Partner
Services
Statistiken
Wir
Dim Mak: Knives Of Ice (Review)
Artist: | Dim Mak |
|
Album: | Knives Of Ice |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Technischer Death Metal |
|
Label: | Willowtip | |
Spieldauer: | 40:25 | |
Erschienen: | 13.09.2006 | |
Website: | [Link] |
Die nach einer fernöstlichen Kampftechnik („Kunst der tödlichen Berührung“) benannten Amis sind hierzulande immer noch ein gut gehütetes Geheimnis, was daran liegen dürfte, dass ihre Scheiben hier nicht veröffentlicht werden und die Band demzufolge auch nie in Europa spielt. Das ist angesichts der Klasse der Truppe ein unhaltbarer Zustand, denn „Knives Of Ice“ klatscht mal eben 90% der technischen Death Metal Bands an die Wand.
Ja, es ist Blast-Bolz-Frickel-Death Metal, doch wer jetzt den nächsten sinnlosen Ballerorkan erwartet, wird eine Überraschung erleben. Denn DIM MAK machen alles etwas anders und vor allem tun sie etwas, das sie in ihrer Peer Group ziemlich allein stehen lässt: Sie grooven. Nein, wirklich! Und das, obwohl einer der Oberblaster der gesamten Szene hier Schlagzeug spielt, nämlich John Longstreth, hauptamtlich bei ORIGIN. Bei denen blastet er auch durchgehend, hier wird er von seinen Kollegen offenbar gezwungen, immer wieder mal in die Eisen zu gehen.
Außerdem sind die ex-RIPPING CORPSE-Recken Ruth, Kelley und Hornick wahre Meister der Hookline, so unwahrscheinlich das bei dieser Art Musik auch klingen mag. Aber wer Songs wie den gnadenlos hämmernden Titeltrack, das hypnotische „Great Worm Of Hell“, das mit Riffs zum Nierderknien ausgestattete „Notorious Vectors Of Disease“ oder das Groovemonster „Monolith“ trotz aller Komplexität und Brutalität nicht sofort kapiert, muss schon Bohnen in den Ohren haben.
Sicher, die Riffs, das Gebell von Ruth oder die fernöstlich angehauchten Melodien klingen anders als man das von derartigen Bands gewohnt ist, weshalb man sich an die eigenwillige Stilistik vielleicht eine Weile adaptieren muss. Zuweilen wiederholen die Jungs ein Motiv einfach recht lange, was aber aufgrund der Informationsdichte nicht zu Monotonie, sondern zum Festfressen im Hirn führt. Bestes Beispiel hierfür ist das schon erwähnte „Great Worm Of Hell“.
DIM MAK sind mal wieder so eine Band, die eigentlich viel größer sein müsste und es vielleicht auch deshalb nicht ist, weil sie sich, obwohl klar Death Metal, dann doch nicht so ganz in die Genre-Schablone pressen lässt. Das macht sie für alle, die auf dem von uniformen Klonen überschwemmten Markt nach dem Besonderen suchen, umso wertvoller.
FAZIT: Wer nach der nächsten „Klingt wie…“ Kapelle sucht, kann DIM MAK links liegen lassen. Wer aber nach Unikaten sucht, kann sich, wenn er die Scheibe denn irgendwo finden kann, eine Band ins Haus holen, bei der zu keiner Zeit Verwechslungsgefahr besteht – mit wem auch immer. Ganz großes Kino.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Knives Of Ice
- Seeing Crows In Silver
- Great Worm Of Hell
- Devil Finding Mirror
- Incident At The Temple At Leng
- Notorious Vectors Of Disease
- Weakener
- Windowpane
- Perpetuating Corpses
- Monolith
- Bass - Scot Hornick
- Gesang - Scott Ruth
- Gitarre - Shaune Kelley
- Schlagzeug - John Longstreth
- Knives Of Ice (2006) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 22.03.2011 User-Wertung: 15 Punkte |
Aus heutiger Sicht: 15 Punkte. Hat von der geilen Perle des Regals den Sprung in meine ewigen Top 20 (oder 25 oder 30, was solls) gefunden. Das merk ich immer daran, dass mich eine Scheibe, unabhängig von der Stimmung, in der ich gerade bin, durch die Decke kickt. |