Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Assu: Assu (Review)

Artist:

Assu

Assu: Assu
Album:

Assu

Medium: CD/Download
Stil:

Folk / Ambient

Label: Nordic Notes / Broken Silence
Spieldauer: 49:24
Erschienen: 03.05.2019
Website: -

Ein in vielerlei Hinsicht ungewöhnlicher Crossover: Bei Assu vermählen sich zeitgenössischer Ambient- und Electro-Stoff mit dem traditionellen Gesang der samischen Volksminderheit in Finnland, dem sogenannten Joik - eine Bezeichnung, die nicht zufällig an jene einer anderen überlieferten Stimmtechnik aus Zentraleuropa erinnert, nämlich das Jodeln.

Was sich in seiner Kombination sehr abstrakt liest, funktioniert allerdings wider Erwarten hervorragend. Ungeachtet bestehender Vorurteile, von wegen Joik sei tendenziell anstrengend anzuhören und genauso rustikal kitschig wie krachledern jodelnde Alpenländler, handelt es sich bei diesem selbst betitelten Album um zutiefst besinnliche Musik, die erstaunlicherweise nicht einmal liedhaft ausgerichtet ist. Eine Gitarre und vielfältige Synthesizer-Klänge stellen einen Soundteppich bereit, auf den man sich ruhig hinlegen kann, fall man ihn nicht als Hintergrundkulisse verwendet.

So oder so verlaufen Kompositionen wie 'Gavpejas Hans Laide' (ätherisch) oder 'Vulles Heaika' (traumschön) linear statt zyklisch im Sinne klassischer Songs. Das Trio - Joikerin Ulla Pirttijärvi, (mit ihrer Tochter Hilda Länsman als Solku bekannt), Streicher Olaf Torget und Perkussionist Harald Skullerud - streift mit seinen durchaus für Klanginstallationen tauglichen Stücken häufiger auch Musikkulturen fernab des Nordens, wobei speziell in rhythmischer Hinsicht sogar Afrobeat in den Sinn kommt. Letzten Endes erinnert das Projekt somit vor allem daran, dass Kehlgesang und archaische Formen der Sounderzeugung grundlegenden menschlichen Bedürfnissen entspringen … die man eben überall und jederzeit auf der Welt hat(te).

FAZIT: Weltmusik der anderen Sorte - Assu demonstrieren mit ihrem Debüt, dass sich rural folkloristische Musik und neuzeitliche Mittel der Klangerzeugung nicht widersprechen müssen. Die Tracks auf dem Album spiegeln dabei ein visionäres Verständnis von akustischer Kunst wider, das nicht unbedingt zu herkömmlichen Liedern, aber beeindruckenden Soundevents geführt hat.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2720x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Saivui
  • Basejavr-Hansa
  • Gavpejas Hans Laide
  • Ealu Cohkken
  • Uvdel Ovlla
  • Uhca Niillas
  • Vulles Heaika
  • Assu
  • Vulle Mihkku
  • Odedettiin
  • Anne Juvvina

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Assu (2019) - 12/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!