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7'' Day - Februar 2014
Sechs Siebenzöller und ausnahmsweise ein Zwölfzöller sind in diesem Monat Gegenstand unserer Kurzbesprechungen und dabei bekommen vor allem die Freunde der härteren Gangart neue Tipps für den Einkaufszettel.
AMBUSH "Natural Born Killers" (08:07)
7" / High Roller Records
www.facebook.com/ambushsweden
Bei AMBUSH handelt es sich um eine ganz junge schwedische Band, die gerade die Aufnahmen ihres Debütalbums abschließt. Nach eigener Aussage wollen AMBUSH an die alten Meisterwerke des klassischen Heavy Metals anschließen. Das wird schwierig, denn AMBUSH haben dasselbe Problem wie so viele andere Retro-Bands: Sie konzentrieren sich zu sehr darauf, ihre Vorbilder nachzuahmen und schränken sich dadurch kreativ ein. Die beiden Songs dieser EP sind nett, aber "nett" ist der kleine Bruder von – ihr wisst schon. (Philipp Walter)
BLACK VUL DESTRUKTOR / ET VERBI SATHANUS "Apocalypse Towards Apokalypse" (12:24 + 06:31)
2 x 7" / Blood Harvest
black-vul-destruktor666.blogspot.de / etverbisathanus.bandcamp.com
Blood Harvest widmen sich weiterhin dem südamerikanischen Underground, dieses Mal in Form einer Doppel-Split-Single. Auf dem ersten Rundling lärmen sich die Argentinier BLACK VUL DESTRUKTOR durch zwei Songs satanischem Death Metals. "Sword Of Luciferian Light" hat ein eingängiges Riff, der flotte Song driftet aber immer wieder ins Hektische ab, Quietschsolo inklusive. Das gibt es auch bei "Void Of Darkness", der Song ist eher im Midtempo gehalten und wartet mit finsterem Hall auf den Vocals auf. Auch hier wird es zwischendurch chaotisch, der Sound hat bei beiden Songs nur gehobenes Proberaumniveau, bei dem die Drums ordentlich scheppern. Besser klingen ET VERBI SATHANUS aus Chile, ihr Mischmasch aus Grindcore und War Black Metal mündet in "Holocauts In The Paradise" in wüstes Geholze, "Gehinnon" hingegen wartet mit kriegerischen Marschtrommeln auf, gesanglich gibt es Growls und Gekeife zu deutlich besserem Handwerk an den Instrumenten. Die kleine Zielgruppe sollte Spaß an diesem Release haben. (Andreas Schulz)
DEATH ALLEY "Over Under / Dead Man's Bones" (08:24)
7" / Ván Records
www.facebook.com/deathalleyband
Das Trüffelschwein von Ván Records hat mal wieder in den Niederlanden gesucht und ist in Amsterdam fündig geworden. DEATH ALLEY nennt sich die Truppe, die deftigen Vintage-Rock'n'Roll zockt und selber von psychedelischem Protopunk spricht. Als Einflüsse werden MOTÖRHEAD, MC5 und BLACK SABBATH genannt und in der eigenen Wahrnehmung klingt man wie BLUE ÖYSTER CULT auf Steroiden - der Rezensent denkt allerdings eher an DEEP PURPLE auf Speed. Mit dem ehemaligen THE DEVIL'S BLOOD-Gitarristen Oeds hat man einen Ausnahmekönner an Bord, Drummer Ming verkloppt sein Kit mit jeder Menge Elan, das Instrument von Basser Dennis röhrt und Sänger Douwe hat eine schön raue Stimme. "Over Under" ist ein peitschender Track mit dezenter Psychedelik, "Dead Man's Bones" ist punkiger, beiden Stücken ist die Liebe zu den 70ern aber immer anzuhören. Angesichts des Energielevels, auf dem DEATH ALLEY sich präsentieren, darf man sich ordentlich auf die Show beim Warm-up zum Hell Over Hammaburg am kommenden Freitag freuen. All hail the New Wave of Dutch Loudness! (Andreas Schulz)
EREB ALTOR "The Lake Of Blood"
7" / Cyclone Empire
www.erebaltor.com
