Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Tobias Schössler: Letters-Late (Review)

Artist:

Tobias Schössler

Tobias Schössler: Letters-Late
Album:

Letters-Late

Medium: CD
Stil:

Klavier / Improvisation

Label: Wizmar Records
Spieldauer: 60:04
Erschienen: 31.08.2012
Website: [Link]

Jazz? Klassik? Musiker aus beiden Gebieten kommen zum Zug, doch keiner lässt sich dazu hinreißen, Floskeln aus seinem jeweiligen Feld zu bemühen. Dass dabei statt orientierungslosem Eklektizismus eine sehr hörbare, wenn auch nicht alltägliche Scheibe herausgekommen ist, nimmt der Klangforscher umso freudiger zur Kenntnis.

Der studierte Pianist TOBIAS SCHÖSSLER hat diese 17 Stücke ersonnen und dabei hörbar keine vorgefertigten Muster verwendet. So klingen die stets kompakten Tracks von „Letters-Late“ in der Regel so, wie es ihre Titel vermuten lassen, ob „A Trip“ (dieser beginnt mit sachten Schritten, doch der Reisende gewinnt im weiteren Verlauf Zuversicht und einen überaus rhythmischen Weggefährten) oder das hämmernde „Climbing“ (tonale Aufwärtsbewegung).

Besonders interessant wird es, wenn beide Parteien, die Streicher einer- sowie Schössler und Wallmeier andererseits scheinbar aneinander vorbei musizieren, was man in „More Doors“ oder „Counterpoints-Voices“ zu hören glaubt. Auch „Song In The Corner 2“ erklingt im Ensemble, doch was spontan ersonnen klingt, findet stets ein stimmiges Ende. Die Stücke bewegen sich allesamt fortwährend und finden oft einen in puncto Stimmung anderen Schluss, als man zu Beginn vermutet hätte.

In „The Moon“ und „The Sun“ werden knarrendes Holz beziehungsweise andere Störgeräusche harmonisch miteinbezogen, beides wie „Song In The Corner 1“ mehr oder weniger Solo-Impressionen des Namengebers, der ungeahnte Klangfarben aus den schwarzen und weißen Tasten kitzelt. Höhepunkte in dieser Hinsicht sind „To Say A“ oder das sehr virtuose „Flying Things“. Dass „Improvisation Z“ mindestens genauso (un-)zusammenhängend tönt wie der Rest, steht bezeichnend für dieses spannende Album, das sich wegen seines typischen Covers als Jazz-Wolf im Schaftspelz erweist.

FAZIT: Die dritte Scheibe von TOBIAS SCHÖSSLER ist ambivalent im besten Sinn. Stilistisch unterschiedlich orientierte Musiker treffen sich zur gemeinsamen Sache und ersinnen Stücke, die in keine Richtung zu gehen scheinen und dennoch in sich geschlossen wirken, das Ganze im intim akustischen Klangbild. Äußerst hörenswert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3981x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • A Trip
  • More Doors
  • Counterpoints-Voices
  • The Moon – Sitting In The Window
  • Song In The Corner 1
  • The Sun – The Catastrophies Have Their Illumination
  • To Say A
  • Illusions – An Image
  • Funky Dog
  • No Beginning
  • Climbing
  • Song In The Corner 2
  • Flying Things
  • Counterpoints Z
  • Ending
  • Improvisation Z
  • Steps

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!