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Owl: Owl (Review)

Artist:

Owl

Owl: Owl
Album:

Owl

Medium: CD
Stil:

Death Metal

Label: Zeitgeister
Spieldauer: 65:10
Erschienen: 11.03.2011
Website: [Link]

Man könnte meinen, das Schaffen des Zeitgeister-Labels verstünde sich vor allem auf einen Tribut an HELLHAMMER und CELTIC FROST nebst einiger skandinavischer Spitzen. Auch OWL lassen sich in diesem Nimbus verorten, bevorzugen allerdings die schleifende Gangart mit langem Atem.

Dies betrifft auf jeden Fall "Conquering The Kingdom Of Rain", das mit dissonanten Akkorden abseits der bleischweren Riffs etwas Nineties-Black-Metal-Flair verbreitet. In dieser Form finden solche Stilelemente auch heute noch im avantgardistischen Genrefeld Verwendung (man höre etwa ABIGORs letzte Veröffentlichungen), wenngleich OWL doch bodenständiger, indes nicht minder anspruchsvoll vorgehen - wie auch immer man zu dieser Vokabel stehen mag, wenn es um Death Metal geht. Andererseits wird man neuerdings ja auch nicht müde, sich in Lobhudelei über NECROS CHRISTOS zu ergehen, denen "Owl" weit aufregendere Kompositionen voraushaben. Unterschwellige Störgeräusche - oder treibt die Psychoakustik hier Schindluder mit Klängen, die gar nicht existieren? - durchziehen nicht nur den Opener, sondern auch "Lost In Vaults Underneath", das überraschenderweise davonrast, mit Hinblick auf die ritualistisch anmutende Stimmung jedoch weit von einem typischen Antreiber entfernt ist. Vielmehr streift man hiermit die Soundhypnose bei anhaltend tief grollendem Gesang; den Einsatz der Klarstimme kann man sich auf "Owl" an einer Hand abzählen. Die Gitarrenarbeit von "The Daimonion Of Dying Summers" spricht in ihrer Detailliertheit eine durchaus progressive Sprache, und der dunkle Stimmvortrag besitzt erneut etwas Mantrisches, wenn OWL sich zwischendurch nicht in Rage prügeln. Neben dunklen Klangschlieren durchzieht das intensive Drumming den Song, wobei stellenweise nicht einmal ein Bassfundament für Druck sorgen muss.

Thematisch geht es hier konkret düster zu statt wie sonst von Herrn Kolf gewohnt immer leicht abstrakt, wenn nicht sogar unterschwellig humorvoll. Andererseits bleibt die Musik an sich im Vagen, lässt sich bei fixen Koordinanten an keinem bestimmten Punkt im System festmachen. "Spell Of The Ignis Fatuus" zeigt wieder ein anderes, fast manisches Gesicht, walzt aber auch über weite Strecken hinweg eingedenk einer beschwörenden Sprechstimme. Rhythmisch steppt hier der Dunkelbär, wohingegen der Abschluss nichts weiter als 30 (!) Minuten Meeresrauschen und an den Keyboardtasten klebende Fingerkuppen darstellt. Das ist ob der verschwendeten Spielzeit schade, macht die vier vorstehenden Lehrstunden an abgründiger Intensität jedoch nicht schlechter.

FAZIT: OWL als weitere Spielwiese des unendlichen Zeitgeister-Kreativpools spielen Death Metal zwischen europäischer Schule minus Melodie plus akustischer Schrägheit (man darf den Post-Anhängsel gebrauchen) und schwärzesten US-Seelen wie INCANTATION - nicht dezidiert satanisch zwar, jedoch nicht minder urwüchsig, tiefgründig und spirituell. Reinhören und Track 5 auslassen beziehungsweise vorm Zubettgehen auf Repeat stellen …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5423x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Conquering The Kingdom Of Rain
  • (Enter Her Holy Halls)
  • Lost In Vaults Underneath
  • The Melting Mountain Of The Saints
  • The Daimonion Of Dying Summers
  • Looming Through The Golden Mist Of Dreams
  • Spell Of The Ignis Fatuus
  • That Leads To The Impalpable Altar Of Beasts
  • Threnodical Ritual
  • At The Spectral Shores Of The Eternal Sunset

Besetzung:

  • Sonstige - Christian Kolf, Patrick Schroeder

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