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Amalthea: In The Woods (Review)
Artist: | Amalthea |
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Album: | In The Woods |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Postrock/Postcore |
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Label: | Moment Of Collapse/Broken Silence | |
Spieldauer: | 55:25 | |
Erschienen: | 31.01.2014 | |
Website: | [Link] |
Wenn man dem zweiten Album der schwedischen Band AMALTHEA lauscht, so bekommt man einen guten Eindruck davon, wie die Band wohl live agiert: in sich versunken, auf die Bedienung ihrer Instrumente konzentriert und dabei nahezu regungslos. Zumindest wäre das passend zum sanften Postrock auf "In The Woods", der nur selten mal härtetechnische Ausbrüche in Richtung Postcore wagt. Diese Einleitung mag sich vielleicht ein bisschen negativ anhören, so soll sie aber nicht zu verstehen sein, denn auch wenn die Musik hier nicht unbedingt mit Dynamik glänzt, so gelingt ihr das in den vielen spielerischen Details, die sich in den sieben Stücken verbergen.
Die bringen es auf die stattliche Dauer von über 55 Minuten, was ein Beleg dafür ist, dass es hier nicht um Eingängigkeit geht, sondern um musikalische Tiefe und Atmosphäre. Die wird mit dem gleichermaßen effektiven, wie auch unaufdringlichen Spiel an den Saiten erreicht und das nicht nur an den Gitarren, sondern auch am Bass - man höre diesbezüglich nur mal die wunderschönen Bassläufe im eröffnenden "Rain". Kräftig in die Saiten gehauen wird eher selten, es dominiert das für Postrock typische perlende Spiel auf den Saiten. Wenn es dann doch mal härter zur Sache geht, dann mit auch mit Gebrüll, ansonsten herrscht heller Gesang vor, wie man ihn ganz ähnlich vom CULT OF LUNA-Nebenprojekt KHOMA kennt. Das i-Tüpfelchen auf dem betont unauffälligen Sound von AMALTHEA (auch das soll explizit keine Negativkritik sein) sind die jazzigen Einschübe mit Trompeten und Saxofon, wie man sie ähnlich vom letzten THE GATHERING-Album "Disclosure"-Album kennt.
AMALTHEA machen auf ihrem Album spielerisch alles richtig und es fällt nicht schwer, sich in die Musik fallen zu lassen und sie im Zustand geistiger Schwebe zu genießen. Die empfundene Gleichförmigkeit der Stücke nimmt man dabei auch nicht negativ wahr, in der Endabrechnung ist es aber eben dieser Faktor, der dafür sorgt, dass man "In The Woods" nicht als überragendes Album empfindet. Den Songs mangelt es an Alleinstellungsmerkmalen und Beweglichkeit, wenngleich die atmosphärische Starre durchaus auch ihren Reiz hat.
FAZIT: "In The Woods" ist ein toll gespieltes und mitunter wunderschönes Album, das sich prima zur Entspannung eignet. Nur ist der Chill-Faktor auf Dauer gesehen dann doch ein bisschen zu hoch angesetzt, um in Euphorie zu verfallen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rain
- The Fall
- Harm
- Field
- Vapour
- Rust
- End
- Bass - Jeremias Valsten
- Gesang - Simon Mellergardh, Per Skytt
- Gitarre - Simon Mellergardh, Per Skytt
- Schlagzeug - Erik Skytt
- Sonstige - Erik Skytt (Klavier)
- In The Woods (2014) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Benji
gepostet am: 10.04.2014 User-Wertung: 13 Punkte |
....,das sich prima zur Entspannung eignet.
Finde Ich gar nicht. Ich empfinde das Album ist als mehr als nur ganz nett. Ich finde das Wechselspiel zwischen ruhig und den immer wiederkehrenden Postcore Ausbrüchen ziemlich gelungen und keines falls nur ganz chillig. Wunderschön und abwechslungsreich, ja, aber niemals einfach nur ein bisschen entspannend. Da steckt musikalische Tiefe hinter, das ist auf jeden fall meine Meinung. Das einzige was mich wirklich stört, ist, dass du in deiner Kritik festlegst das "man" das Album nicht als überragend empfindet. "...,dass man "In The Woods" nicht als überragendes Album empfindet" Solche Aussagen zu treffen finde ich, unprofessionell und ein bisschen seltsam, da jeder für sich selbst entscheiden muss, ob ihm etwas gefällt oder nicht. Ansonsten natürlich gutes Review! Ich wollte dich jetzt nicht in den Dreck ziehen aber das hat mich ein bisschen gestört und wollte das los werden. ;) |
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 10.04.2014 |
Man schreibt "man" statt "ich", weil "ich" unprofessionell wäre. ;)
Wobei ich natürlich auch keinerlei Anspruch an Professionalität erhebe. Mir sind einfach die Ausbrüche nicht intensiv genug, das können andere Bands meiner Meinung nach besser. |
Benji
gepostet am: 10.04.2014 |
Ja hast recht. Ich habe einfach nicht erkannt, wie du das "man" eingesetzt hast. Ich sollte manchmal gründlicher lesen, bevor ich solch einen Kommentar von der Kette lasse, der schlichtweg falsch ist.
Deine Kritik an dem Album finde ich durchaus verständlich und klar. Ich finde zwar nach wie vor, dass das Album super ist, aber man muss ja auch nicht immer mit dem Kritiker übereinstimmen. Das ist normal und auch wichtig, finde ich zumindest. Ich weiß auch nicht genau, warum ich mich von der Kritik tangiert gefühlt habe. "Wobei ich natürlich auch keinerlei Anspruch an Professionalität erhebe." Das sind Sätze, die eure Haltung (für mich persönlich) beschreiben und durch solche Aussagen unterscheidet ihr euch von hochnäsigen Feuilleton Schreiberlingen, die ihre Meinung für die ultimative wahre halten und immer auf Professionalität plädieren. Für mich seit ihr leidenschaftliche Musik Hörer, die mit uns ihre Meinung teilen und der einzige Unterschied zwischen euch und uns ist, dass ihr im Gegensatz zu mir, das auf den Punkt bringen könnt, was ihr zu einem Album empfindet. |