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R.D. King: R.D. King (Review)
Artist: | R.D. King |
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Album: | R.D. King |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Akustik |
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Label: | Candyrat | |
Spieldauer: | 39:36 | |
Erschienen: | 01.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Wer die regelmäßigen Talks der Internet-Denkschmiede TEDx verfolgt, kennt möglicherweise R.D. Kings preisgekrönten Auftritt von 2017 in Cambridge im US-Bundesstaat Massachussetts. Auf diesem selbst betitelten Album widmet er sich Betrachtungen über Schönheit und Verbundenheit durch Musik, was vor allem gegen Ende während 'Primordial Dawn' und 'Hereafter' sehr deutlich wird, doch greifen wir den Dingen nicht voraus …
Der junge Musikus hat bereits Wettbewerbe wie die Canadian Guitar Festival’s International Fingerstyle Guitar Competition und den Walnut Valley Festival NewSong Showcase gewonnen, betreibt aber keine schnöde Leistungsschau. Sein perkussiver Stil wird gleich im einleitenden 'Trembling' offensichtlich, wiewohl der Fokus des Materials auf Emotionen statt Stilübrungen gerichtet ist, so vielfältig sich die Lieder auch gestalten.
Und ja, es sind Lieder im klassischen Sinn, weil man sich immer wieder dabei ertappt, ihre Melodien zu summen. Schließlich lässt sich Lang von Literatur und bildender Kunst gleichermaßen inspirieren, was seinem Schaffen einen narrativen wie bildhaften Charakter verleiht. Letztendlich sieht er Musik als Wachstumsmittel für die individuelle Persönlichkeit, wie er selbst sagt. Das seinem Titel entsprechend tief raunende 'Thrum' scheint regelrecht zum Hörer zu sprechen, ohne dass der Gitarrist etwas sagen bzw. singen müsste.
Perlende Obertöne, oft sogar mehrere gleichzeitig, prägen zwölf Tracks, unter denen das elegante fließende, aber rhythmisch dennoch sehr abwechslungreiche 'Rain and Ash' und das verheißungsvolle, rhythmisch stotternde 'The Dying of the Light' als Ausbünde an Spannung hervorstechen. Jedes Stück erzählt jedoch eine eigene Geschichte: ungeziert traurig wie 'We're Not Coming Back', sich sanft wiegend wie 'Sanctuary'
Sogar im euphorischen 'The Girl Who Rode The Wind' oder während des ähnlich lebhaften 'Love lingers' ist eine gewisse Zurückhaltung zu erkennen, als hadere der Künstler weiterhin mit dem Trauma seiner Kindheit, die er als schwierig bezeichnet; R.D. Lang litt oder leidet laut eigenen Aussagen an Angststörung und dem Gefühl der Selbstentfremdung, und man möchte nicht vermessen sein, doch Seelenpein - das beweist diese Platte mal wieder - schreibt oft die ergreifendste Musik.
FAZIT: Auf seinem zweiten Album vertont R.D. Lang seine stete Sinnsuche aufgrund latenter Zweifel an den Lebensarten der Moderne in Form zeitlos-zeitgenössischer Akustikgitarrenmusik. Der Künstler, der sich durch einen selbst für Laien als markant erkennbaren Fingerpicking-Stil auszeichnet, sieht dieses Werk als persönliches Statement an, dessen Wert übers rein Musikalische hinausgeht - und beim Hören kann man ihm dahingehend nur zustimmen. Bravo einmal mehr an Candyrat, solch tollen Komponisten und Performern ein Podium zu bieten!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Trembling
- Rain and Ash
- The Girl Who Rode The Wind
- Anna's Waltz
- Thrum
- City Solitude
- We're Not Coming Back
- Love lingers
- Sanctuary
- The Dying of the Light
- Primordial Dawn
- Hereafter
- R.D. King (2019) - 13/15 Punkten
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