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Tohpati Ethnomission: Save the Planet (Review)

Artist:

Tohpati Ethnomission

Tohpati Ethnomission: Save the Planet
Album:

Save the Planet

Medium: CD
Stil:

Progressive / Fusion

Label: MoonJune
Spieldauer: 67:12
Erschienen: 17.07.2010
Website: [Link]

Von Rypdal bis McLaughlin gibt der indonesische Klampfer Topathi alles an, was Rang und Namen im elektrifizierten Jazz und darüber hinaus besitzt. Seine "Mission" dürfte demnach klar sein, doch aufs Nachlassverwalten allein beläuft "Save the Planet" sich wahrlich nicht, denn die Gruppe klingt modern - obschon sie vor einigen Jahrzehnten wahrscheinlich kommerziell besser gestellt gewesen wäre.

Aller Anfang: fideles Flöten und Trommeln, die Gitarre brilliert unisono mit dem Bass in "Selamatkan Bumi", das von einer klaren, eingänigen Motivik durchdrungen ist, auch wenn es sich zwischendurch im Dschungel verirrt. "Bedhaya Ketawang" beginnt jedoch ganz sachte, wobei der Namensgeber der Band sich um Understatement bemüht und nur begleitende Funktion dem erneut eindeutigen Melodiefokus auf den Blaskörpern gegenüber auf sich nimmt. Weiblicher, typisch asiatisch näselnder Expressivgesang - den Text versteht ohnehin hierzulande niemand - dominiert den Mittelteil, woraufhin die Percussions in den Vordergrund rücken. Einstweilig wird es richtig laut und kehrt am Ende zum Status quo zurück - toll wie das dritte Stück im anderen Sinn, denn hier tobt man sich wieder aufs Virtuoseste aus. MAHAVISHNU schimmern in ihren rockigsten Momenten durch. Durch die klassischen Wendungen haftet dem Stück tatsächliches etwas Dramatisches an. Die ETHNOMISSION hält dieses Energieniveau mit dem gar nicht so funkigen "Ethno Funk", der nach wie vor fest im Jazzrock-Sattel hockt und fast metallische Züge annimmt, wenn die Trommler alles geben und Tohpati rasante Licks zum Besten gibt. Nach einem Interludium gibt es zitierfreudige Kostproben aus dem Plattenschränken der Musiker; man ist nämlich versucht, einige der hier verbratenen Elemente bereits in diversen Klassikern aus der Siebziger-Fusion-Hochphase gehört zu haben

"Biarkan Burung Bernyanyi" ist seinem Namen gemäß eines der melodieseligsten Stücke und besitzt Tänzerischen Charakter - wie auch "Inspirasi Baru" mit Slapbass, wobei die Schritte hier dementsprechend spitzer werden und die Agierenden ums Feuer zu hüpfen scheinen. Nach diesem Gebrodel kommt das relativ straight treibende "Perang Tanding" gerade recht und vertont wirklich eine Art Kampf der Gegensätze: freundliche wie Spannung erzeugenden Töne klatschen sich ab. Die euphorischen Feiernden scheinen am Ende zu siegen, hört man "Pesta Rakyat" in Folge, das am Ende fast countryeske Züge annimmt - Scheuklappen adé! Zum Schluss ist mit einem beinahe noisigen Gitarre-only-Track für den Freund musikalischer wie emotionaler Spieler klar: zugreifen!

FAZIT: Wo man Räucherstäbchen-Leutseligkeit erwartete, brennen TOHPATI ETHNOMISSION ein Fusion-Feuerwerk ab, das weder Entwicklungshilfe benötigt, noch sich verstecken muss vor weit sperrigeren Schwesterprojekten im Geiste (allen voran von Bassmeister JONAS HELLBORG). "Save the Planet" rockt und kennt gleichzeitig kaum stilistische Grenzen, ohne zerfahren anzumuten. Im Gegenteil: die Musik ist zugänglich und verleitete zum Druck auf Repeat.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3702x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Selamatkan Bumi (Save The Planet)
  • Bedhaya Ketawang (Sacred Dance)
  • Drama
  • Ethno Funk
  • Gegunungan (Gateway Of Life)
  • Hutan Hujan (Rain Forest)
  • Biarkan Burung Bernyanyi (Let The Birds Sing)
  • Inspirasi Baru (New Inspiration)
  • Perang Tanding (Battle Between Good & Evil)
  • Pesta Rakyat (Festive People)
  • Amarah (Anger)

Besetzung:

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