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Thormesis: Von Leere und Tod (Review)
Artist: | Thormesis |
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Album: | Von Leere und Tod |
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Medium: | CD | |
Stil: | Pagan Metal |
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Label: | AFM Records | |
Spieldauer: | 54:11 | |
Erschienen: | 15.06.2012 | |
Website: | [Link] |
THORMESIS sind eine 2006 gegründete Band aus Rothenburg ob der Tauber. Bisher stehen drei Veröffentlichungen zu Buche, mit „Von Leere und Tod“ schicken die vier Herrschaften ihr zweites Album bei einem Label ins Rennen.
Der Opener „Sterbend Herz“ liefert nach einem hübsch aufgebauten Intro einen guten Überblick über den zu erwartenden Stil. Mit Pagan Metal ist schon einmal die Hauptrichtung vorgegeben. Der Großteil der Spielzeit wird also von melodischem Black Metal im Blast und Midtempo eingenommen. Das dazugehörige Gekreisch erinnert stark an JAKAs Bony zu „Hardcore aus der ersten Welt“-Zeiten. Dazwischen tauchen immer wieder Folk- und Mitelalterelemente auf, ohne dass THORMESIS aber die Flöten auspacken. Gemeint ist damit eher eine bestimmte Harmonik wie man sie von SCHANDMAUL oder HAGGARD kennt, die bei den Franken von zweistimmigem, leider arg knödeligem Gesang angeführt wird.
Das Einprägsamste an THORMESIS' Stil ist aber wohl der harte, mal rotzige, mal hymnische Deutsch Rock, der in diesem Genre recht selten so eingebaut wird. Richtig zum gemütlich Arm in Arm stehen und mit in der freien Hand befindlichem Bier mitgrölen. VARG gehen stellenweise ähnlich, aber härter vor. Eher scheinen die BÖHSEN ONKELZ ihre Sommerfrische im Taubertal verbracht und zwischen Weinproben und, äh, Weinproben bei THORMESIS am Lagerfeuer vorbeigeschaut zu haben. Besonders markant wird die Sache durch die hart gesungenen Vocals, die absolut in Ordnung gehen.
Leider hält diese ungewöhnliche Mischung in der Umsetzung selten das, was sie auf dem Papier bzw. Bildschirm verspricht. Die Riffs und oft sehr biederen Melodien wie am Ende von „Des Wolfes letzter Gang“ haben schlicht zu wenig Substanz, um endlos wiederholt und auf eine durchschnittliche Länge von acht Minuten (gefühlt teilweise eine Viertelstunde) aufgeblasen zu werden. Zwar arbeiten THORMESIS nicht nur mit einem Part pro Song, aber vieles klingt, als wäre es mit denselben drei Zutaten in veränderter Reihenfolge gekocht. „In den Nächten der Wiederkehr“ und „Türme des Schattens“ gehen z.B. nahtlos ineinander über, obwohl sie theoretisch nichts miteinander zu tun haben. Breaks und Zwischenspiele kommen zu kurz und bleiben oft farblos. Da würden ein paar mehr Ideen in Sachen Songgestaltung Wunder wirken.
Die variablen Gesangseinlagen könnten ebenfalls für etwas Abwechslung sorgen, nur versteht man von der eigentlich interessanten Thematik nicht viel. Dass „Des Wolfes letzter Gang“ dem verstorbenen Bandkollegen Wolfgang Serby gewidmet ist, sagt mir die Homepage der Gruppe. Und ich rätsele immer noch, was wohl mit „Wie Atze zosse es Tante Trian, wie Ente Sessel ist.“ in „Sterbend Herz“ gemeint sein könnte. Ähnliche Undeutlichkeiten kommen leider auch im Zusammenspiel der Band immer wieder vor.
FAZIT: Der Pagan Metal Deutsch Rock von THORMESIS ist eine witzige Mischung mit Potenzial. Da hier aber versucht wird, mit einer enervierenden Hartnäckigkeit qualitativ halbwertige Ohrwürmer ins Oberstübchen des Hörers zu hängen, ist hier noch einiges an Arbeit angesagt, um selbiges Potenzial auch entfalten und in zählbare Erfolge umsetzen zu können.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Sterbend Herz
- In den Nächten der Wiederkehr
- Türme des Schattens
- Des Wolfes letzter Gang
- Vom Leben gezeichnet
- Von Leere und Tod
- Lebensgang
- Von Leere und Tod (2012) - 7/15 Punkten
- The Sixth (2019) - 8/15 Punkten
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keine Interviews