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Zahn: Zahn (Review)
Artist: | Zahn |
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Album: | Zahn |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Instrumentaler Noise Rock |
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Label: | Crazysane Records | |
Spieldauer: | 38:40 | |
Erschienen: | 20.11.2021 | |
Website: | [Link] |
Reiner Instrumentalmusik haftet bisweilen ja der potenzielle Verlust von Struktur zugunsten der Fähigkeiten der Beteiligten an. Allzu oft mäandern Songs ohne Gesang in einer diffusen Melange aus Egotrips der jeweiligen Instrumentalisten und dem schlicht zu hoch gegriffenen Wille nach musikalischen bzw. instrumentalen Experimenten umher.
ZAHN sind da eine wohltuende Ausnahme. Das Album hat einen konstanten Fluss und einen nachvollziehbaren Spannungsbogen.
Sicher, das musikalische Feld, das hier bestellt wird ist trotzdem sehr vielfältig und lässt sich kaum auf ein bestimmtes Genre festnageln. Von sludgigen Momenten bis hin zu verträumtem Post-Rock ist alles irgendwie dabei, aber auffallend ist doch, dass immer ein konstanter Fluss erkennbar bleibt.
Gut, ob es jetzt eine Nummer wie „Gyhum“ wirklich braucht, ist streitbar, denn im Grunde passiert hier in über sieben Minuten Spielzeit relativ wenig und für sich genommen ist das mäandernde Rauschen komplett verzichtbar. Im Fluss des Albums passt es aber irgendwie, vor allem weil es zwischen dem lockeren „Tseudo“ und dem sonor donnernden „Schranck“ sehr kontrastreich eingebettet wird.
Ein Titel wie „Lochsonne Schwarz“ lässt danach erstmal etwas seltsame Assoziationen vor dem geistigen Auge entstehen, aber warum auch immer, zum gebotenen Sound passt der Name. Es wirkt, als falle das Klangbild langsam aber stetig in sich zusammen und zwar während es sich gleichzeitig immer weiter ausdehnt. Sehr interessant, aber auch schwer zu beschreiben.
„Aykroyd“ bringt dann sehr schräge Gitarrensounds in das sonst massiv drückende Soundgewand. Dabei lassen sich tatsächlich sowas wie gängige Songstrukturen erkennen (aufbauende Strophe/ein Refrain, in dem sich die Musik eruptiv entlädt). Die mitunter schrägen Zwischenspiele/Experimente an der Gitarre sind ebenfalls stimmig, bleiben aber genauso Geschmacksache, wie diese Art Musik generell.
„Staub“ ist dann aber leider ein kleiner Dämpfer. Grundsätzlich passt es gut zum Charakter des Albums mit einem mäandernden Klavierexperiment abzuschließen, aber über neun Minuten gestreckt, wirkt es leider viel zu eintönig.
FAZIT: Hätte sich die Band das letzte Stück gespart bzw. es weiter vorne in der Tracklist platziert, dann wäre auch das Ende plausibler ausgefallen. Trotzdem bieten ZAHN auf ihrem gleichnamigen Debüt eine gelungene Instrumentalabfahrt aus allen möglichen Stilen. Zwar treten hierbei noch einige Längen auf, unterm Strich jedoch ist „Zahn“ ein ordentlicher Einstand, in den Freunde von instrumentalen Experimenten unbedingt reinhören sollten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Zerrung
- Pavian
- Tseudo
- Gyhum
- Schranck
- Lochsonne Schwarz
- Aykroyd
- Staub
- Bass - Chris Breuer
- Gitarre - Felix Gebhard, Wolfgang Möstl
- Keys - Felix Gebhard, Alexander Hacke
- Schlagzeug - Peter Voigtmann
- Sonstige - Sofia Salvo (Saxofon)
Interviews:
-
keine Interviews