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Hot Water Music: Light It Up (Review)

Artist:

Hot Water Music

Hot Water Music: Light It Up
Album:

Light It Up

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Post Hardcore / Rock

Label: Rise Records
Spieldauer: 41:36
Erschienen: 15.09.2017
Website: [Link]

Was für ein Theater … aber eigentlich passte das gezierte Gehabe von HOT WATER MUSIC im Vorfeld ihres Album-Comebacks - satte fünf Jahre sind seit „Exister“ vergangen, dem Vorgänger zu "Light It Up", durchzogen von wiederholten Andeutungen der nicht selten verwirrenden Sorte und enervierenden Rückzügen - sehr gut zum natürlichen Image der Band, für die sich nun ein Kreis schließt, und das nicht nur aufgrund ihres Wiederaufschlagens in Florida, wo ihre bescheidenen Anfänge zu finden sind.

Chuck Ragan und Co. greifen fast 25 Jahre nach der Gründung von HOT WATER MUSIC nach ihren stilistischen Wurzeln und machen das "Post" vor ihrem rockigen Hardcore an vielen Stellen auf "Light It Up" beinahe vergessen. Der Frontmann knödelt und schreit voller Inbrunst mit gebrochener, rauer Stimme, als sei er noch der aufbegehrende Jungspund von einst. Folglich drängen die meisten Songs zum heiseren Mitsingen mit unaufgesetzter Wehmut und Trotzigkeit, auch wenn oder gerade weil man im Gegensatz zur eigenen Jugend, deren Soundtrack HOT WATER MUSIC spielten, längst in gesetzten Verhältnissen steht und erwachsenen Zwängen unterlegen ist. Dennoch: Nichts und niemandem folgen als dem eigenen Herzen, das war damals der Leitsatz und bleibt auch heute eine lebenswerte Maxime, richtig?

Über solche Reflexionen hinaus darf man "Light It Up" aber auch einfach nur als hochenergische, zeitgenössische Rockscheibe feiern, gleichwohl die Hits nicht in so hoher Dichte wie seinerzeit auf HOT WATER MUSICs Debüt-Compilation „Finding The Rhythms“ oder dem Referenzwerk "No Division" (1999) vorhanden sind. Das liegt andererseits in der Natur der Sache bzw. Professionalität, die sich bei den Musikern eingestellt hat. Selbiger wirkten sie beim Songwriting und im Studio mit vorsätzlicher Spontaneität entgegen, wie sie die Sturm-und-Drang-Phase jedes Künstlers ausmacht.

Heraus kamen einige der stärksten Stücke, welche die immer wieder von Auflösungserscheinungen heimgesuchte Formation nach der Jahrtausendwende geschrieben hat, manchmal mit fast schon MISFITS-mäßigen "Oh"-Chören, immerzu hörenswerten Texten und ein paar Kuriositäten wie dem lässigen 'Bury Your Idols' und dem im Zeichen des Springsteen'schen Heartland Rock stehenden 'Take You Away'.

Dann wären da noch die unerlässlichen Hymnen 'Complicated' zu Beginn, 'Rabbit Key' und 'Vultures' im klassischen RAMONES-Beat sowie das anderthalbminütige Geschoss 'Light It Up'. Das getragene und mit Orgel unterlegte 'Sympathizer' ist dann endgültig kein Punk mehr, aber daran, dass HOT WATER MUSIC eine Genre-übergreifende Band sind, zweifelt mittlerweile sowieso niemand, oder?

FAZIT: HOT WATER MUSIC haben gut daran getan, ihr achtes Album in Eigenregie und anscheinend ohne Kalkül bzw. Außenstehende zu produzieren, die ihnen in die Materie hätten hineinreden können. So waren sie in der Lage, alte Zeiten im besten, frischen Sinn wiederaufleben lassen - konstruktive Nostalgie wie aktuell auch bei den Kollegen von AT THE DRIVE-IN.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3310x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Complicated
  • Light It Up
  • Show Your Face
  • Never Going Back
  • Rabbit Key
  • Sympathizer
  • Vultures
  • Bury Your Idols
  • Overload
  • High Class Catastrophe
  • Hold Out
  • Take You Away

Besetzung:

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