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King Howl Quartet: King Howl Quartet (Review)
Artist: | King Howl Quartet |
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Album: | King Howl Quartet |
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Medium: | CD | |
Stil: | Classic Rock / Bluesrock |
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Label: | Talk About | |
Spieldauer: | 48:27 | |
Erschienen: | 15.03.2012 | |
Website: | [Link] |
Eine Band aus Sardinien bekommt man nicht jeden Tag zu hören, aber dieses Debüt klingt weder nach Schafskäse noch wie verkorkster Wein, sondern gleich einer Zusammenrottung von Musikern, die vor allem die amerikanische Rocktradition verinnerlicht haben.
KING HOWL QUARTET ergehen sich vordergründig in gelungenen Stilübungen: In „Mornin'“ und „Wolfman's Calling“ sind Gesang und Musik nach Call-Response-Prinzip arrangiert, wobei die Rhythmusgruppe Kapriolen schlagen darf, der Stampfer „No Flame“ und natürlich „It's The Blues, Baby!“ basieren auf einer Blues-Kadenz, wohingegen „John The Revelator“ einen Boogie mit knüppelhartem Beat und einstweiliger Tom-Waits-Imitation darstellt. Während „Drunk“ wiederum verbinden die Macher den Proto-Punk von MC5 mit Slide-Gitarre (in diesem Zusammenhang noch geiler: „Hard Time Killing Floor“) und dem Vorwärtsdrang einer altmodischen Dampflok, damit sich das folgende „Trouble Soon Be Over“ als eigentlich nicht sonderlich origineller Stoner mit Psych-Tendenzen als weiterer Farbtupfer ausmacht, der viel kräftiger anmutet, als er eigentlich ist. Diegos vibrierende Stimme geht hier aber besonders zu Herzen.
„My Lord“, eine Absage an organisierte Religion, schleicht wie Elvis mit dicken Hoden übers schmierige Parkett und zeigt durchaus metallischen Hauruck, aber am Ende sind KING HOWL QUARTET vor allem sexy aufgeladene Verfechter alter Rock-Tugenden, nachzuhören ebenfalls im swingenden „Bleeding Mouth“ oder dem lüsternen Schleicher „Nocturne“. Die Produktion der selbstbetitelten Scheibe ist eine Wucht und klingt passenderweise natürlich, aber nicht anachronistisch. Einen leicht exotischen Hauch verhehlen die Südländer zwar nicht, aber letztlich findet sich jedermann leicht in ihre spannend gehaltenen Stücke in, der etwas mit der frühen, frisch aus dem Blues geschlüpften Rock anfangen kann.
FAZIT: Dieses Quartett ist wenn überhaupt zum Heulen, dann zum Heulen schön. KING HOWL QUARTET kombinieren hochenergetischen Bluesrock mit manch originellem, unerwarteten Einfall und bestechen insbesondere wegen ihres jederzeit hörbaren Herzbluts. Hier spielt jemand nicht bloß zwölf Takte herunter, sondern lebt den Sound, dem er sich verschrieben hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mornin'
- No Flame
- John The Revelator
- Drunk
- Trouble Soon Be Over
- My Lord
- It's The Blues, Baby!
- Nocturne
- Bleedin' Mouth
- Hard Time Killing Floor
- Wolfman's Calling
- Bass - Alessandro Cau
- Gesang - Diego Pani
- Gitarre - Marco Antagonista
- Schlagzeug - Dam O Fanti
- King Howl Quartet (2012) - 11/15 Punkten
- Truck Stop (2014) - 12/15 Punkten
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 17.04.2013 User-Wertung: 12 Punkte |
Eine beachtliche Leistung dieses Scheibchen: erstklassige Produktion, abwechselungsreich; Instrumente und Gesang ohne Fehl und Tadel
Erstaunlich, wie locker diese Truppe erfrischenden Blues aus dem Ärmel zupft |