versprechend. Hab mal über eBay recherchiert, aber die Scheibe scheint man ja nur sehr schwer zu bekommen!?
Hast du da mal ne vernünftige Bezugsquelle?

Tognoni war zwar schon mal geiler, als bei seiner letzten Darbietung, hier in meiner Heimatstadt, aber hat dennoch gerockt! ;o)

Gruß
Uwe
Joe
gepostet am: 17.10.2009

Sehr interessante Review und Wertung ... Gute Mucke mit Potential - keine Frage, aber natürlich alles schon dagewesen. Anleihen bei Henry Paul und Grey Ghost (Carolina), oder Winter Bros. usw. ...
Verliebte Jungs halt schreiben wohl so, Steve ...!Bei God&Guns Von LS war es wohl anders ...? Kurz um:Neues Blut im Genre ist toll, aber mal auf dem Teppich bleiben. Was auf der Homepage läuft (5 Tracks) ... meine persönliche Wertung - 10 Punkte!
Thomas
gepostet am: 07.06.2013

User-Wertung:
14 Punkte

Dann habe ich ja Glück gehabt, dass ich dieses edle Scheibchen gleich nach Veröffentlichung bei JfK geordert hatte
Es lohnt sich wirklich, nicht nur für Freunde des Southern Rock.
Klar: Innovationen erwartet niemand; aber die Musi kommt dermaßen druckvoll, frisch, abwechselungsreich und auf technisch höchstem Niveau, da bleiben keine Wünsche offen
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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