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Jen Cloher: Jen Cloher (Review)
Artist: | Jen Cloher |
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Album: | Jen Cloher |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Indie-Rock, Folk, Singer/Songwriter |
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Label: | Milk Records/Kobalt Label Services/Rough Trade | |
Spieldauer: | 49:56 | |
Erschienen: | 11.08.2017 | |
Website: | [Link] |
Genauso zerbrechlich wie das Cover und so nackt wie die Musikerin auf dem Schwarz-Weiß-Bild darauf klingt das nachdenkliche, bewegende, aber zugleich manchmal auch ziemlich wütende und angriffslustige Album von JEN CLOHER. Nicht nur Musikerin, sondern auch Anwältin ist sie, die in Australien mithilfe von Gesetzbüchern für die Rechte der Musiker und in ihren Liedtexten für die Rechte der Außenseiter eintritt. Außerdem betreibt sie mit ihrer Partnerin in Band und Bett, COURTNEY BARNETT, sehr erfolgreich das Musikstudio Label Milk! Records.
Manchmal überkommt einen beim Hören der Songs ihres bereits dritten Albums „Jen Cloher“ - nachdem sie mit dem 2014er Vorgänger „In Blood Memory“ für den australischen Music Prize nominiert wurde - das Gefühl, man hätte es mit dem weiblichen Neil Young zu tun, der sich bei seinen Folk-Epen von Crazy Horse begleiten lässt, wenn aber plötzlich die krachend-rotzigen Gitarren auftauchen, macht man sofort einen Abstecher in den VELVET UNDERGROUND.
Dann wiederum fühlt man sich bei einem Song wie „Regional Echo“ an SUZANNE VEGA erinnert, die einem auch bei der Art der Texte von JEN CLOHER, die sich um die großen Themen, wie Liebe und Einsamkeit oder Isolation, aber auch um Australien, die Musikindustrie und immer wieder Homosexualität drehen. Ein Thema, an dem JEN CLOHER, die mit ihrer singenden Gitarristin Courtney Barnett verheiratet ist, sehr nah dran ist und so immer wieder auch die Intoleranz von Kleingeist und Religion in dieser Beziehung am eigenen Leib erleben muss, was sie zugleich sehr beeindruckend auf „Strong Woman“ - ein Song der auch auf einem VELVET UNDERGROUND-Album einen würdigen Platz einnehmen könnte - und „Kinda Biblical“ aufgreift.
Sehr passend startet die Musikerin auf „Jen Cloher“ mit „Forgot Myself“ durch – eine folkige Hymne an sich selbst, mit dem Hinweis, sich nicht gehen zu lassen oder, egal was auch kommen möge, bei sich zu bleiben. Sogar eine Musikerin, der sich JEN CLOHER offensichtlich und unüberhörbar sehr verbunden fühlt, kommt in dem Text vor: PATTI SMITH.
Nach diesem druckvollen Beginn ist es fast logisch, dass „Jen Cloher“ mit der akustischen Ballade „Dark Art“ endet: „Somewhere between head and heart“, lautet eine Zeile darin – genau das gleiche gilt für dieses Album: Musik für Kopf und Herz! Das allein reicht schon als FAZIT für das „nackte“ 2017er-Album von JEN CLOHER.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Forgot Myself
- Analysis Paralysis
- Regional Echo
- Sensory Memory
- Shoegazers
- Strong Woman
- Kinda Biblical
- Great Australian Bite
- Loose Magic
- Waiting In The Wings
- Dark Art
- Bass - Bones Sloane
- Gesang - Jen Cloher, Courtney Barnett, Bones Sloane, Jen Sholakis, Tain Stangret, Rache Maserati
- Gitarre - Jen Cloher, Courtney Barnett, Greg Walker, Kurt Vile
- Keys - Greg Walker, Tom Healy, Dan Luscombe
- Schlagzeug - Jen Sholakis, Greg Walker
- Sonstige - Greg Walker (Violine)
- Jen Cloher (2017) - 10/15 Punkten
- I Am The River, The River Is Me (2023) - 14/15 Punkten
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