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Jack Bruce & Robin Trower: Seven Moons Live (Review)

Artist:

Jack Bruce & Robin Trower

Jack Bruce & Robin Trower: Seven Moons Live
Album:

Seven Moons Live

Medium: CD
Stil:

Psychedelic Blues Rock

Label: Ruf Records
Spieldauer: 77:09
Erschienen: 03.08.2009
Website: [Link]

Gary Husband, das Nesthäkchen in dieser Combo zählt immerhin 49 Jahre, spielte u.a. mit GARY MOORE, BILLY COBHAM und JOHN MCLAUGHLIN zusammen und sitzt aktuell an den Drums der reformierten LEVEL 42. Trotz dieser Reputation ist er nominell das kleinste Licht in einem Trio, das eigentlich (laut Cover) ein Duo ist. Bestehend aus JACK BRUCE (Jahrgang 1943), der bereits neben GINGER BAKER und ERIC CLAPTON einiges an Erfahrung in jener Form des trimagischen Musizierens sammeln durfte und ROBIN TROWER (zwei Jahre jünger als BRUCE), der zu PROCOL HARUM Zeiten einen starken Keyboarder an seiner Seite besaß und als „White Hendrix“ in große Fußstapfen treten durfte. Sein warmer, von WahWah-Effekten getränkter Stil unterscheidet sich glücklicherweise deutlich von dem CLAPTONS, so dass selbst die CREAM-Klassiker „Sunshine OF Your Love“ und „White Room“ eine ganz spezielle Eigendynamik bekommen.

Hier spielen drei gesetzte und gestandene Männer abgeklärten Blues-Rock mit ausdrucksvollen psychedelischen Garnierungen. Sie müssen sich nichts beweisen, können deshalb entspannt und trotzdem konzentriert musizieren. JACK BRUCE gibt den begnadeten, knödelnden Anti-Sänger, der stimmlich zwar anders veranlagt, diesmal in der NEIL YOUNG-Liga einen Spitzenplatz innehat. TROWERS beseeltes Gitarrenspiel und Husbands solides Trommeln legen tatsächlich den Schluss nahe: „Seven Moons Live“ ist eine packende Platte, die auch der JIMI HENDRIX EXPERIENCE gut zu Gesicht gestanden hätte. Traumhaft sicher und mit genügend Ausgelassenheit, um nicht zu bloßer Routine zu erstarren, vollzieht sich eine Reise durch vierzig Jahre Musikgeschichte. Neben den bereits erwähnten CREAM-Stücken, plus „Politician“ zum Abschluss, präsentiert das Trio neun Songs vom trefflichen „Seven Moons“-Studio-Output, so wie das ergreifende „Carmen“. Original auf dem bereits 1981 entstandenen BRUCE und TROWERS-Album „B.L.T.“ zu finden.
Und nichts davon klingt altbacken oder gar überflüssig.

FAZIT: Der auf dem dritten Konzert der „Seven Moons“-Tour in Nijmegen aufgezeichnete Mitschnitt zeigt JACK BRUCE, ROBIN TROWER und Drummer Gary Husband in bester Spiellaune. So entstand das beeindruckende Zeugnis einer möglicherweise in absehbarer Zeit aussterbenden Gattung. Rock-Dinosaurier mit Spielwitz, Seele und dem Können, zu Dritt ihrem teilweise lang bekannten Material ein neues Funkeln zu entlocken.

Eine satte, wohl klingende Live-Produktion, die CD in nostalgischer Vinylaufmachung; hier geben sich Form und Inhalt ein rundum stimmiges Stelldichein. Und JACK BRUCE stellt zurecht fest: „It is fantastic to be here. For me it is fantastic to be anywhere, actually…”. Der Mann hat tatsächlich Witz und wir leisten ihm und seinen Kompagnons gerne Gesellschaft.

Das Konzert ist, mit einem Bonustrack versehen, außerdem auf DVD erhältlich.

Beides zu beziehen über www.justforkicks.de

Jochen König (Info) (Review 9451x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seven Moons
  • Lives Of Clay
  • Distant Places Of The Heart
  • Sunshine Of Your Love
  • Carmen
  • So Far To Yesterday
  • Just Another Day
  • Perfect Place
  • Bad Case Of Celebrity
  • The Last Door
  • Come To Me
  • White Room
  • Politician

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
steve [musikreviews.de]
gepostet am: 15.08.2009

User-Wertung:
12 Punkte

Freundschaftlicher Widerspruch, Jochen. Trio-Blues-Rock eine aussterbende Gattung?? Das kann ich definitiv so nicht bestätigen - da wächst so Einiges nach, was richtig Freude macht... und dann auch bei uns gewürdigt werden wird.
Ein wirklich feines Bruce/Trower-Review, das zum Hören inspiriert. Danke dafür, Jochen!
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 15.08.2009

Tja Steve, die "Power-Trios" mit Legendenstatus sterben fast zwangsläufig aus. Selbst wenn man "The Police" in den erweiterten Kreis mit einbezieht, wird das Alter biblisch...

Und Herr Emerson nannte seine "Boys Club" Veröffentlichung zwar noch "Emerson, Hughes, Bonilla", aber Glenn Hughes spielte eher den Sidekick und auf der Bühne ließ mich sich von einer gut bestückten Band begleiten.

Ob im Independent-Bereich was Großes nachwächst, darauf darf man allerdings gespannt sein.

Was das Review angeht: gern geschehen! Bei Produktionen dieser Qualität herrscht Freude;-)
steve [musikreviews.de]
gepostet am: 18.08.2009

Wenn Du's quasi "biologisch" formulierst, bin ich absolut bei Dir. Allerdings glaube ich schon, wenn ich bspw. an GOV'T MULE denke, dass neue "Legenden" nachwachsen.
Wobei ich etwas skeptisch bin, ob ein Legenden-Kult, wie er in den 70ern praktiziert wurde, in den heutigen Zeiten überhaupt noch zustande käme. Das Internet macht die Bands heutzutage so gnadenlos "gläsern" - wo bleibt da noch Raum für Mythen?
KDamerow
gepostet am: 02.09.2009

User-Wertung:
12 Punkte

Voll d'accord. Habe die drei in Edinbvrgh gehört. Der Schwächste ist doch Herr Husband, etwas hölzern. Aber Clapton hätte ich - bei aller eigenartiger Klasse von Herrn Trower - doch ganz ehrlich lieber gehört. Er passt halt in meinen "Cream"-Ohren besser zu Jack Bruce.
But: Never mind.
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