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Myra: Godspeed (Review)

Artist:

Myra

Myra: Godspeed
Album:

Godspeed

Medium: CD
Stil:

Metalcore

Label: European Label Group / Broken Silence
Spieldauer: 43:21
Erschienen: 14.05.2010
Website: [Link]

Leipziger Allerlei-Core mit hässlichen Bärten und vierjähriger Bandgeschichte: ein Logo von Imperial Clothing im Booklet, das von PETA hintendrauf, aber sich Klampfen von Warwick bauen lassen, die zuletzt durch Mitarbeiterausbeute aufgefallen sind … Hardcore-Ethos, der sich dem Zeitgeist der Selbstinszenierung und des hemmungslosen Wirtschaftsdenkens anpassen muss, kann so lustig sein!

MYRA spielen 08/15-Metalcore in Vollendung: so vorhersehbar mitreißend, wie in dieser Stilistik üblich und möglich, verflucht druckvoll inszeniert, bisweilen recht musikalisch (Twin-Leads, Breakdowns und der ganze Rest …) und nicht allzu stakkato-redundant. Alle Tracks sind totsichere Hymnen ("Said and Done" charmant melancholisch) zum erst Arschwackeln und dann Fresse Einschlagen im Pit. In "Phobia" bewahrheitet sich durch die Beteiligung Nicos von WAR FROM A HARLOTS MOUTH wieder einmal das Prinzip von "birds of one feather stick together" - oder andersgesprochen: MYRAs hehre Anliegen zur Weltverbesserung kranken wie so häufig innerhalb von Subkulturen daran, dass man den bereits Bekehrten predigt und nur unter Seinesgleichen verweilt. In künstlerischer Hinsicht bedeutet dies weiterhin, dass es mit individuellem Selbstausdruck nicht weit her sein kann, wenn man optisch wie musikalisch so sehr allen Genrekonventionen gerecht wird (was übrigens auch für vermeintlichen Echt- und Schwarzmetall gilt). Die Totkern-Mischung bohrt das Kollektiv üblicherweise zu gleichen Teilen mit Black'n'Deather sowie manchmal gar leicht rockigen Grooves ins langgezogene Lauschläppchen. Stoff wie "(For)get What You Deserve" versprüht dabei durchaus Atmosphäre und bemüht sich um Dynamik, wohingegen Sebastian Spillners Vocals erwartbar unflexibel klingen. Die zweite Hälfte der Platte erscheint weniger kompakt, bewahrt sich jedoch die schreiberische Stringenz, was bei Fans gewiss für längeren Nachhalt sorgen wird als allein die Hits zu Beginn.

"Personality like bought in the cheapest fashion store", "We used to ride the sky together when convictions meant everything to us" und "Your actions don't support the words been spoken" sind nur drei Phrasen, die MYRA ebenso gut zu dreschen wissen wie den Rhythmus, bei dem jeder mit muss. Wer im Glashaus sitzt …

FAZIT: "Godspeed" ist ein professionelles Produkt für die zutätowierte und Ohrloch-erweiterte Klientel, dem man ob hier und dort hörbarer Passion und instrumentaler Könnerschaft die Ehrlichkeit und Existenzberechtigung nicht absprechen will. Wenn am Ende des Tages jedoch die Sonne im Westen - also links - untergeht, wo auch MYRAs Herz schlägt, bleibt ihr Album kein Dauerinventar szenefremder Haushalte. Wie klängen solche Bands wohl, wenn es keine Schablonen zum schnellen Anschmiegen des Gruppensounds gäbe? - Hätten diese Jungs überhaupt etwas zu sagen? Die alte Frage von Huhn und Ei …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 6527x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Architects
  • The Change and the Unchangeable
  • Said And Done
  • Three Cheers For Dedication
  • Godspeed
  • Phobia (feat. Nico / War From A Harlots Mouth)
  • Memento
  • (For)get What You Deserve
  • Wrath
  • The Wreckage

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Marc
gepostet am: 05.07.2010

so einen Schwachsinn habe ich selten gelesen.
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 05.07.2010

Marc! Ich hab die Rezension zwar nicht geschrieben, aber meinst du, dass es in irgend einer Weise zu einer Diskussion zuträglich ist, hier so einen Kommentar hinzurotzen, der null Aussagekraft hat? So lebst du das vor, was du woanders kritisierst: Dein Kommentar wäre somit ebenso Schwachsinn.
Wow...
gepostet am: 05.07.2010

so ein plumpes Review darf veröffentlicht werden? Manche Leute nutzen ihre Meinung, gegen alles und jeden zu treten. Das grenzt schon fast an Beleidigung. Aber nur fast. Ich staune, und gehe...
Ein Leipziger Kollege
gepostet am: 05.07.2010

BRÜLLER - Mensch Herr Schiffmann:

"Die Totkern-Mischung bohrt das Kollektiv üblicherweise zu gleichen Teilen mit Black'n'Deather sowie manchmal gar leicht rockigen Grooves ins langgezogene Lauschläppchen."

