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Fern: Fern (Review)
Artist: | Fern |
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Album: | Fern |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Electro / Post Rock |
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Label: | FERN Musik / Cargo | |
Spieldauer: | 14:29 | |
Erschienen: | 01.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Es dauert keine Viertelstunde, da ist man völlig überzeugt von der eigenen Einschätzung, dass Paul Seidel als ehemalige Schlagzeuger der Deathcore-Instanz WAR FROM A HARLOTS MOUTH (auch THE OCEAN, jüngst NIGHTMARER), der neulich sogar einen Studiojob bei Chartgestalt CASPER annahm, sein kreatives Potenzial bisher nicht völlig offenbart hat. Mit FERN nämlich, wo er mit Jan Kerscher von LIKE LOVERS und HEADS-Mitglied Peter Voigtmann zusammenarbeitet, zeigt der Rundum-Musiker eine noch ungekannte Seite seiner selbst.
Die Songs der Debüt-EP des Projekts sind eindeutig auf den Live-Einsatz ausgerichtet, aber trotzdem Klangkunst, und zwar vor allem im Sinne von Wave- und Industrial-Pionieren, denen FERN die Souveränität im Hook-förderlichen Umgang mit elektronischen Klangerzeugern abgewonnen zu haben scheinen. Diesem anregenden Grundsound geben sie einen Schuss Post Rock mit schweren, im Raum stehengelassenen Gitarrenakkorden hinzu, was im Verbund eine gespenstische Atmosphäre erzeugt.
Bei vier Stücke nebst kurzem Zwischenspiel sagt das Trio eine ganze Menge, nicht zuletzt wegen des vorübergehend dezent theatralischen Gesangs und polternder Beats inmitten minimalistisch poppiger Arrangements, die oft vom Synthesizer dominiert werden. Überfrachtet klingt unterdessen jedoch nichts auf "Fern".
Als Anspieltipp eignet sich am besten das zähe, zum Ende hin dahinschmelzende 'Canyons', ehe man sich an die mathematischen Beats von 'Bruises' heranwagt. Die Lead-Stimme hat übrigens ein klein wenig von Mike Patton, und das darf die Gruppe ausdrücklich als Lob verstehen. Außer Konkurrenz schließlich: der düstere Soundtrack-Charakter des abschließenden 'Farewell'.
FAZIT: Wer hätte das gedacht? Den Hauptprotagonisten von FERN mag man zunächst mit anderen Namen assoziieren, doch tatsächlich, wie diese EP beweist, entfaltet der Gute sein Potenzial erst jetzt - und zwar sowohl als Allround-Musiker als auch in Gestalt des Schöpfers assoziationsreicher elektronischer Musik, die genauso eingängig ist, wie sie zum Hochschauen ins eigene Kopfkino bittet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Minimum
- Bruises
- Abysmal
- Canyons
- Farewell
- Fern (2017)
-
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