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Lunar Aurora: Hoagascht (Review)
Artist: | Lunar Aurora |
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Album: | Hoagascht |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Cold Dimensions / Soulfood | |
Spieldauer: | 52:28 | |
Erschienen: | 02.03.2012 | |
Website: | [Link] |
Seit 1994 aktiv, zählen LUNAR AURORA zu den Urgesteinen des hiesigen Black Metals und gehören neben SECRETS OF THE MOON und DARK FORTRESS zum glorreichen Triumvirat des süddeutschen Schwarzmetalls. Nach dem 2007er-Album "Andacht" lag die Band zunächst auf Eis, in 2011 beschlossen Aran und Whyrhd aber die Fortführung. Das Ergebnis ist "Hoagascht", ein Black-Metal-Album mit Gesang im oberbayrischen Dialekt.
Das hört sich zunächst reichlich skurril an, ist in der Ausführung aber weniger spektakulär und ungewohnt (und vor allem auch nicht lustig, falls das jemand vermutet haben sollte), als man vielleicht gedacht hat. Denn durch den knurrigen, etwas zu leise abgemischten Gesang von Whyrhd versteht man von den Texten nicht so viel, man muss sich schon sehr darauf konzentrieren, den Akzent heraus zu hören. Nur bei einzelnen Wörtern fällt die eigentümliche Sprache ein bisschen mehr auf. Wobei eigentümlich der Begriff ist, der "Hoagascht" in seiner Gesamtheit am besten beschreibt. Das Album ist urwüchsig und rustikal im wahrsten Sinne des Wortes. Der Black Metal von LUNAR AURORA setzt nicht auf Aggression, Raserei und Hysterie, sondern auf Atmosphäre und Stimmung, weshalb man im kontrollierten Mid- und gelegentlichen Uptempo unterwegs ist. Immer wieder erklingen Samples von Naturtönen, nicht nur am Anfang oder Ende, sondern auch mitten in den Songs. Dort finden sich auch Keyboards mit gewisser 70er-Lastigkeit wieder, die jedoch nicht zwingend so weit im Vordergrund stehen müssten.
Das Songwriting auf "Hoagascht" setzt passend zur Atmosphäre mehr auf das rhetorische Mittel der Wiederholung, statt dass der Hörer mit einfachen Hooklines in Beschlag genommen wird. Dementsprechend sind auch die eingeflochtenen Melodien meist subtil gehalten. "Hoagascht" ist folglich kein Song-Album, sondern eines, das in seiner Gesamtheit zu erfahren ist. Der Sound des Albums ist dem Kontext entsprechend roh, die Gitarren erklingen gleichermaßen rau wie drückend, die Drums sind leicht blechern. Somit ist "Hoagascht" ein in sich stimmiges Album, bei dem Gefallen oder Nicht-Gefallen rein subjektiver Natur ist.
FAZIT: Es ist schon ein bisschen herauszulesen, dass "Hoagascht" mich nicht so richtig begeistert. Der Gesang lässt Emotionalität vermissen und es fehlt das Besondere, der letzte Kick, der aus interessanten Songs herausragende werden lässt. Gut genug für zehn Punkte ist die Platte alle mal, die Kollegen von SECRETS OF THE MOON haben jedoch mit "Seven Bells" das deutlich stärkere Album in der Hand.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr