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Almost Nature: Almost Nature (Review)
Artist: | Almost Nature |
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Album: | Almost Nature |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hardrock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 34:05 | |
Erschienen: | 08.03.2013 | |
Website: | [Link] |
Diese Schweden sind retro, aber anders ... beseelter und bescheidener als diverse Maulhelden, die sich erst in Schale schmeißen müssen und dann über ihre Musik nachdenken. ALMOST NATURE haben den Blues, eine Vorliebe für Phil Lynott und eine Handvoll richtig guter Songs im Aufgebot.
"Greens And Blues" legt die Trümpfe auf den Tisch: Lindells Melodieführung, geschaffen wie für Stücke von THIN LIZZY, einstweilige Zwillings-Harmonien und vor allem eine variable Rhythmussektion, die sich gerne zurücknimmt und in Person des Drummers einen fabelhaften Perkussionisten ins Schlaglicht rückt. Während "The Motion Of A Rolling Dice" langt er mit Schmackes zu, während die Saiten-Fraktion den CREAMschen Gestus adaptiert, das Erbe von Robert Johnson zu adaptieren. Statt solistischer Superlative, die ALMOST NATURE auch sehr wohl anstreben können, herrscht während der Bridge indes blaue Seligkeit.
"Honeybee" klingt daraufhin, als sei Joe Bonamassa oder Philip Sayce in den Schlamm gefallen, und verfügt über ein hypnotisch eingängiges Riff. In "Inside Looking Out" spielt der Frontmann auch auf dem Bass die Hauptrolle, wenn er sich während der Strophen allein begleitet. Man hängt an seinen Lippen und rätselt über die Lyrics, wo die Konkurrenz oftmals unerhebliche Platitüden zum Besten gibt, und nicht zuletzt deswegen ragt "Almost Nature", die zweite EP der Gruppe, bei gleicher Musik aus dem Durcheinander in der Vintage-Kiste heraus.
Die beiden letzten Tracks entstammen den Barn Sessions, wie es die Band selbst bezeichnet, und fallen klanglich ein wenig ab, was aber zum Jam-Charakter insbesondere des in der Landessprache der Band vorgetragenen "Längtan" passt. Werden hier verhaltene Space-Rock-Einflüsse offenbar (höre das Finale), entwirft "Setting Sun" grob und auf zu langer Strecke, was ALMOST NATURE in den Hauptstücken bereits ziemlich perfekt umgesetzt haben: anheimelnden und leicht bluesigen Rock mit zeitlosen Texten und nicht zwanghaft alt klingenden Arrangements beziehungsweise Produktionskniffen.
FAZIT: Selbst wer Retro satt hat, kann diesen Schweden noch etwas abgewinnen. Man ist überrascht aufgrund der nachdenklichen Stimmung, in die ALMOST NATURE versetzen können, und darf auf einen Longplayer gespannt sein, der sicherlich einen Platz neben ZODIACs EP und Debüt findet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Greens And Blues
- The Motion Of A Rolling Dice
- Honey Bee
- Inside Looking Out
- Längtan
- Setting Sun
- Bass - Jesper Lindell
- Gesang - Jesper Lindell
- Gitarre - Kristoffer Schander, Rickard Nygren
- Schlagzeug - André Kvarnström
- Almost Nature (2013) - 12/15 Punkten
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