Erneut starker Tobak für Tech-Death-Freunde: Schlagzeuger Hannes Großmann und Leadgitarrist Christian Münzner haben bei OBSCURA ihren Hut genommen. Nach dem Abgang von Jeroen Paul Thesseling 2011 verlieren die Bayern damit ihre letzten beiden prominenten Mitglieder aus der kommerziell erfolgreichsten Phase der Band. Dabei entstanden die beiden Alben „Cosmogenesis“ und „Omnivium“. Großmann und Münzner wurden mit dem legendären NECROPHAGIST-Album „Epitaph“ bekannt und kamen 2007 bzw. 2008 zu den von Steffen Kummerer gegründeten OBSCURA. Beide gehören seitdem zu den gefragtesten Gastmusikern im Tech-Death-Bereich, und legten in den letzten Jahren Soloalben vor.
Laut den Statements auf der Bandhomepage verlief die Trennung ohne böses Blut. Christian Münzner begründet seine Entscheidung mit dem Wunsch, mehr Zeit in eigene Projekte investieren zu wollen. Hinzu kommt ein Nervenleiden in der Greifhand, das ihn Ende 2011 fast zum Aufhören zwang: „Die geringste Chance auf Genesung oder zumindest Verbesserung meines Gesundheitszustands hat für mich in den nächsten Jahren oberste Priorität, da ich auch in Zukunft weiter Gitarre spielen und Musik veröffentlichen möchte. Ich habe daher beschlossen, mich vorerst auf meine Unterrichtstätigkeit und das Schreiben und Produzieren meiner eigenen Musik zu konzentrieren. Ich werde sehr aktiv bleiben und ihr werdet eine Menge neuer Musik von mir hören.“
Für Hannes Großmann, der einen großen des Teil der Songwritings und der Arrangements für das „Omnivium“-Album übernahm, liegt der Hauptgrund für den Ausstieg im künstlerischen Bereich: „Meine musikalischen Vorstellungen gingen eher in Richtung von Songs wie „Aevum“ oder „Septuagint“, vielleicht sogar noch komplexer. Steffens Ideen waren mehr im Stil des „Cosmogenesis“-Albums. Ich wollte aber eine andere Seite von OBSCURA ausloten. Die eingängige „Anticosmic Overload“-Seite reizt mich nicht mehr wirklich.“ Großmann will seine Stücke nun mit seinem neuen Projekt ALKALOID umsetzen. Das Debütalbum ist für 2015 geplant. Pikantes Detail am Rande: An der Band sind neben Großmann auch Münzner, der aktuelle OBSCURA-Bassist Linus Klausenitzer, sowie Morean von DARK FORTRESS beteiligt, der auf „Omnivium“ einen Gastauftritt hatte.
OBSCURA haben den Release ihres neuen Albums auf Ende des Jahres verschoben und machen sich nun natürlich erst einmal ausgiebig auf Personalsuche.
(Joe A.)