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Julia Ehninger: Im Wandel (Review)
Artist: | Julia Ehninger |
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Album: | Im Wandel |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Vocal Jazz |
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Label: | Unit / Harmonia Mundi | |
Spieldauer: | 50:59 | |
Erschienen: | 15.04.2016 | |
Website: | [Link] |
Intim - so lässt sich "Im Wandel" am besten mit einem einzelnen Wort beschreiben. JULIA EHNINGER reicht damit ein Vocal-Jazz-Album ein, das sich wohltuend von Mainstream-Veröffentlichungen aus diesem Bereich abhebt, die allzu häufig aus aufgewärmten Standards bestehen, wobei meistens aus dem anscheinend ewig geltenden American Songbook geschöpft wird. Diese Sängerin überzeugt lieber mit eigenen Kompositionen und in deutscher Sprache, während der musikalische Ansatz im besten Sinn kosmopolitisch ist.
Stilistisch vereint "Im Wandel" mehrere Genre-Schulen und klingt für ein Debütalbum verblüffend abgeklärt, wohl weil Ehninger eine findige Combo nebst ebensolchen Arrangeuren hinter sich weiß. Die Produktion ist entsprechend erhaben ausgefallen, doch das versteht sich in diesem Metier praktisch von selbst. Hervor sticht definitiv die Rhythmusgruppe, was sich nicht nur anhand der tollen Bass-Grooves von "Wenn Winde stehen" oder "Schenken" belegen lässt; die Interaktion des Tieftöners mit dem Schlagzeug ist schlicht famos, ohne dass der eigentliche Star - die Chanteuse - dabei in den Hintergrund rücken würde.
"Im Nebel" erweist sich quasi als eleganter Kontrapunkt zum einläutenden Titelstück, und was das vielfältige Material eint, sind die für klassische Jazz-Sängerinnen und -Sänger im Grund charakteristischen lautmalerischen Passagen. Gleichwohl: Man hört bei Ehningers Lyrik genau hin, insbesondere während der Balladen "Wo?" und "Schön".
Das seinem Titel gerechtwerdende "Luftsprünge" federt unbeschwert einher, wobei sich wiederum speziell die Rhythmusgruppe hervortut. In dieser Hinsicht ist "Im Wandel" ein typischer Fall von: Das Team als solches ist der Sieger, nicht etwa einzig seine Anführerin.
FAZIT: Gehobenes bis herausragendes Vokaljazz-Material, das sich international bewähren könnte, würde beispielsweise das elitäre Amerika endlich einmal verstärkt Notiz von der zentraleuropäischen Schule nehmen. Die Skandinavier haben es immerhin auch geschafft, "Nordic Jazz" als Marke zu etablieren …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Im Wandel
- Wenn Winde stehen
- Wo?
- Luftsprünge
- Schaflos
- Schenken
- Im Nebel
- Schön
- Im Wandel (2016) - 12/15 Punkten
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