Herrlich. Gratulation. Applaus auf allen verfügbaren Sitzgelegenheiten bis hinter auf die billigen Plätze. Ein solcher Satz voller Scharfsinn, Intelligenz und Wortwitz.

Kurzrezi dazu: Der erste Teil des Satzes lebt von zwanghaft eingedeutschten Verbund-Substantiven mit maximaler Schlaghärte am unteren Rand der Lesbarkeitsskala. Doch bereits im zweiten - nennen wir es retardierenden Bestandteil der Buchstabenkonstruktion - hier jedoch eines säuberlich durch Kommata getrennten Werkes - nennt der Künstler das Kind kurzzeitig beim Namen - ja arbeitet mit der bewußten Selbstentblößung als verschärfendes Stilmittel.

Spätestens bei der gewollt plattitüdenhaften Verwendung der Verbindung "Groove" und "Rock" wird deutlich - da sitzt ein Fachwerker hinter einem genau studierten Berg von Bildungsliteratur und schießt, dicht verschanzt aus allen Rohren. Nicht weil er kann - weil er es muss!

Bei der geschickt und bewußt final gewählten Wortwahl "Lauschläppchen" hebt das Werk ins vertraute Reich der anheimelnden Titulationen von bekannten Eigenkörperteilen in ihrer niedlichsten Form ab. Frei von Berührungsängsten bringt der Erbauer sich selbst hier in seine Schöpfung ein.

Ein Platz neben Jimmy Hendrix dürfte ihm allein für diesen Ausguss ungeahnter Freiheit und Finesse sicher, ja reserviert sein.

Zum Rest verkneif ich mir denselben... Vielleicht hats Spaß gemacht, mir auf jeden Fall ;-)
Andreas
gepostet am: 06.07.2010

Auch als Vegetarier kann ich mir durchaus vorstellen, dass an den angeblich schlechten Auswirkungen des Verzichts auf tierisches Eiweiß und Fett, den vegane Menschen praktizieren, etwas dran ist. Scheinbar beeinträchtigt es die Hirnfunktion dergestalt, dass man über die niedergeschriebene Meinung (denn das bleibt eine Kritik bei aller Objektivität) eines Menschen halluziniert und rhetorisch deliriert.
Mein Name
gepostet am: 08.07.2010

User-Wertung:
13 Punkte

"Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!"

Ich würde mal eher sagen grob beleidigende Reviews könnten gelöscht werden, so wie dieser Scheiß hier.

Wirklich sinnvoll sich über die Hässlichkeit von Bärten auszulassen, sowas ist ein absolutes Muss bei einem Review.
Dein Name
gepostet am: 08.07.2010

User-Wertung:
12 Punkte

Ich verstehe wirklich nicht, wie hier jemand einen derartigen Verriss veröffentlichen darf und sich über das Thema Bärte aus lässt, obwohl er selber gar keinen trägt!
Worauf begründen sie, Herr Schiffmann, denn da bitte ihre Kompetenz? Ihre langen Haaren können es ja nicht sein? Hören sie nur den finstersten Black Metal der Welt aus den Abgründen der Hölle oder warum gefällt ihnen die Band nicht, die eine andere Art Musik spielt? Aber man sieht es ja bereits an ihren verwegenen Blick und dem Piercing an, in welcher Zunft sie sich bewegen...Sieht man?

Mal ehrlich: Das Album hat klare Schwächen. Gerade in der zweiten Hälfte verliert es an Durchschlagskraft und hört sich etwas zu gleich an. Teilweise finde ich die Gitarren fies laut und brachial auf gemischt, sodass sich der Rest verliert. Inhaltlich bewegt sich MYRA für mich aber definitiv auf einer Ebene, die einiges über den derzeitigen Szenehorizont ("zu tätowierte und Ohrloch-erweiterte Klientel") hinausgeht. Das mensch dabei nicht für jeden zynischen Seitenhieb zu haben ist und jedes Augenzwinkern in den Texten erkennen möchte sei dahin gestellt. Sein Publikum kann sich jede Band auch nur bedingt aussuchen.

Auf der anderen Seite frage ich mich aber auch, wieso es dennoch 7,5 von 15 Punkten gab?
Ist von der "Schiffmann'schen Durchschnittswertung 8,1" ja nicht sooo weit weg. ;-P

stay true.
Pete
gepostet am: 08.07.2010

User-Wertung:
8 Punkte

Jungs, habt ihr sonst nichts anzumeckern außer der Stelle "zu tätowierte und Ohrloch-erweiterte Klientel"? Zugegebenermaßen ist das etwas platt verallgemeinert, aber dewegen so auszuflippen, ist auch wieder albern. Wieso stellt sich hier niemand den eigentlichen Kritikpunkten, welche die Rezension herausstellt?

