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Hellride: Acousticalized (Review)
Artist: | Hellride |
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Album: | Acousticalized |
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Medium: | CD | |
Stil: | Acoustic Metal, ganz sicher! |
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Label: | Fastball Records | |
Spieldauer: | 49:45 | |
Erschienen: | 11.10.2013 | |
Website: | [Link] |
Acoustic Metal ist das also, das ist dem Trio und dem unfreiwillig humorigen Promo ganz wichtig zu betonen. Im Prinzip ist das auch richtig: Die Hälfte der Songs stammt von bekannten Gruppen dieses Genres, MOTÖRHEAD, BLACK SABBATH, S.O.D, die HELLRIDE aber nur mit zwei Akustikgitarren und Gesang dargebieten. Das trifft auch auf die sechs Eigenkompositionen auf „Acousticalized“ zu, die man in einer Variante mit voller Band wohl als modernen Melodic Metal deutscher Prägung bezeichnen würde.
Nun stellt sich aber schnell die Frage, was HELLRIDE mit dieser bass- und schlagzeugfreien Musik bezwecken: Die Härte des Metal ausdrücken, wie das Promo schreibt? Klappt nicht, weil eben der Wumms fehlt, den man allgemein am Metal so mag. Oder den Kern der Musik in ein akustisches Gewand hüllen, wie an anderer Stelle zu lesen ist? Klappt auch nur bedingt, denn die hier gespielte Art Metal basiert auf Riffs, die Kai Pasemann (Ex-PARADOX) und Stefan Gassner (Ex-DREAMSCAPE) oft unisono eins zu eins vom Original übernehmen, damit aber aufgrund fehlender Power grundsätzlich den Kürzeren ziehen. Oder geht es darum, Metalheads mit „normalem“ Partner das Auflegen ihrer Lieblingsmucke vor versammelter Familie zu ermöglichen, da Acoustic Metal eben nicht „verzerrt, tinnitusfördernd und undifferenziert“ (wieder das Promo) ist? Kann man auch vergessen, denn Tommy Klossek (SILVERLANE) singt wiederum genau so, wie man es von einem echten Metalsänger erwartet, und das können Nichtmetaller auch ohne Doublebassgewitter nicht ab (ich hab's im eigenen Haushalt getestet!).
So ist man nach dem Hören von „Acousticalized“ etwas ratlos. Unplugged-Alben haben, wie man an den zahlreichen Veröffentlichungen gerade aus der Metallerbranche sehen kann, durchaus ihren Reiz. Allerdings haben SCORPIONS und Co. dann zumindest dezente Unterstützung von einer Rhythmusabteilung. Das Fehlen selbiger können HELLRIDE nicht kompensieren. Dafür sind einerseits die Arrangements zu einfallslos (man höre zum Vergleich den Rabatz, den führende Fingerstyle-Gitarristen mit diversen Spieltechniken schon solistisch veranstalten) und andererseits die Gitarren zu nadelig, fast wie semiakustische Nylons klingend. Wirklich zufriedenstellend gerät damit nur „Aerials“, das im Original aber schon eine sparsam arrangierte Nummer ist.
Was den Gesang angeht, haben HELLRIDE allerdings vieles richtig gemacht: Tommy Klossek liefert eine bewundernswerte Performance ab und schlägt sich selbst gegen Kaliber wie Ronnie James Dio, Geoff Tate und Serj Tankian achtbar. Keine Frage, der Mann hat mehr druckvolle Unterstützung verdient. Gastbeiträge von TANKARDs Gerre und SODOMs Tom Angelripper sind da eigentlich überflüssig. Auch die mehrstimmigen Gesangsarrangements sind mehr als ordentlich, gelegentlicher Keyboardeinsatz eine ersehnte Bereicherung im ansonsten lückenhaften Instrumentalsound. So geraten auch die Eigenkompositionen wie das Eröffnungsdoppel „Army Of Angelz“ und „Black Tulips“ zu guten Songs.
Dennoch will, wie auch beim Livetrack „Love You To Death“ und den im Internet verfügbaren Videos von Auftritten auf großer Bühne, der Funke nicht so recht überspringen. Als Weihnachtseinlage in behaglichem Ambiente mag das Konzept von HELLRIDE vielleicht funktionieren, aber im großen Stil oder auf Platte verpufft hier viel Energie, die die Jungs zweifelsohne in ihre Musik stecken – eben weil „weit und breit keine Steckdose zu finden“ ist.
FAZIT: So bleibt „Acousticalized“ ein nettes Album mit Coverversionen und ein paar eigenen Titeln, das keiner wirklich braucht. Zum einen, weil die Gitarren sich nicht gerade mit Ruhm bekleckern, zum anderen, weil diese besetzungstechnische Minimallösung für wie auch immer gearteten Metal zu wenig ist.
Eine letzte Frage an den Autoren des Promos: Wenn HELLRIDE die Pioniere des Acoustic Metal sind, was sind dann TENACIOUS D?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Army Of Angelz
- Black Tulips
- Heaven And Hell
- Death Is A Killer
- Aerials
- Take Hold Of The Flame
- Warbusiness
- Jump Bitch
- Ride To Hell
- Ace Of Spades
- United Forces
- Love You To Death
- Slow Song
- Gesang - Tommy Klossek
- Gitarre - Stefan Gassner, Kai Pasemann
- Acousticalized (2013) - 8/15 Punkten
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