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Brown Spirits: Brown Spirits (Review)

Artist:

Brown Spirits

Brown Spirits: Brown Spirits
Album:

Brown Spirits

Medium: LP/Download
Stil:

Psych / Prog / Space Rock

Label: Clostridium Records
Spieldauer: 39:58
Erschienen: 02.10.2017
Website: [Link]

Die beiden Musiker, die dieses Duo bilden, spielen und spielten u.a. auch bei außerhalb Australiens praktisch unbekannten Acts wie MOD VIGIL oder RUSSIAN ROULETTES, doch zum Verständnis von BROWN SPIRITS' Sound muss man die bisherige kreative Vita der Mitglieder nicht nachvollziehen. Das Projekt frönt unmissverständlich den 1970ern erwachsenen Klängen und ist improvisatorisch veranlagt, doch allein die Tatsache, dass die Herren zu zweit agieren und die Spuren ihrer Tracks jeweils nacheinander einspielen musste, bedingt eine gewisse Ordnung, Raffung und Struktur.

Die Sessions wurden Ende 2016 mit dem tragbaren Tascam-Bandrekorder von Gitarrist, Bassist und Keyboarder Tim aufgenommen, dessen Mutter übrigens fürs Cover der Platte verantwortlich zeichnet. Liest sich schrullig? Klingt auch so, obgleich beileibe nicht so freakig, dass man sich zum Genuss erst mit diversen Rauschmitteln bedröhnen muss. BROWN SPIRITS tun sich als fantasievolle Spontaninstrumentalisten hervor, die allerdings einer klaren Linie folgen und den Shit-Filter angewendet haben, um Schlüsselideen zu verdichten, statt mit irrelevantem Gedudel zu verärgern.

Eine Jazz-Prog-Note erkennt man eigentlich in allen Tracks überdeutlich, und die Ausdruckskraft dieser Musik ist auch ohne Vocals beachtlich. Derweil z.B. 'Kaiser-Panorama' im Stop-and-go-Verfahren inszeniert wurde, besitzt das mit subtilem Echo-Effekt funky schmatzende 'That river aint for swimming' einen fließenden Charakter. Dieser lässt sich auf das grundlegende Wesen des Albums übertragen, denn ungeachtet der divergenten Schwerpunkten der jeweiligen Kompositionen durchzieht es ein ununterbrochener Spannungsfaden.

Schlagzeuger Ago versteht sein Handwerk ausgezeichnet und ist eben nicht der typisch holpernde Power-Drummer, den viele Retro-Kapellen zu ihrer Besetzung zählen, sondern ging zweifelsohne, wie man hört, bei Kollegen aus unterschiedlichen Stilbereichen in die Schule. So darf man auf "Brown Spirits" etwa über nervös trippige Snare-Becken-Schweinereien staunen (höre den hypnotischen Opener) und die "Band" während 'Flying & falling' in irgendeinen Urwald begleiten, wo Buschtrommeln gerührt werden.

Anderswo herrscht dann rythmischer Stoizismus vor, der jedoch dank einer bunten Vielfalt an verschiedenen Gitarrensounds nicht einschläfert, zumal Tim ein ausgesprochen einfallsreiche Basslines verbrochen hat. Löblich ebenfalls, gerade bei Stegreif-Mucke wie dieser: Reine Ambient-Passagen bzw. bloße Geräuschabschnitte findet man dankenswerterweise nicht, während man die ziemlich genau 40 Minuten währende Klangreise begeht.

FAZIT: "Brown Spirits" gehört nicht nur aufgrund des spannenden neunminütigen Abschlusses 'Optokinetic Responce' in jeden Psych-Prog-Kraut-Haushalt, sondern auch wegen des schreiberischen Talents und der zwanglosen Spielfreude der beiden Protagonisten. Clostridium spendiert uns die Scheibe auf 333 Stück limitiert und handnummeriert mit gefütterter Innentasche und A4-Einleger, wobei 130 Vinyle in 170 statt 180 Gramm (die schwarze Platte) schwerem Splatter-Plastik erhältlich sind. Feinster Liebhaber-Stoff wie immer aus diesem Label-Haus.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2746x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Lysergic Library
  • Kaiser-Panorama
  • Flying & falling
  • That river aint for swimming
  • Xan with red
  • Back to atoms
  • Another vintage phase
  • Precursor
  • Optokinetic Response

Besetzung:

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