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Foscor - Helvete / Oberhausen - 13.10.2017

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Nachdem der im Kölner Jungle Club anberaumte Gig im Rahmen der Tour mit Vulture Industries drei Tage zuvor ins Wasser gefallen war, freute ich mich, dass FOSCOR auf Einladung von Harakiri In The Sky nach Oberhausen kamen, um dort "Les Irreals Visions" zu präsentieren.

Die Bühnendeko mit zwei entsprechend drapierten weißen Laken wirkt zunächst eher bodenständig als geisterhaft, passt in der düster-blauen Beleuchtung allerdings doch recht gut zur Darbietung des katalanischen Quintetts. Selbiges scheint sein fünftes Album als Beginn eines neuen Kapitels in der Bandgeschichte zu begreifen und widmet sich fast ausschließlich seinen unwirklichen Visionen, die am letzten Abend der Tour mit großer Spielfreude und Wucht dargeboten werden. Sänger Fiar taucht zwischen den angedeuteten Nebelgeistern mit schwarzem Überwurf nahezu als bärtiges Ebenbild eines Ringgeists auf und ist mit beschwörender Gestik der Hingucker einer hörbar eingespielten und selbstsicheren Band. Auch sein Stimmvolumen bringt er live besser noch als auf dem aktuellen Album zur Geltung, und verleiht den ohnehin ausdrucksstarken Songs somit schärfere Konturen. Dass es sich lohnt, genauer hinzuhören, liegt jedoch in erster Linie an der Performance von Schlagzeuger Jordi: Unglaublich, mit welcher Energie sich der schmächtige junge Typ hinter seinem Kit in jeden einzelnen Song hineinwirft und die Band vor ihm pusht. Die kann gar nicht anders, als zu versuchen, mit dieser Intensität Schritt zu halten, und somit wird der Auftritt einer der kurzweiligsten, die ich in den letzten Jahren im Metal Underground miterleben durfte. "Ciutat Tràgica" entpuppt sich live als Monster von einem Song, der auch ohne den Gesang von Primordials Alan eine enorme Faszinationskraft entwickelt. "Altars" dürfte bei älteren Katatonia-Fans mindestens nostalgische Erinnerungen wecken, und "Graceful Pandora" vom Vorgänger-Album "Those Horrors Wither" fügt sich in die Setlist nahtlos ein.

Wie eingangs erwähnt, spielen FOSCOR an diesem Abend auf spezielle Einladung, und somit räumen sie nach rund einer Dreiviertelstunde die Bühne für Shores Of Null, auf die wiederum Sylvaine und die bereits genannten Harakiri For The Sky folgen. Zu deren Auftritten kann ich hier zwar nichts Erhellendes berichten, doch vielleicht gibt es stattdessen bald schon mehr über die Katalanen zu lesen, denen ich wünsche, dass sie nicht nur dunklen Zeiten in ihrer Heimat entgegenblicken.

Thor Joakimsson (Info)

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