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Senes: De-Evolution of Theory (Review)
Artist: | Senes |
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Album: | De-Evolution of Theory |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental / Sologitarre |
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Label: | DR2 / Intergroove | |
Spieldauer: | 51:16 | |
Erschienen: | 05.11.2010 | |
Website: | [Link] |
"The Swami" ist herkömmliches Abdrücken, wohingegen "Greaseball" eher an lebhaftere SATRIANI-Tracks gemahnt, also melodiöser gestaltet wurde und groovt. Zwischen diesen beiden Polen - also Angeberei und sorgfältigem, emotional geleitetem Songwriting - bewegt sich Steve SENES eindeutig am Rande des Letzteren. "De-Evolution of Theory" entlarvt die graue Theorie demnach nicht als unnütz und abschaffenswert, schenkt dem Hörer jedoch auch kein weiteres Malen-nach-Zahlen-Buch, das nach einmaligem Gebrauch im CD-Schrank verstaubt.
"Ruth" bleibt noch unverzerrte Gebrauchsmusik, wie auch später mancherlei auf "De-Evolution of Theory" relativ gleichgültig vor sich hinplätschert und so das andere negative Extrem gegenüber erwähnter Protzigkeit ausreizt. Die Auflösung am Ende, ein singendes Lead, zeigt den Gitarristen dann aber doch als fähigen Stimmungsmacher. "Highball" setzt wiederum auf Speed und Shredding der gefühllosen Art, zumal die Drums hier arg mechanisch tönen. "Cop Show" spielt sich zum 08/15-Funk mit Bläsern auf, wenngleich das schmatzige Georgel durchaus gefällt, nur eben äußerst unoriginell klingt. "Facecheck" setzt auf schwere, bluesige Riffs und bleibt nicht hartnäckiger im Gedächtnis haften (trotz gediegenen Spannungsaufbaus beim Solieren) als andere vermeintliche Bekenntnisse von Rockgitarristen zu Stilfremdem.
Endlich: "High & Mighty" meint man irgendwoher aus der Nähe von JEFF BECK zu kennen; zumindest brilliert SENES hier ähnlich abgeklärt und mit Feeling; sein Ton besitzt Charakter. "Colossus" ist als Kontrast ein heavy Highlight, in welchem die Gitarre sinngemäß für ein solches Instrumentalalbum förmlich spricht. "Angel" wiegt ebenso schwer beim positiven Bewerten der Platte, aber nicht in den Schlaf, da man sich an dem Violining-Melodiemotiv festhakt und dann zu "Jam Bomb" modern, aber nicht bieder auf Hüpfmodus umschaltet. "Mare Tranquillitatis" erinnert gar an poppige, späte THE POLICE. Dies liegt am Reggae-Puls und einer an Andy Summers erinnenden Gitarrenarbeit. Dass SENES das Ende der Scheibe ebenfalls einfühlsam angeht, empfiehlt ihn eventuell sogar als zukünftigen Teamplayer in einer richtigen Band - eigentlich erstrebenswert für alle verschwendeten Talente der Post-Shrapnel-Ära ...
FAZIT: Steve SENES rangiert mit "De-Evolution of Theory" im mittleren Drittel der Gitarrenvirtuosen. Argumente? Abwechslung, Verhältnismäßig wenig Dünkel und hörbares Gespür für Musik abseits des seiner Gattung Musiker gerne unterstellten Formalismus.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Swami
- Greaseball
- Ruth
- Highball
- Cop Show
- Facecheck
- High & Mighty
- Colossus
- Angel
- Jam Bomb
- Mare Tranquillitatis
- The Afterglow
- Gitarre - Steve Senes
- De-Evolution of Theory (2010) - 9/15 Punkten
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