Pünktlich zum Tour-Start gibt es aus dem Hause EREB ALTOR einen kleinen Nachschlag. Vorliegende 7" bietet einen komplett neuen Song und eine Akustik-Version des Titeltracks der letzten Platte. "The Lake Of Blood" kommt im typischen EREB ALTOR-Flair daher, erreicht aber nicht ganz die Epic von "Fire Meets Ice". Dennoch gute Nummer, die man als Fan der Band nicht missen sollte. Die alternative Version zu "Fire Meets Ice" im Gewand ohne verzerrte Gitarren wirkt um einiges inniger und klagender rüber als das Original – der Hörer kann sich dieses Mal aufmerksam jedem Detail widmen und er wird das Original hinterher sich ganz anders wahrnehmen. Beide Tracks sind die Anschaffung allemal wert auch wenn die Tiefe und Intensität des grandiosen letzten Albums nicht erreicht wird. (Oliver Schreyer)
HOODED MENACE "Labyrinth Of Carrion Breeze" (17:31)
12" / Doomentia Records
www.facebook.com/hoodedmenace
Eigentlich in der falschen Rubrik – wird diese EP doch nicht im 7"- sondern im 12"-Format präsentiert. Nach der düsteren letzten Platte hat sich im Hause HOODED MENACE einiges getan und so präsentieren sich die Finnen auf "Labyrinth of Carrion Breeze" erstmalig als komplette Band (die Neuzänge Teemu Hannonen und Markus Makkonen hatten auf "Effigies of Evil" noch nicht mitgewirkt). Die beiden Songs sind aber eher konsequente Weiterentwicklung des HOODED MANACE-Sounds als Neudefinition. Noch immer erdrückend, düster aber zugleich stilistisch durchwachsen und detailreich arrangiert faszinieren die Finnen mit ihrer eigenwilligen Mischung aus fast starrer Monotonie und stilistischer Vielfalt und wissen auch dieses mal auf ihre ganz eigene Art und Weise zu überzeugen. Dabei geht "Chasm of the Wraith" noch um einiges abwechslungsreicher zur Sache als das zähere "The Creeping Flesh" .Wer die Ecken und Kanten der Band bisher mochte, der kann auch diesen beiden Tracks wohlgesonnen entgegensehen.(Oliver Schreyer)
ORCULTUS "Orcultus" (14:57)
7" / Forever Plagued Records
www.facebook.com/orcultus
ORCULTUS sind eine schwedische Black-Metal-Band, die gerne anonym bleiben möchte. Dem Anschein nach handelt es sich um ein Duo, das nach einem Demo, das man sich kostenlos hier herunterladen darf, nun eine selbstbetitelte 7" mit vier Songs veröffentlicht. Und die haben es in sich. Man hört deutlich, dass hier keine Anfänger am Werk sind, denn der "Raw Swedish Black Metal" klingt bei aller Rohheit nach erfahrenen Musikern. Ziemlich derbes Gekreisch trifft auf einen schneidenden Gitarrensound, der an rostige Rasierklingen erinnert. "Unus" ist ein hymnischer Midtemposong mit dezenten Melodien und zerstörerischer Macht. "Duo" schraubt die Aggression mit bedrohlichem Riff hoch, während "Tribus" wiederum die Kraft des Midtempos offenbart, gekrönt von einer Melodie, die an die grandiosen CULT OF FIRE erinnert. Der vierte Song, benannt "Untitles" klingt nicht ganz so harsch wie die anderen und ist etwas simpler strukturiert, aber immer noch reichlich wüst. Ziemlich geile Single, die in jede Black-Metal-Sammlung gehört. (Andreas Schulz)
PUTERAEON / REVEL IN FLESH "Imperial Anthems No. 13"
7" / Cyclone Empire
www.puteraeon.com / revelinflesh.jimdo.com
Die imperialen Hymnen gehen in die bereits dreizehnte Runde: dieses mal gibt es neuen Stoff von REVEL IN FLESH und PUTEREON – beide stark Schweden-Tod beeinflusst und mit klarer DISMEMBER-Schlagsaite. Bei PUTERAEON geht vor allem "To Steal the Flesh" wortwörtlich unter die Haut und gibt qualitativ schon einen schweren, aber eingängigen Grundtenor vor. "A Chant of Misery" von den schwedischsten Nicht-Schweden ist dann ein echtes Highlight. Mit dezentem Keyboard garniert, präsentiert die Nummer einmal mehr alles was diese Band auszeichnet. Geiler Sound, geile Vocals und dazu noch sehr bedrohliche, endzeitliche Atmosphäre. Schweden Death Metal-Fans kommen hier jedenfalls nicht dran vorbei. (Oliver Schreyer)