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Baaba Kulka: Baaba Kulka (Review)

Artist:

Baaba Kulka

Baaba Kulka: Baaba Kulka
Album:

Baaba Kulka

Medium: CD
Stil:

Indie / Folk

Label: Mystic / Soulfood
Spieldauer: 43:37
Erschienen: 17.06.2011
Website: [Link]

MAIDEN UNITED haben zuletzt ein inspirierendes Tributalbum veröffentlicht, das allen anderen an und für sich einen Riegel vorschieben sollte. Nun treten die Polen BAABA KULKA mit teils folkoristischen Instrumenten auf den Plan und verprellen jeden verbissenen Metaller mit ihren Fassungen diverser IRON-MAIDEN-Klassiker, aber nicht zu voreilig: Auch hier sind keine Flachzangen am Werk.

Vor allem ist den Musikern ein gehöriger Spielwitz nicht abzusprechen, was speziell die luftigen Arrangements und eine ebensolche Produktion begünstigen. Die Rhythmusgruppe gehört hier besonders ins Schlaglicht gestellt, auch wenn man sich anderswo halb totlacht, wenn Frontdame Gaba die Schreie von Bruce Dickinson etwa einfach nur kurz antäuscht (Einstiegssong) oder "Wrathchild" zum handklatschenden Quer(flöten)treiber umgemodelt wird. Toll ist in jedem Fall der Charakterwandel, den BAABA KULKA alle Songs durchlaufen lassen. So wird "Aces High" in Electro-Indie-Gefilde abgeschoben (eingedenk düsterer Westerngitarre) und "To Tame A Land" passenderweise zum Bollywood-Soundtrack missbraucht. Mit "Flight Of The Icarus" rührt man dagegen sachte zu Tränen, und genau diese richtige Mischung aus Respekt und eben Respektlosgkeit ist es, die "Baaba Kulka" eine Existenzberechtigung gibt.

"Children Of The Damned" ist mit Bläsern beziehungsweise Piano zuerst kaum wiederzuerkennen und stolpert absichtlich einige Male, kommt ansonsten jedoch eher wie eine absichtlich reduzierte und hemdsärmelig auftretende Big Band daher. Wie gesagt: Man muss schon Humor mitbringen, doch mit widerlichen Schmierenkomödianten à la J.B.O. möchte wohl niemand BAABA KULKA in Verbindung bringen. Man täte ihnen unrecht, auch und gerade bezüglich "The Clairvoyant", das zunächst noch eng am Original bleibt, dann jedoch das Akkordeon auspackt. "Still Life" passt gleichsam in einen Latinjazz-Keller und bezeugt, dass die Combo MAIDEN auch wirklich schätzt, statt vorschnell ein paar offensichtliche Klassiker zusammenzuklauben und halbherzig zu verunstalten.

Schön, dass man bei alledem nie das Gefühl bekommt, einer Verarsche aufzusitzen. Im Gegensatz zu anderen Unterfangen in diesem Bereich riecht hier nichts nach Cash-In oder talentfreier Häme gegenüber metallischen Säulenheiligen. Dafür, dass BAABA KULKA sich "Prodigal Son" vorgenommen sowie einen leichtfüßigen Popper mit klasse Vocals und noisigen Tendenzen daraus gemacht haben, werden sie zumindest von mir persönlich geadelt. Na ja, der heimische Grammy Fryderyk steht bei ihnen ja ohnehin schon auf dem Kaminsims …

FAZIT: Wer nicht genug IRON MAIDEN in welcher Ausführung auch immer kriegen kann, sollte sich "Baaba Kulka" auf den Zettel schreiben; dafür erhält er eine ernsthafte Bearbeitung sich selbst nicht ernst nehmender Musiker, die das Ausgangsmaterial in einen völlig anderen Stilkontext stellen, es umdeuten und ihm nichts von seiner Zierde nehmen - toll, wenn man ein Ohr dafür hat!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5998x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • The Number Of The Beast
  • Wrathchild
  • Aces High
  • To Tame A Land
  • The Ides Of March
  • Prodigal Son
  • Flight Of The Icarus
  • Children Of The Damned
  • The Clairvoyant
  • Still Life

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 15.07.2011

Das ist ja mal richtig arschcool... :)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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