Wo Nashville, Tennessee draufsteht, muss nicht unbedingt Country drin sein. Zumindest nicht ausschließlich – wie FEEDBACK REVIVAL beweisen. Eine EP hat die Band bislang veröffentlicht, von der gemunkelt wird, dass FEEDBACK REVIVAL nach talentierten Nachkömmlingen der KINGS OF LEON klingen. Davon haben sie sich auf dem ersten langen Album ziemlich entfernt.

Das selbstbetitelte Werk beginnt mit schmutzigem, derbem Rock, energisch und voller Enthusiasmus vorgetragen. Dan Fenton klingt ein wenig wie der junge Dave Wyndorf und singt mit einer rotzigen, aggressiven Attitüde, welche die heftigeren Stücke noch einmal vorantreibt, beweist auf den gemächlicheren Songs aber die passende Zurückhaltung, um sie nicht mutwillig zu zerstören. Von Gitarren und einer präsenten Rhythmusgruppe geprägt, gehören jene Passagen zu den stärksten, an denen die Hammond Orgel hervorgekramt wird oder Alex Horton am Piano Boogie und mehr zelebriert. „Home“ endet nach einem Talking-TOM-WAITS-Blues mit einer stimmungsvollen Solo-Elegie.

Nach drei Stücken Southern-,Roots,-Blues-Rock-Vollgas wird mit „Beautiful Life“ das Tempo runter gefahren und gleich darauf mit „Carry On“ die erste, raue und rundum gelungene Ballade präsentiert. FEEDBACK REVIVAL schippern in sattsam bekannten klassischen Rock-Gewässern, klingen dabei aber ungemein frisch, so als würde die gespielte Musik gerade erst erfunden. Natürlich gibt es Verweise am Ufer, von den sattsam bekannten Klassikern (die gerne ebenfalls ein „REVIVAL“ im Bandnamen besitzen dürfen) über die BLACK CROWES bis hin zu einer Southern-Variante von THE DREAM SYNDICATE.

Mit „Delta“ gibt es eine Art Hommage an die unsterbliche „Black Betty“, und bei „At Last“ ist es endlich soweit: Country road take me home. Passt schon.

FAZIT: FEEDBACK REVIVAL fühlen sich sichtlich wohl zwischen Garage und weitem Land. Kantig, scharf, mit zupackenden Melodien und an den richtigen Punkten zärtlich; das Debüt der amerikanischen Band besitzt eine Menge Power und Poesie.