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Unisonic: Unisonic (Review)

Artist:

Unisonic

Unisonic: Unisonic
Album:

Unisonic

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Heavy Rock

Label: Ear Music/Edel
Spieldauer: 49:00
Erschienen: 30.03.2012
Website: [Link]

Was schon im Review zur vorab veröffentlichten EP „Ignition“ stand, muss offensichtlich an dieser Stelle noch einmal wiederholt werden, denn anscheinend hat es immer noch nicht jeder verinnerlicht, dass UNISONIC a) weitaus mehr als nur Michael Kiske und Kai Hansen sind und b) keinesfalls versuchen, den HELLOWEEN-Stil zu „Keeper“-Zeiten wieder aufleben zu lassen.

Alles klar soweit? UNISONIC, die BAND, die aus FÜNF gleichberechtigten Musikern besteht, konzentriert sich auf ihrem Debütalbum auf kernigen Hardrock, gepaart mit fantastischen Melodien, garniert mit mehreren Prisen melodischem Metal – und gekrönt wird das Ganze, das muss einfach herausgestrichen werden trotz aller Teamplaygedanken, von schier unfassbaren Vocals von Michael Kiske.

Los geht’s mit der Bandhymne „Unisonic“; der Song dürfte kaum jemanden nicht bekannt sein, der auch nur ein wenig Interesse an der Combo gezeigt hat. „Unisonic“ ist definitiv der härteste Track auf dem Album, zeigt als einziger Song HELLOWEEN-Anleihen („Pink Bubbles Go Ape“-Phase). Im Nachhinein war es vielleicht ein Fehler, ausgerechnet den heftigsten Song vorab auszukoppeln – da wurden bei dem einen oder anderen wohl falsche Hoffnungen geweckt. Nichtsdestotrotz ist „Unisonic“ ein superber, energiegeladener Song, der direkt mitreißt.

„Souls Alive“ ist ebenfalls von der EP bekannt, wo er als raue Demo-Version zu hören war. Ein paar Keys mehr, eine leicht abgeänderte Vocal Line im Refrain – schade, im Vergleich zur „Ignition“-Version wurde dem Song ein wenig der Drive, die Energie genommen. Aber: Jammern auf hohem Niveau nennt man das wohl, denn auch in der endgültigen Version ist „Souls Alive“ ein feiner Hardrocker mit PINK-CREAM-69-Feeling und brillianten Kiske-Vocals. „Never Too Late“ stammt unverkennbar aus der Feder von Kai Hansen, bietet zum einen ein latent punkiges Feeling, zum anderen erinnert der Song an „Time To Break Free“, den Kiske auf dem GAMMA-RAY-Album „Land Of The Free“ singen durfte.

„I’ve Tried“ bietet dann ein ziemliches Kontrastprogramm, ist der poppigste Song des ganzen Albums – kurioserweise schlägt Kiskes Stimme ausgerechnet hier am höchsten aus. „Star Rider“ ist einer der beiden Lieblingssongs von Michael Kiske auf dem Album – damit geht der Verfasser dieser Kritik absolut konform. Alleine in den beiden Strophen penetriert der Sänger den G-Punkt im Ohr eines jeden Melodic-Rock-Liebhabers, umschmeichelt die Gehirnwindungen mit einer überirdischen Gesangsleistung. Und der Refrain ist auch nicht von schlechten Eltern, bombastisch angehaucht und mit Early-GAMMA-RAY-Feeling ausgestattet.

„Never Change Me“ ist ein fluffiger Hardrock-Hit in klassischer Struktur: Relativ verhaltene Strophen, vollgepackter Refrain. „Renegade“ pendelt dann wieder ein wenig mehr in Richtung Melodic Metal, Kiskes Stimme zeigt hier sogar leichte Parallelen zu einem gewissen Bruce Dickinson. Mit „My Sanctuary“ gibt es dann wieder einen von der EP bekannten Song. Dieser animiert zwar zum Mitwippen, ohne die Göttervocals von Michael Kiske wäre er aber vermutlich ein wenig unspektakulär. „King For A Day“, der zweite Kiske-Favorit, ist als letzter Song fertiggestellt worden und fehlt auf dem Promo-Stream, kann also nicht beurteilt werden. Mit „We Rise“ geht es auf die Zielkurve; abwechslungsreich und kraftvoll balanciert der Song an der Schnittlinie zwischen Hardrock und Metal, bietet – Verzeihung für die Wiederholungen – als Krönung schlicht überragende Vocals. Auch hier schimmern immer wieder GAMMA RAY zu „Heading For Tomorrow“-Zeiten durch.

