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Temple Koludra: Temple Koludra (Review)

Artist:

Temple Koludra

Temple Koludra: Temple Koludra
Album:

Temple Koludra

Medium: CD
Stil:

Black Metal

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 25:05
Erschienen: 01.03.2013
Website: [Link]

Es ziemt sich nicht, aus dem Promozettel zu kopieren, doch es fällt in diesem Fall noch schwerer, den Inhalt in eigene Worte zu kleiden. Zum Beispiel dahingehend, was der Begriff "Koludra" im Bandnamen bedeutet, nämlich so viel wie "Zusammenwirken des Ganzen". Das Wort lässt sich ableiten aus dem lateinischen Begriff "Colubra" für Natter/Schlange, angelehnt an die Bedeutung des Ouroboros als Ganzes und dem englischen Verb "to collude", das "Zusammenwirken" sowie "unerlaubtes Zusammenwirken" bedeuten kann. In den verschiedenen Quellen dieses Namens bildet sich der universelle Anspruch des Projekts ab. Nicht weniger kryptisch lesen sich die Ausführungen zu den Texten, die kleiden symbolische Ritualvisionen in Worte, fremdartige Bräuche des Übergangs und der Anrufung, die den Ausbruch aus gewohnten und erlernten Strukturen und die Suche nach Authentizität und Klarheit evozieren. Und um es zusammenzufassen, sei noch gesagt, dass TEMPLE KOLUDRA künstlerisch eine Verbindung für den Übergang zwischen dem künstlich geglätteten modernen Geist und dem rohen und chaotischen Strom des Ur-Bewusstseins, das in allen Dingen weilt und nie ganz ausgelöscht werden kann, erschaffen.

Der eine oder andere wird das als spirituelles Geschwurbel abtun und dankend abwinken, für andere wird die Band dadurch erst interessant. Ungeachtet dessen, wie man zu solchen Inhalten steht, sollte man sich den Bandnamen TEMPLE KOLUDRA jedoch merken, wenn man mit orthodoxem Black Metal, der gleichermaßen traditionsbewusst wie auch extrem modern in der Ausführung ist, etwas anzufangen weiß. Das 2010 in Frankfurt am Main gegründete Duo, bestehend aus dem Instrumentalisten M:W und der Sängerin (man muss es explizit erwähnen, sonst glaub man es angesichts des derben Gesangs nicht) I.H., erschafft nämlich atmosphärisch extrem dichte und intensive Musik, die einerseits eine gewisse mechanische Kälte ausstrahlt, andererseits aber auch das manisch-chaotische Element des Black Metals hervorhebt. Sucht man vergleichbare Bands, so fallen in erste Linie die ähnlich agierende deutschen Black Metaller von ASCENSION ein.

Vier Songs plus rituell-dämonisches Intro gibt es auf der selbstbetitelten ersten EP zu hören, von denen "I Ginnungagap" klar der stärkste ist. Schneidende, leicht disharmonische Gitarren und aggressives Sperrfeuer-Drumming sorgen für das Fundament des gekonnt arrangierten Songs, in dem die Atmosphäre durch spannende Ambient-Soundeffekte unterstützt wird. Das langsamere, stampfende "Ritualist" stellt das derbe Gekrächze der Frontfrau stärker in den Fokus, während das grandios betitelte "Zornissen" das Tempo wieder deutlich anzieht und ebenfalls sehr abwechslungsreich und manisch daherkommt. "Valkairos" ist geiles, archaisches Uffta-Geballer in modernem Soundgewand.

FAZIT: Man darf gespannt sein, welches Label sich diesen hoffnungsvollen Newcomer unter den Nagel reißen wird. Die EP ist nämlich so verheißungsvoll, dass sie für die Zukunft von TEMPLE KOLUDRA ziemlich Großes erwarten lässt. Die limitierte Kombination aus 7''-Vinyl-Gatefold (enthält einen anderen Mix von "Ritualist" und eine weitere Version von "Zornissen") plus CD, die im Bandshop erhältlich ist, sollte man sich jedenfalls noch schnell sichern.

Andreas Schulz (Info) (Review 3971x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Panta Rhei
  • I Ginnungagap
  • Ritualist
  • Zornissen
  • Valkairos

Besetzung:

  • Bass - M:W
  • Gesang - I.H.
  • Gitarre - M:W
  • Schlagzeug - M:W

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Interviews:
  • keine Interviews
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