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Fränder: Fränder (Review)
Artist: | Fränder |
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Album: | Fränder |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk, akustisch und ohne Patina |
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Label: | Nordic Notes | |
Spieldauer: | 47:47 | |
Erschienen: | 18.01.2019 | |
Website: | [Link] |
Das schwedische Wort FRÄNDER steht für Verwandtschaft, Gleichgesinnte oder Verbundenheit – und seit 2015 eben auch für eine Folk-Band, bestehend aus den drei Geschwistern Dluzewski aus Schweden sowie der Estin Säde Tatar. Das selbstbetitelte Debüt des Quartetts wird dieser Namensbedeutung gerecht, das vertraute Miteinander ist hör-, ja förmlich spürbar, beispielsweise in den mehrstimmigen Gesangspartien.
Zum Ausdruck kommt die Vertrautheit aber auch in den sorgfältigen Arrangements, die mit gekonntem Verflechten der Gesangs- und Instrumentalstimmen für Abwechslung und Spannung sorgen. Zu letzterer tragen auch die häufigen Rhythmuswechsel und Veränderungen in der Dynamik bei.
Drei Stücke des FRÄNDER-Erstlings sind reine Eigenkompositionen; in den übrigen sechs hat das Quartett traditionelle und eigene Elemente gekonnt miteinander kombiniert und verwoben. Das Resultat ist eine überzeugende Mischung, die sowohl musikalisch als auch textlich überzeugt – zu erkennen dank des löblichen Umstands, dass im Booklet die schwedisch-estnischen Texte in einer englischen Übersetzung vorliegen.
Bereits das Eröffnungsstück „Älvefärd“ – es basiert auf einem historischen Drama des Schweden August Strindberg – erfreut mit schönem Solo- und Harmoniegesang und einer Zwiesprache zwischen Bouzouki und Flöte. Geradezu betörend der mehrstimmige Refrain im darauf folgenden „Vabadus“, einem estnischen Traditional zum Thema Freiheit.
Die beiden rund fünfminütigen Instrumentalstücke „Isen Som Brast I Skratt“ und „Gnistan“ führen vor Ohren, wie gut die junge Band ihre Instrumente beherrscht. Der zweitgenannte Song ist ein orientalisch inspirierter und lebhafter estnischer Walzer.
FRÄNDER halten das Niveau auf ihrem Debüt-Album durchgehend so hoch, dass das Herausstreichen eines Stückes eine ziemlich subjektive Angelegenheit ist. Trotzdem: „Psalm 210 – Elden“ darf man schon als eines der Highlights des Werks bezeichnen. Ins über hundertjährige Kirchenlied hat die Band ein an die frühen Jethro Tull gemahnendes Zwischenspiel eingeschoben – basslastig und stark rhythmusbetont. Sehr gekonnt!
FAZIT: FRÄNDER verbinden traditionelles Liedgut aus Schweden und Estland mit zeitgenössischer Folkmusik zu einer kraftvollen Mischung, unverkrampft und dennoch temperamentvoll. Ein vielversprechendes Debüt!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Älvefärd
- Vabadus
- Isen Som Brast I Skratt
- En Sjömansbrud
- Gnistan
- Psalm 210 - Elden
- Kulla Ema - Låt Mig Lycklig Vila
- Trettiårskisen
- Hällilaul - Vandrar Stum
- Bass - Daniel Dluzewski
- Gesang - Natasja Dluzewska, Säde Tatar
- Sonstige - Natasja Dluzewska (Violine), Säde Tatar (Flöte), Gabbi Dluzewski (Schwedische Bouzouki), Gabbi Dluzewski und Daniel Dluzewski (Backing Vocals)
- Fränder (2019) - 13/15 Punkten
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