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Alise Joste: Alise Joste (Review)

Artist:

Alise Joste

Alise Joste: Alise Joste
Album:

Alise Joste

Medium: CD
Stil:

Lettische Lieder auf Englisch gesungen mit verträumtem Pop-Appeal

Label: G-Records / Rough Trade
Spieldauer: 43:09
Erschienen: 28.03.2014
Website: [Link]

Unser guter deutscher Musikmarkt wird sicher nicht maßgeblich mit Musikern und CDs überschüttet, die aus Lettland kommen. Im Falle von ALISE JOSTE ist das eine wirklich traurige Tatsache – oder liegt es vielleicht daran, dass unser „guter deutscher Musikmarkt“ gar nicht so gut ist? Dieses unscheinbare Album im kindlich-naiv gestalteten Wasserfarben-Digi-Pack zumindest ist eine Entdeckung wert – besonders für diejenigen, die heutzutage auf der Suche nach der deutlich abgespeckten Akustik-Variante einer Musikerin sind, welche die Musiklücke zwischen SUZANNE VEGA und ANNE TERNHEIM schließt oder die mit der verträumten Aura einer SOPHIE ZELMANI an ihre Lieder geht. Dabei genügt der Lettin im Grunde ihre Gitarre und eine Stimme, zart und trotzdem voller Volumen, die der Hörer garantiert nicht vergisst.

Allerdings unterliegt solche Musik genau dem Manko, das noch viel zu oft auf solchen Liedermacher-Alben auftritt. Nach mehreren Hördurchgängen macht sich erst die große Lagerfeuer-Romantik und dann leider auch die große Langeweile breit. Wir sehnen uns mal nach ein paar Schlagzeug-Klängen, ein paar schmissigeren Rhythmen, fulminanten Taktwechseln, tieferen Stimmlagen oder einfach nur mehr musikalischer Breite und was anfangs als so faszinierend, einen beim Hören gefangen nehmend empfunden wurde, nutzt sich viel zu schnell ab.

In einem Interview bezeichnete sich ALISE JOSTE als „ein schüchternes Mädchen“, dem es schwer fällt, über sich selbst oder was um sie herum geschieht, zu sprechen: „Eine Zeit lang fraß ich alles in mich hinein und konnte damit nicht umgehen, bis ich anfing zu den Anderen über meine Lieder zu sprechen.“
Das hört man.
Und man hört der klampfenden Sängerin auch gerne dabei zu, doch nicht zu lange und manchmal auch nicht zu genau.
Die von ihr beschriebene Schüchternheit aber hört man in jeder Note, mit jedem Ton.
Dazu passt auch, dass ALISE JOSTE ihre Lieder zurückgezogen in einem lettischen Landhaus, mit ganz wenig Hilfe seitens ihres Bruders, aufnahm. Ein intimes, vielleicht etwas zu intimes Album ist das klingende Ergebnis.

FAZIT: Ein tiefgründiges, schönes, aber auch einseitiges und etwas langweilendes Liedermacherinnen-Album, das uns mit den sehr persönlichen Texten, die leider nicht im Digi-Pack enthalten sind, zwar die Augen, aber nicht immer die Ohren zu öffnen versteht.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3268x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Angina
  • Sailor's Daughter
  • Ill-Omened
  • Whenever I Am Gone
  • Paris
  • Here It Is
  • A Thousand Questions
  • Street Lights
  • Falling
  • Salty & Harsh
  • Sigh
  • Punkts

Besetzung:

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