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Mt. Joy: Mt. Joy (Review)

Artist:

Mt. Joy

Mt. Joy: Mt. Joy
Album:

Mt. Joy

Medium: CD/Download
Stil:

Folk Rock

Label: Dualtone-eOne / SPV
Spieldauer: 45:24
Erschienen: 02.11.2018
Website: [Link]

Vermeintlich intime Folklore, überführt in die fiebrige Atmosphäre von Stadion-Konzerten - so könnte man die Musik von MT. JOY für Unbedarfte auf den Punkt bringen, die 'Astrovan' überhört haben, den ziemlich Indie-rockigen Spotify-Megahit des Quintetts, dem ein kometenhafter Aufstieg beschieden sein dürfte.

Die Band um zwei Highschool-Kumpels, den Sänger und Gitarristen Matt Quinn sowie Sam Cooper, der die zweite Klampfe zupft, mischt Gute-Laune-Nummern mit gesellschaftskritischen Untertönen wie in 'Silver Lining', das von Drogentoten im persönlichen Umfeld der Mitglieder erzählt, oder 'Sheep' einer eindeutigen Absage gegen Rassismus, wobei sich der Multi-Instrumentalist Michael Byrnes als musikalischer Leiter des Ganzen herausstellt.

Er bringt alles in Einklang, das entrückte Gezupfe einerseits, die Macho-Riffs andererseits, den Country Rock von Creedence Clearwater Revival wie auch die ganzen Floskeln aus dem Americana-Vokabular, zu denen sich selbst Bruce Springsteen - der viele davon immerhin selbst geprägt hat - nicht mehr hinreißen lassen würde. Dergleichen kann man MT. JOY aber gar nicht übelnehmen, weil ihre Kompositionen einfach zu gut sind.

Ihr selbst betiteltes Debüt enthält schlichtweg keine Ausfälle. Die Ballade 'Julia' ist mit dem Soul von My Morning Jacket ausgestattet, 'Jenny Jenkins' eine sehr klassische Hymne, und 'Cardinal' der zweite mögliche Charterfolg der Band, der immerzu die Sonne aus dem Allerwertesten zu scheinen scheint. Einzigartig ist an MT. JOY vornehmlich die Beschaffenheit ihrer Songs. Diese gehen sofort beim ersten Hören ins Ohr nutzen sich aber auch nach mehrmaliger Einfuhr nicht ab, sondern gewinnen im Gegenteil sogar an Glanz.

Darum besitzt "Mt. Joy" bereits jetzt einen zeitlosen Anspruch, wobei die Macher ihr Potenzial höchstens andeuten. Einige Texte strotzen wie gesagt noch vor Heartland-Rock-Klischees vom Roadtrip bis zum metaphorischen Strandurlaub, und besonders kritischen Gemütern mag die Musik schlicht zu generisch oder offensichtlich auf den Mainstream ausgerichtet vorkommen. Sollte es MT. JOY in Zukunft gelingen, sich auch von solchen Verdächtigungen loszusagen, dürfte es niemanden mehr geben, der ihrem Sound widerstehen kann.

FAZIT: "Mt. Joy" klingt wie breitbeinige The Lumineers oder Nathaniel Rateliff ohne Hang zum Grübeln und vermengt US-Westküsten-Psych in der Light-Variante mit Massen ansteckendem Pop Folk sowie Arena-Rock - ungeheuer nett gemeint, für manche Zeitgenossen aber eventuell scheißfreundlich.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2495x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • I'm Your Wreck
  • Dirty Love
  • Silver Lining
  • Bigfoot
  • Sheep
  • Julia
  • Mt. Joy
  • Astrovan
  • Cardinal
  • Jenny Jenkins
  • Sado
  • St. George
  • Younger Days

Besetzung:

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