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ROCK AM RING 2022 | Sonntag, 05.06.2022 - Nürburgring - 05.06.2022
ROCK AM RING | Sonntag, 05.06.2022 - Nürburgring
Tag 3, Sonntag, 05.06.2022
DAUGHTRY und Regenponchos
Der Wetterbericht für den Abschlusstag des Jubiläumsfestivals verheißt schon seit mehreren Tagen wenig Gutes. Bei einer Regenwahrscheinlichkeit von 100% soll es nach gleichlautenden Prognosen aller Wetterexperten auch immer wieder zu Sturmböen und Starkregen kommen. Auf unserer Fahrt zum Ring bestätigt sich diese Vorhersage bereits und macht wenig Hoffnung auf einen trockenen Ablauf des mit Highlights gespickten Terminkalenders.
Somit sind beim ersten Abstecher des Tages zur MANDORA-Stage die Regenponchos das dominierende Kleidungsstück. Aufgrund bereits beschriebener Einschränkungen der Fotoposition an dieser Bühne, ziehe ich es in diesem Fall vor, DAUGHTRY aus dem Publikum heraus zu fotografieren, was sich als goldrichtig herausstellt, da sich der Andrang zu diesem Zeitpunkt noch auf die ersten beiden Reihen vor der Bühne beschränkt.
Chris Daughtry, der vor ein paar Jahren Vierter beim amerikanischen DSDS Ableger American Idol wurde, demonstriert seine Fähigkeiten als Entertainer und hat das Publikum direkt auf seiner Seite. Einzig die etwas überdimensioniert erscheinende Sonnenbrille bei immer noch einzelnen Regentropfen erscheint etwas deplatziert.
BLACK VEIL BRIDES hinter einer Regenwand
Bei den BLACK VEIL BRIDES auf der UTOPIA-Stage tun sich im Anschluss dann allerdings erneut die Schleusen der himmlischen Wasserspeicher auf und sorgen für interessante Aufnahmen der Hauptakteure, die teilweise wie hinter einem Wasserfall erscheinen. Der Stimmung hier am Ring ist das indessen aber nicht abträglich. Partystimmung pur ist angesagt und man merkt deutlich die Kompensationswilligkeit der Fans, die volle zwei Jahre ohne Konzerte auskommen mussten.
Im Anschluss daran ist es bei den Flugkünstlern von AIRBOURNE zwar etwas weniger nass, die Stimmung steigert sich aber im Laufe des Gigs noch einmal deutlich, insbesondere der Ausritt Joel O’Keeffes auf den Schultern der Fans sorgt für Begeisterung. Von halsbrecherischen Sprüngen musste der Frontmann an diesem Tag aufgrund der glitschigen Bühne jedoh Abstand nehmen.
SHINEDOWN, KORN und VOLBEAT als krönender Abschluss
Auch SHINEDOWN haben in der Folge nicht gerade prächtiges Wetter, die Overalls der Band trotzen allerdings den widrigen Bedingungen und die Spiellaune der Amerikaner ist deutlich spürbar. Ein grandioser Auftritt. Und es geht Schlag auf Schlag weiter: BULLET FOR MY VALENTINE habe wieder trockene Verhältnisse, teilweise blinzelt sogar die Sonne etwas verhalten durch den dicht verhangenen Eifelhimmel. Zudem gibt es im Pressezentrum die Nachricht, dass es bei KORN und VOLBEAT keine Einschränkungen hinsichtlich der Berichterstattung geben wird. Man merkt eben immer recht deutlich, welche Bands dem Amateurstatus entwachsen sind und welche nicht.
Als KORN auf die UTOPIA-Stage gehen, kann man sich sogar ohne Poncho vor die Bühne wagen. Das Publikum ist vom ersten Ton an komplett fasziniert und feiert die Band aus Bakersfield, die hier am Ring einen großartigen Auftritt abliefert. Nu-Metal, gemixt mit Dudelsack und klassischen Metal-Elementen charakterisieren den für KORN typischen Sound, der nach Jahren endlich wieder in Deutschland zu hören ist. Das Gedränge vor der Hauptbühne zeigt deutlich, dass dieser Act wohl von fast allen Festivalteilnehmern gefeiert wird.
Krönender Abschuss des Festivals sind in diesem Jahr die Rock´n´Roll, Rockabilly- und Metal Heroen VOLBEAT. Die Dänen um Mastermind Michael Poulsen zeigen vom ersten Ton an, wer in diesem Jahr Chef am Ring ist. Neben den eingängigen Melodien und Hooks versteht es die Band, das Publikum zu einem feier-technischen Endspurt zu motivieren, was nach dem langen Festivalwochenende die letzten Kraftreserven erfordert. Neben den Adrenalin getränkten Metal-Songs der Band gibt es auch nachdenkliche Momente, in denen dem verstorbenen Vater Poulsens gedacht wird. Danach aber geht die Party weiter und liefert Hit auf Hit. Als die Band nach der dritten Zugabe „Still Counting“ von der Bühne geht, schließt sich auch der Reigen des Jubiläumsfestival und hinterlässt ausschließlich glückliche Gesichter.