Partner
Services
Statistiken
Wir
Nocz Quartet: Toys, Toys and Toys (Review)
Artist: | Nocz Quartet |
|
Album: | Toys, Toys and Toys |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
|
Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 56:03 | |
Erschienen: | 19.07.2013 | |
Website: | [Link] |
Aus norwegisch-tschechischer Freundschaft erwachsen schickt sich das NOCZ QUARTET an, eine modern inszenierte und dabei höchst eingängige Variante des klassischen Band-Jazz unters Volk zu bringen. Aushängeschild der Combo ist dabei eindeutig Trompeter Didrik Invaldsen, der hörbar in der Tradition der Großen steht.
Auch wenn der Skandinavier, der seit immerhin rund 20 Jahren international im Geschäft ist, eine eigene Sprache entwickelt hat, lassen sich atmosphärische und kompositorische Anklänge bei Vorbildern finden. Das Titelstück dieses Debüts etwa gemahnt mit seinem hypnotischen Riff an Don Cherrys weniger avantgardistische Phase oder Miles Davis kurz vor der Fusionierung seiner Bläser-Arrangements mit dem Rock. Hierzu trägt auch die spritzige Rhythmusgruppe ein, die Invaldsen unter Ausnahme des einer Einleitung ähnelnden "Lazaro" sowie des eigentlich als "Intro" ausgezeichnete Stückes energetisch begleitet, ja nachgerade vorantreibt. In letzterem fällt auch besonders deutlich auf, dass das NOCZ QUARTET versucht, mit einer leichten Effektbelegung (Reverb) neue Klang- und Stimmungsfarben aufzustreichen.
Das vom Saxofonisten geschriebene "Bilá Opice" ist erst ein Widerstreit, dann ein harmonisches Miteinander von Holz und Blech vor bruchstückhaft schreitendem Hintergrund. Im Kern stehen jedoch auch mittig platziert "Wake Up" und "Sunrise", ersteres ebenfalls erstaunlich durchschaubar in seiner Motivik (verschmitzte Kuckucksuhr inklusive), nicht aber der störrischen Struktur, die wiederum Bass und Drums geschuldet ist, zweiteres ein das Experimentelle von Cherry aufgreifendes Zerwürfnis, für das Friedl arco spielt und mit seinen Kollegen einen fiebrigen Charakter hervorkehrt. Diesem aufreibenden Highlight folgt das reich geräuschhafte, vom Titel her ebenso wie die Akkordstudie "A7" für sich selbst sprechende "Free Piece", bevor das NOCZ QUARTET mit "Not Rain" und dem zehminütigen, aber sehr offen arrangierten "Bistro" einen eher harmonischen Abschluss finden - Spannungskurve gelungen.
FAZIT: "Toys, Toys and Toys" stellt ebenso die Virtuosität seiner Macher heraus wie ein ausgesprochen gutes Verständnis für Stimmungen, und um diese zu evozieren bemüt das Quartett eine in der Pionierzeit des Combo-Jazz verwurzelte, Sprache, die zeitgenössischer, aber dank melodischer Intelligenz niemals unverständlicher Art ist, selbst nicht für Genre-Außenseiter.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Toys, Toys and Toys
- Bilá Opice
- Lazaro
- Wake Up
- Sunrise
- Free Piece
- A7
- Intro
- Not Rain
- Bistro
- Bass - Marian Friedl
- Schlagzeug - Vasek Pálka
- Sonstige - Didrik Ingvaldsen (Trompete), Radim Hanousek (Saxofon)
- Toys, Toys and Toys (2013) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews