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Storm Corrosion: Storm Corrosion (Review)

Artist:

Storm Corrosion

Storm Corrosion: Storm Corrosion
Album:

Storm Corrosion

Medium: CD
Stil:

Ambient Prog

Label: Roadrunner / Warner
Spieldauer: 47:56
Erschienen: 04.05.2012
Website: [Link]

Natürlich ist die Erwartungshaltung riesig, wenn OPETHs Mikael Åkerfeldt und PORCUPINE TREE-Chef Steven Wilson ankündigen, gemeinsam an einem Album zu arbeiten. Unter dem Namen STORM CORROSION haben die beiden ein gleichnamiges Album erarbeitet und aufgenommen, das zudem das Ende der Trilogie darstellt, die mit OPETHs "Heritage" und STEVEN WILSONs "Grace For Drowning" ihren Anfang nahm. Eigentlich sollte Drumgott Mike Portnoy (ex-DREAM THEATER) auch mitmachen, da sich aber herausstellte, dass die Musik von STORM CORROSION nur sehr wenig mit einem Schlagzeug arbeiten würde, zog er sich zurück.

Eine weitere Ankündigung im Vorfeld der Veröffentlichung besagte, dass es so gut wie keine E-Gitarre auf dem Album zu hören gäbe. Was nicht weiter beunruhigend sein muss, immerhin gibt es die bei LUNATIC SOUL, dem Nebenprojekt von RIVERSIDEs Mariusz Duda, auch nicht, ohne dass dadurch die Intensität der Musik leiden würde. Bei STORM CORROSION gibt es letztlich zwar doch elektrisch verstärkte Gitarrentöne, die sind jedoch keineswegs verzerrt. Åkerfeldt packt zudem öfter mal die akustische aus, die Gitarren haben in der Musik jedoch nie das Sagen, sondern begleiten die Kompositionen nur. Gleiches gilt für den Gesang, den sich Åkerfeldt und Wilson teilen. Auch ihre charakteristischen Stimmen haben nur Geleit gebenden Charakter und kommen darüber hinaus nur gelegentlich zum Einsatz.

Nicht zu Unrecht wird man sich jetzt fragen, was auf "Storm Corrosion" eigentlich passiert. Es ist nicht viel. Der Verzicht auf herkömmliches Songwriting und klassische Strukturen sorgt dafür, dass die Musik nicht sehr greifbar ist. Die Songs sind vielmehr im Raum schwebende Klanggebilde, die in ihrer Wirkung zwischen beruhigend und beunruhigend pendeln, da man neben angenehmen, dem Ohr wohltuenden Harmonien auch immer wieder schräge Töne integriert oder auch mal eine dezent noisige Eruption zulässt. Die Kompositionen sind darüber hinaus oft träge und entwickeln sich nur sehr bedächtig, wodurch man ein gewisses Maß an Geduld mitbringen muss, um dabei zu bleiben. Zudem bietet es sich an, das Album zu hören, wenn man eh schon in einem entspannten Zustand ist, ansonsten könnte es - trotz der ruhigen Ausrichtung der Musik - in gewisser Weise nerven, gerade weil es soviel Geduld und genaues Zuhören erfordert.

FAZIT: Stinklangweilige Fahrstuhlmusik oder ein kleines progressives Kunstwerk? Die Wahrheit liegt hier ganz im Ohr des Hörers. Klar ist, dass die Erwartungen, die man an STORM CORROSION hatte, in den allermeisten Fällen zu hoch gewesen sein dürften und dass nicht wenige vom Ergebnis eher enttäuscht sein werden. Zu wenig Lied, zu viel Collage, das ist das Album leider zu oft. Es hat durchaus seine mehr als gefälligen Momente, die jedoch muss man auch erst mal finden.