Mit „No One Ever Sees Me“ folgt als Abschluss der einzige Song aus der Feder des Sängers; die intensive Ballade steht in bester Tradition von „Your Turn“ von HELLOWEENs „Pink Bubbles Go Ape“ oder „Always“ vom Kiske-Solo-Debüt „Instant Clarity“. Muss man noch erwähnen, dass der Tränentreiber Gesangsmelodien vom anderen Stern bietet? Der perfekte Abschluss eines – nein, nicht perfekten, aber sehr, sehr starken Albums.

FAZIT: Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob UNISONIC die Aufmerksamkeit bekommen würden, wenn nicht Kai Hansen oder Michael Kiske als Mitglieder dabei wären. Fest steht aber: Ohne Dennis Ward (mal wieder eine erstklassige Produktion!), Mandy Meyer und Kosta Zafiriou würden Band und Album gar nicht existieren. Dass man die Gitarren- und Songwriting-Künste eines Kai Hansen nicht ablehnen kann, sich zudem nicht schämen muss, den besten Sänger Deutschlands (mindestens) an Bord zu haben und von beider Promotion-Strahlkraft zu profitieren – who cares? UNISONIC sind jedenfalls mehr als die Summe der Einzelteile, eine Band, von der man in Zukunft hoffentlich noch viel erwarten darf. Und die Michael Kiske endlich wieder die angemessene Plattform bietet, seine Goldkehle entsprechend zu präsentieren. Da kann man es verkraften, dass beim Songwriting noch ein wenig Luft nach oben ist. Bei Album Nummer zwei, wenn die Band aufeinander eingespielt ist und sich besser kennengelernt hat, wird das schon nicht mehr der Fall sein. Und wenn doch: Die Götterstimme von Michael Kiske hat bislang noch jedem Song den Hintern gerettet, wenn nötig. Auch wenn der Verfasser in dieser Hinsicht nicht ganz objektiv ist – das Album des Jahres 2012 steht fest.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 11720x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Unisonic
  • Souls Alive
  • Never Too Late
  • I’ve Tried
  • Star Rider
  • Never Change Me
  • Renegade
  • My Sanctuary
  • King For A Day
  • We Rise
  • No One Ever Sees Me

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Benizha
gepostet am: 18.03.2012

User-Wertung:
15 Punkte

Very good review, and as you said "the wait was worth it".
I love the EP "Ignition", I can't wait for the full album

Best regards of a southamerican fan of "Unisonic"
Dejott
gepostet am: 04.04.2012

User-Wertung:
9 Punkte

Natürlich ist beim Songwriting,wie du sagst, noch Luft nach oben-das 2.Album wird zeigen, wohin die Reise geht...aber 14 Punkte,na na na! Bitte vor der Bewertung kurz die Kiske Brille abziehen. Es war doch bekannt, dass er es noch drauf hat-aber die Songs könnten schon ein bisserl mehr zünden...und das tun sie nur manchmal...
Lothar [musikreviews.de]
gepostet am: 04.04.2012

Die Kiske-Brille bleibt auf ;-) Bei mir haben die Songs fast ausnahmslos sofort gezündet, natürlich auch und vor allem wegen der Stimme, aber das ist ja wohl legitim. Ich kenne das Album jetzt schon einige Wochen, und ich höre es immer noch täglich. :-)
Dejott
gepostet am: 04.04.2012

Hab übrigens auch noch ne Kiske-Brille im Regal :-) und die Stimme ist in der Tat immer noch grandios-das Problem ist:Man will unbedingt,dass das Album mehr als gut ist-da ist der Wunsch Vater des Gedankens...aber wie gesagt: das nächste Album könnte die richtung deutlicher anzeigen...vielleicht kann der Hansen aber auch nur Metal...und das will der gute Michael ja leider eher nicht...
Thomas
gepostet am: 04.04.2012

User-Wertung:
11 Punkte

Sehr ordentliche Scheibe; die Songs hauchen feine AOR Luft alla SAGA, Foreigner, ASIA etc.. Songwriting okay; die Stimme ist auch sehr in Ordnung, aber göttlich..? Geschmacksache
Bewwertungen ab 13 Punkte reserviere ich für Ausnahmewerke; darunter fällt dieses für mich nicht
Bernardo
gepostet am: 29.04.2012

User-Wertung:
12 Punkte

Ein wahrlich tolles Album, ärgere mich, dass ich nur die normale Version gekauft habe, da der Bonustrack "Over The Rainbow" auch sehr gut ist. Es ist schön zu sehen, dass guter Rock/Metal auch durch Leichtigkeit und positive Texte überzeugen kann. Die Songs verbreiten einfach eine Euphorie, die man sonst nur von Bands wie Armored Saint oder den letztjährigen Überfliegern High Spirits kennt.
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