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GLORYHAMMER | Galactic Terrortour 2020 - Turbinenhalle Oberhausen - 18.01.2020

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GLORYHAMMER | Galactic Terrortour2020

Turbinenhalle Oberhausen, 18.01.2020

Support: WIND ROSE und NEKROGOBLIKON

Es geht scheinbar unaufhaltsam aufwärts mit den Power-Metallern von GLORYHAMMER. Im November 2019 noch als Support für POWERWOLF auf Tournee, steht in diesem Frühjahr die eigene Headliner-Tour auf dem Programm, die die Band in zahlreiche europäische Metropolen führt. Neben Gastspielen in Paris, Barcelona, Madrid, Lyon und Mailand, stehen selbstverständlich auch Termine in Deutschland auf dem Programm, wo sich eine stetig wachsende Fangemeinde an den Heldengeschichten der Mannen um Shouter Thomas Winkler erfreut, was den Termin in der Turbinenhalle zum bisher größten Gig der Bandgeschichte werden ließ.

Mit im Tourtross sind WIND ROSE und NEKROGOBLIKON dabei, die bei Schmuddelwetter draußen die Aufgabe haben, die Fans in der Turbinenhalle zu erwärmen. Den Anfang machen WIND ROSE, die sich der Witterung entsprechend in Fellkutten gewandet haben und furios zu Werke gehen. Italienischer Power-Metal mit durchaus progressivem Touch wird den Fans routiniert und bissig um die Ohren geblasen. Kredenzt wir ein extrem unterhaltsamer Querschnitt ihrer mittlerweile vier Alben, der gerne auch länger hätte ausfallen dürfen, was der straffe Zeitplan allerdings nicht zulässt.

Danach gibt es Melodic Death-Metal aus Kalifornien. Untermalt werden die Songs, die teilweise auch symphonische Elemente enthalten, vom wild herum hüpfenden Maskottchen John Goblikon, dessen Kostüm etwas an Karneval und weniger an böse Gespenster erinnert, die man sich eigentlich nicht bunt vorstellt. Sei es drum – die Musik und die Show zünden eine weitere Stimmungsrakete in der prächtig gefüllten Arena und läuten den Aufmarsch der Helden des Abends ein.

Doch bevor selbiger beginnen kann, hat der „Tiger“ TOM JONES – zwar nur vom Band und nur als Pappstatue – seinen Auftritt und erfreut die Metalheads, die sofort im Takt zu Schunkeln beginnen, mit seinem Welthit „It´s Not Unusual“. Großes Kino. Dann aber kann es mit den Gladiatoren des Abends losgehen. GLORYHAMMER müssen zunächst ihren verletzten Mitstreiter James Cartwright in Stellung bringen. Der Bassmann, der noch an den Folgen eines Bandscheibenvorfalls laboriert, wird im Rollstuhl sitzend, von Keyboarder Christopher Bowes auf die Bühne geschoben.

Nach dem obligatorischen „Into The Terrorvortex“ startet die Sause mit „The Siege Of Dunkeld“, einer Hymne, die Thomas Winkler brillant auf die Bretter bringt und grandios ins Mikro trällert. Danach wird direkt der Gloryhammer ausgepackt, den der Frontmann zum gleichnamigen Song immer wieder über dem Kopf kreisen lässt. Das Publikum antwortet mit vielstimmigem Background-Gesang, zu dem die putzigen Plastikschwerter in scheinbar heimlich geübter Choreografie synchron geschwenkt werden.

Angus McFife“ und „Magic Dragon“ liefern in der Folge weiter besten Power-Metal-Stoff, der für den Erfolg der Band steht: Eingängige Hooks, durchaus ein paar Ecken und Kanten, perfekte Instrumentierung und tolle Musiker, die ganz nebenbei auch noch viel Wert auf Showelemente und Bühnenoutfits legen. „The Land Of Unicorns“ vom aktuellen Album wird im weiten Rund der Turbinenhalle enthusiastisch gefeiert, bevor „Questlords Of Inverness“ vom „Rise Of The Chaos Wizards“ - Longplayer eine weitere Hymne zum Mitsingen darstellt, eine Chance, die sich die wenigsten Anwesenden entgehen lassen wollen.

Weiter geht der wilde Ritt mit den Geschichten von „The Hollywood Hootsman“ und dem „Goblin King“, die, umrahmt von tollem Power-Metal, auch Wert auf Texte jenseits der Belanglosigkeit legen. Zu „Legend Of The Astral Hammer“ wird selbstverständlich der Hammer nochmals ausgepackt und ein ums andere Mal wild durch die Luft gewirbelt. „Masters Of The Galaxy“ ist fast schon Programm, denn zu diesem Zeitpunkt gibt es hier in Oberhausen keinen Zweifel mehr daran, dass GLORYHAMMER in ihrem Segment nicht mehr allzu viele Kapellen vor sich haben. „Hootsforce“ beendet das reguläre Set und während sich die Band kurz in die Maske begibt, fordert das Publikum vehement eine Verlängerung, eine Bitte, der mit „Infernus Ad Astra“ in GLORYHAMMER-Manier entsprochen wird. Im Anschluss folgt das furiose Finale, in dem die Band nochmals kräftigst Einhörner und alle möglichen anderen Fabelwesen zu Wort kommen lässt. Mit „The National Anthem Of Unst“ endet eine denkwürdige Show, die noch lange an den Theken der Turbinenhalle gefeiert wird.

FAZIT: GLORYHAMMER überziehen die Galaxie mit eine galaktischen Tour, die zwar den Begriff „Terror“ im Namen trägt, in der Realität aber nur strahlende und zufriedene Gesichter zurücklässt. Neben der perfekten Show, stechen insbesondere die hymnischen Kompositionen hervor, deren anspruchsvolle Ausrichtung die Balance zwischen poliert und kantig spielend hält. Ein toller Abend, der nach einer baldigen Wiederholung schreit.

Line-Up GLORYHAMMER:

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info)

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Live-Fotos

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