@Dein Name: Wie man dem Album 12 Punkte geben kann und gleichzeitig so viel Kritik am Album äußert, erschließt sich mir nicht. Da passt die 7 viel besser ins Bild - durchschnittliche Genreware eben.
David
gepostet am: 08.07.2010

User-Wertung:
12 Punkte

"sind nur drei Phrasen, die MYRA ebenso gut zu dreschen wissen" also Phrasen dreschen kann der gute Andreas wohl noch viel besser als die Band. "Leipziger Allerlei-Core mit hässlichen Bärten" - bravo Andreas 1:0 für dich - so sollte jedes Review beginnen, erstmal substanzlos ein paar reißerische Aussagen machen, wohl zu viel Bild Zeitung gelesen!?
Weiterhin ist es mir unerklärlich wie man "totsichere Hymnen" als etwas Negatives hervorheben kann. Andere Bands schaffen es ja nichtmal "totsichere Hymnen" zu schreiben, wie passen denn hier die 7 Punkte.

Schade das persönlicher Hass gegen "Genre" oder "Szenen" das Urteilsvermögen außer Kraft setzt, sodass keine objektive Wertung mehr möglich ist.

Wer hier im Glashaus sitzt und Steine wirft ist wohl kaum die Band, als vielmehr der Rezensent.
Nils
gepostet am: 08.07.2010

@David: Du hast nicht verstanden, was Phrasen sind. Das, was Andreas hier drischt, das sind sicher keine Phrasen, denn Phrasen sind klischeehafte Sätze, wie sie jeder kennt. Das hier ist das Gegenteil einer Phrase (eher ein originelles Wortspiel). Dass man als Fanboy dabei rot sieht, weil die Lieblinge angepisst werden, kann ich natürlich verstehen.

Totsichere Hymnen schreiben auch Abba. Wer weiter keinen Anspruch an seine Musik hat ...

Das Verlangen nach Objektivität ist lächerlich. Schlag mal nach, was Objektivität bedeutet.

Dem größten Kritikpunkt, dass Myra nämlich bloß Genrestandards nachspielen, konnte bisher niemand entkräften. Natürlich darf das jeder toll finden, aber es soll bitte schön in einer Rezension erlaubt sein, dies zum Ausdruck zu bringen.

Wer es nicht ertragen kann, dass jemand seine Meinung klar und mit Wortwitz zum Besten gibt, der soll keine Rezensionen lesen und sich zu seiner eigenen Meinung gepflegt in den eigenen vier Wänden vergnügen.

Hört auf, euch so dermaßen lächerlich zu machen.
daniel bloodattack
gepostet am: 18.09.2010

User-Wertung:
11 Punkte

also das review ist genauso unpassend wie das review zu bloodattack/ rotten leaders. lasst die platten doch bitte leute reviewen, die ein bisschen ahnung von musik haben und nicht den ganzen tag fantasyrollenspielen nachgehen....
Andreas
gepostet am: 18.09.2010

Ich habe meinen Lebtag noch kein Fantasyrollenspiel gespielt. Man sollte nicht das Gegenteil von sich selbst von denjenigen erwarten, die nicht der eigenen Meinung sind, eben weil sie dies sind. Es gibt zwischen Schwarz und Weiß bekanntlich eine breite Grauzone; so wie manche Leute rechts und links definieren, scheinen andere die Musikwelt kategorisch in "street level" und Mittel- bis Oberschicht mit künstlichen Elfenohren einzuordnene. Naja, die Medien machen es ja vor.
Daniel
gepostet am: 23.10.2010

Das Problem ist doch einfach, dass man jemanden eine Wasauchimmer-core CD von Leuten reviewen lässt, die der Musik einfach nichts nichts abgewinnen können.
Mir könnte man genauso den besten Powermetal unter dem Himmel vorspielen und ich fände es nicht berauschend.
Allgemein halte ich solche Reviews eh für überbewertet, wenn mir die Musik gefällt ist es mir egal ob es irgendeinem Kritiker nicht gefällt. Als Musiker schreibe ich ja auch keine Musik, die den kritikern gefallen soll, die die Genregrenzen erweitert oder sonstwas. Als Musiker macht man die Musik die einem gefällt.
Basti
gepostet am: 17.11.2010

Leute, ihr rettet meinen Tag! Erst dieses extrem unterhaltende Review, dicht gefolgt von den unglaublich amüsanten Kommentaren. Ganz groß!
johannes donnertag
gepostet am: 03.12.2011

User-Wertung:
14 Punkte

wieder ein schönes bsp dafür, dass reviews mehr über den schreibenden aussagen als über die sache an sich.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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