Andreas Schulz (Info) (Review 17529x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Drag Ropes
  • Storm Corrison
  • Hag
  • Happy
  • Lock Howl
  • Ljudet Innan

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 24.06.2012

User-Wertung:
12 Punkte

Es ist ja gar nocht mal so, dass es etwas völlig neben der Spur geratenes ist; halt nur ziemlich anders als erwartet. Nach den ersten Hördurchgängen als etwas eher Höhepunktarmes wahrgenommen, wächst das Album seitdem ungemein weiter. Eine surreale Traumlandschaft, wunderbar eingefangen im Scherenschnitt-Video zu "Drag Ropes". Jetzt wartet noch die Blu-ray-Version. Bin gespannt. Tendiere bis dahin (und vermutlich drüber hinaus) zu "kleines progressives Kunstwerk". Nicht ganz so klein. Im fahrstuhl könnte der ein oder andere Panikattacken erleiden ;-)
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 24.06.2012

User-Wertung:
9 Punkte

Da ist sie ja endlich, ich dachte schon, du hättest kapituliert. ;)

Mich hat sie wider Erwarten ebenfalls nicht gepackt. Liegt an vielen Gründen, vor allem aber daran, dass sie für mich unabhängig von visuellen Hilfsmitteln nicht funktioniert. Und daran, dass sie bei weitem nicht das absolut Neue ist, das im Vorfeld propagiert wurde. Würde man über Fahrstühle in die Konzertsäle gelangen, diese Musik wäre ideal, um in dem kleinen Kämmerlein die Stimmung auf ein Steven-Wilson- oder Post-Heritage-Opeth-Konzert zu justieren; als Hauptattraktion wird mir aber zu wenig geboten, um mich bei der Stange zu halten. Dennoch hat sie ihre brillanten Einzelmomente, die sogar bis zum durchaus geglückten Falsettgesang Mikael Akerfeldts reichen. So richtig gewachsen ist sie bei mir im Gegensatz zu Jochen noch nicht. Dazu fehlt mir irgendwie eine angemessene Verfilmung.
Lateralis84
gepostet am: 25.06.2012

User-Wertung:
11 Punkte

Der Film ist in deinem Kopf :)
Sascha G. [Musikreviews.de]
gepostet am: 25.06.2012

Da sind so viele drin, da muss ich aber erstmal den richtigen finden. ;)
Andreas
gepostet am: 25.06.2012

Im neuen Rock Hard schreibt ein Leser treffend: Eine Scheibe voller Intros, auf die kein Song folgt. Die läuft bei mir regelmäßig seit zwei Monaten und will nicht gefallen. Dünn.
Mathias
gepostet am: 25.06.2012

User-Wertung:
11 Punkte

Ich hätte mir gewünscht, daß Åkerfeldt mehr Raum bekommt. Wilson hat doch den deutlich größeren Gesangsanteil, obwohl er der Schwächere der beiden Sänger ist. Für mich driftet die Stimmung des Albums deshalb zu sehr in die kalte, morbide Stimmung von "Grace for Drowning" ab, die ich auf lange Distanz schon recht ermüdend finde. Sobald Åkerfeldt in den Vordergrund tritt, sei es durch Gitarre oder Gesang, gewinnt die Musik für mich deutlich dazu.
Trotz Ihrer Zähflüssigkeit sind Drag Ropes und Storm Corrosion schon sehr starke Stücke, und der Falsettgesang zu Beginn von Ljudet Innan ist eine jener schönen Ideen, die ich mir öfter erhofft hätte.
Tim
gepostet am: 03.06.2014

User-Wertung:
6 Punkte

Ich bin ein großer Fan von Opeth und Porcupine Tree und zwar von allen Facetten, die diese Bands aufbieten. Ich höre auch die "minimalistischen" Sachen absolut gern und das sind wohl die Tracks mit denen Storm Corrosion zu vergleichen ist (Ich denke da an tracks wie hours of wealth von opeths ghost reveries). Allerdings kann ich dem Großteil des Albums nicht viel abgewinnen, obwohl einige Momente doch zeigen wie es richtig geht, vor allem zu Beginn des Albums. Das Problem ist glaub ich, dass die Herren sehr gut in der Lage sind mit (wie es in dieser Review genannt wurde) "herkömmlichen Songwriting" und "klassischen Strukturen" (wie viel Herkömmlichkeit und Klassik das auch im Vergleich zu anderen Rock/Metalbands sein mag) Filme im Kopf abspielen zu lassen und dabei mehr als nur im Raum schwebende Klangbilder zu vertonen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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